Bella Italia an den Ufern des Comer Sees
Drehorte des unwiderstehlichen James Bond, ein Seitenblick auf das Anwesen von George Clooney oder die Geschichte der Fahrradhelden – der Comer See bietet Abwechslung pur!
Der Comer See, mit 147 Quadratkilometern der drittgrößte See Italiens, lockt sie immer wieder: die vielen Touristen, die der Gotthardtunnel ausspuckt. Ist es sein Klima, das bis in den späten Herbst hinein mild und mediterran wohltuend auf den Reisenden wirkt? Einen ersten Eindruck bekommt der Italienbesucher auf einer Bootstour entlang der 180 Kilometer langen Küste des Sees. Vom gemütlichen historischen Dampfschiff über normale Fährschiffe bis hin zum Tragflügelboot und Katamaran bietet die Flotte des Comer Sees beinah alles. Dank des regelmäßigen Schiffverkehrs mit vielen Anlegepunkten kann jeder See-Tourist seine Tour individuell gestalten.
Foto: BIRGIT M WIDMANN Wer in Como das Boot besteigt, startet mit einem Höhepunkt: Auf dem Hafendamm, der mitten ins Wasser ragt, befindet sich ein imposantes Kunstwerk des amerikanischen Architekten Daniel Libeskind mit dem Namen „Electric Life“. In der fast 15 Meter hohen Skulptur aus glänzendem Stahl spiegelt sich die Landschaft in schier fantastischen Farben wider.
Die Fahrt führt weiter an den prächtigen Villen vorbei, die das Ufer säumen. Wer den Blick schweifen lässt, entdeckt oberhalb der Noblesse in den Hängen urige Dörfchen. Dass sich hier George Clooney niederließ, ist kein Wunder. Der schauspielende Frauenschwarm erwarb die Villa Oleandra im Jahr 2002. Von Juni bis September verbringt der US-Schauspieler immer wieder einige Zeit am See. Eine Schiffstour ist übrigens die einzige Möglichkeit, die Villa zu besichtigen. Die Eingangsseite ist gut vor neugierigen Blicken geschützt.
BIRGIT M WIDMANN Die Filmemacher aus Hollywood haben das Gebiet rund um den Comer See längst als Drehort entdeckt. Zahlreiche Szenen aus berühmten Filmen sind in der Gegend gedreht worden. So zum Beispiel in der Villa del Balbianello auf der Spitze der Halbinsel Lavedo in Lenno. In der Star Wars-Episode II diente sie als Landsitz der Familie Naberrie auf dem Planeten Naboo. Im 007-Filmstreifen Casino Royale diente die Villa als Sanatorium, indem sich James Bond von den Folterknechten erholte. Mr. White, Bösewicht aus Casino Royale, hatte sein Zuhause in der Villa Gaeta, in der Nähe von San Siro. Der „Nachtfuchs” François Toulour residierte in der Fortsetzung des Meisterdieb-Films Ocean’s Eleven in der Villa Erba, in Cernobbio.
Foto: BIRGIT M WIDMANN
Lassen wir die Cineasten und betrachten die Helden der Berge: Wer sich für Radsport interessiert, sollte unbedingt einen Besuch im Radsportmuseum in Magreglio einplanen. Der 750 Meter hoch gelegene Ort ist nicht ohne Grund als Standort für das Museo del Ciclismo Madonna del Ghisallo gewählt worden. Er war vielfach Zielankunft von Etappen der Lombardei-Rundfahrt sowie des Giro d’Italia.
Gleich neben dem eigentlichen Museum befindet sich die 1623 errichtete Wallfahrtskirche, die der Madonna del Ghisallo gewidmet ist. Seit sie 1948 Papst Pius XII. offiziell zur Schutzheiligen der Radsportler erklärte, pilgerten zahlreiche erfolgreiche Radsportler zu der Kirche und schenkten ihr zum Dank ihre Medaillen, Pokale, Trikots und sogar ganze Räder. Die kleine Kirche platzt bald aus den Nähten vor Radsport-Memorabilien. Vielleicht war das auch ein Grund dafür, direkt nebenan ein Museum zu bauen. Seit Oktober 2006 beherbergt es ebenfalls Raritäten rund um den Radsport. Wer den technischen Fortschritt des Radrennsports studieren will, muss hierhin. Vom ersten Wettkampfrad bis zum Hightech-Gerät reichen die Exponate. Und man fragt sich, wie die ersten Radathleten auch nur einen Meter bergauf zurücklegen konnten. Wir bleiben Gott sei Dank davon verschont!
Fotos: BIRGIT M WIDMANN wm@fuenfseen.de
Como –Stadt der Seide: Bereits seit dem 16. Jahrhundert ist Como bekannt für seine hochwertige Seide. Die Seidenpuppenzuchten und Fadenherstellungsstätten sind zwar inzwischen aus Kostengründen eingestellt worden, dennoch gibt es auch heute noch rund 800 Firmen in der Region, die in der Seidenindustrie tätig sind. Wer mehr über die Geschichte der Seidenherstellung in Como und Umgebung wissen will, sollte einen Besuch im Museo Didattico della Seta einplanen. Neben Originalmaschinen kann sich der Besucher auch den kompletten Weg der Seidenherstellung ansehen: Von den Eiern der Seidenraupe bis zum Endprodukt.dercomersee.com/comomuseen.htm
L'isola dei Cipressi: Die Isola dei Cipressi liegt im Lago di Pusiano und wird regelmäßig mit Ausflugsschiffen angesteuert. Den Besucher erwartet ein Ausflug in ein einmaliges Naturschutzgebiet. Nicht nur seltene Pflanzen gibt es zu bewundern. Auch freilaufende Tiere – wie etwa Kängurus oder prächtige Pfauen – haben auf der Insel ihr Zuhause gefunden. Wer mit der „Enigma“ die Insel ansteuert, erhält vor Ort auch eine Führung. Buchung ist erforderlich.navigazionepusiano
Text:
Dagmar Bachem /
handwerksblatt.de
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