Haus und Garten von ­Claude Monet in Giverny

Haus und Garten von ­Claude Monet in Giverny (Foto: © Philippe Queyroux/Normandie Tourisme)

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Auf der Route der Impressionisten

Panorama - Reise

Vor 150 Jahren revolutionierten Maler wie Claude Monet die Malerei der großen Pariser Salons. Technik, Natur und Eindrücke ­beherrschen künftig die Maltechnik und Inhalte. Über die Seine zu ihren Malstandorten.

Der Kunstkritiker Jules-Antoine Castagnary versuchte sich als Erster, einen Namen für die neue Kunstrichtung zu machen. Monets "Impression" – ein Gemälde, das den Sonnenaufgang darstellte, brachte ­Castagnary dazu von "Impressionisten" zu sprechen. Schließlich gäben sie nicht irgendetwas wieder, sondern malten den "hervorgerufenen Eindruck". Der Impressionismus war geboren und feiert im nun 150. Jubiläumsjahr der ersten Ausstellung (1874) die Revolution in der Malerei.

Monets Plein-Air-Malerei: Impressionen im Freien

Keine verherrlichenden Schlachtenszenen oder dramatischen religiösen Motive sollten den Fortgang der Malerei bestimmen, sondern die Impression – gewonnen in der freien Luft. Die so genannte "plein air"-Malerei war offen für Neues, für alltäg­liche Szenen, für die neuen Techniken des Jahrhunderts, man denke nur an Monets Gemälde des Bahnhofs Saint Lazare mit dampfenden Lokomotiven, vielen Lichtwechseln.

Etretat in der Normandie Foto: Etretat © In Viaggio col Tubo / Normandie TourismeEtretat in der Normandie Foto: Etretat © In Viaggio col Tubo / Normandie Tourisme

Vor den Felsen von Etretat lebte Claude Monet die Ausführung der neuen Malerei unter freiem Himmel bis zum eigenen Verdruss. In Briefen an seine Frau berichtete er, wie er vom starken Wellengang niedergerissen wurde, sein Malzeug mit Leinwand und Pinsel im Meer verschwanden. Nie wieder würde er dort malen, schrieb er empört. Monet war ohnehin bekannt für seine wechselhaften Stimmungen und cholerischen Ausbrüche. Die Kinder seiner befreundeten Malerkollegen wie Auguste Renoir berichteten später, dass es strikt verboten war, in Monets Garten zu spielen. Monet hatte sich ein Blumenrefugium im kleinen Ort Giverny aufgebaut, sogar noch ein Stück Gartenland jenseits der Route départementale dazugekauft, um seine legendären Seerosenteiche anzulegen.

"Für den jungen Monet war Schule nicht die liebste Beschäftigung, er mochte eher Zeichnungen und Karikaturen von Menschen der Hafenstadt."

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Foto: © Philippe Queyroux/Normandie TourismeFoto: © Philippe Queyroux/Normandie Tourisme

Der Garten ist heute ein Besuchermagnet und Streckenteil so mancher Flusskreuzfahrt. Wer etwa mit nicko cruises die Seine von Paris nach Le Havre hinaufschippert, kann in geführten Landgängen schon morgens die Gartenanlage genießen. Die Blumenbeete sind eine Augenweide. Monet, der Mann mit dem langen Zottelbart, hatte seinerzeit die so typischen Apfelbäume der Gegend auf seinem Terrain kurzerhand fällen lassen. Nichts sollte den Blick auf Blumen und Pflanzen schmälern, keine spielenden Kinder und auch keine Obstbäume.

In seinem dazugekauften Grundstück jenseits der Route D ließ er sogar einen Bach umleiten, um die Seerosen-Teichanlange anlegen zu lassen. Heute, im Jahr 2024, bedarf die Pflege des Gartens und vor allem der Teiche einer fleißigen Gärtnertruppe, die sich neben der halben Million Besucher von März bis Oktober um die Sauberkeit der Teichanlage und das störende Unkraut kümmert. Ermöglicht wird der Erhalt des Wohnhauses und des weitläufigen Gartens von einer vermögenden Stiftung, der Fondation Claude Monet.

Das grüne Erlebnis von Giverny


Monet hat mit diesem Erfolg zu Beginn seines Malerlebens überhaupt nicht gerechnet. Nie hatte er nach den Anfeindungen durch den offiziellen Pariser Salon erwartet, dass Heerscharen von Amerikanern, Japanern und Europäern voller Bewunderung über seinen Besitz, die kleinen Wege zwischen seinen Blumenbeeten laufen und stundenlang anstehen würden. Der Erfolg wurde ihm erst sehr spät zuteil. Monets Haus ist ein gelungenes Beispiel für Farbenpracht. Großartig die gelb gehaltene Küche, die blauen Schlafzimmer – Farbe über Farbe – wohin das Auge nur schaut.

Monets ist als Junge von Paris nach Le ­Havre umgesiedelt und dort aufgewachsen. Die Arbeit des Vaters, ein Kolonialwarenhändler, sollte in der Hafenstadt besser laufen. Für den jungen Monet war Schule nicht die liebste Beschäftigung, er mochte eher Zeichnungen und Karikaturen von Menschen der Hafenstadt. So verdiente er sich seine ersten Francs. Der Maler ­Eugéne Boudin drängte Monet schließlich, sich auf Landschaftsmalerei zu konzentrieren.

Entdecken Sie Monets Impressionen der Normandie

Sein Bild "Impression, soleil levant" gilt als Nukleus der neuen Malerei. Es zeigt den Hafen von Le Havre am Morgen. Ankernde Schiffe und sich auflösende Nebel machen dieses Bild aus. Die aufgehende Sonne bricht ihre Strahlen auf der Wasseroberfläche. Keine Komposition, keine räumliche Wirkung – lediglich die Impression des Moments kennzeichnen das Bild. Die Kathedrale von Rouen hat Monet mindestens 28 mal zu den unterschiedlichsten Tageszeiten gemalt. Die Fassade für sich ist schon ein Faszinosum, die Mischung der Baustile, links der alte Wehrturm, aufgestockt um gotische Elemente, rechts der gänzlich gotisch gebaute  "Butterturm", finanziert von den Gläubigen. Sie hatten sich alle Freibriefe erkauft, auch in der Fastenzeit weiter Butter essen zu dürfen.

Ein Blick aus dem Fenster 
des Gros Horloge auf die 
Kathedrale von Rouen Foto: © Refuse to hibernate / Normandie TourismeEin Blick aus dem Fenster 
des Gros Horloge auf die 
Kathedrale von Rouen Foto: © Refuse to hibernate / Normandie Tourisme

Rouen mit seinen 110.000 Einwohnern liegt flussaufwärts der Tour. Auf dem Rückweg von Le Havre lässt der Flusskreuzer das Städtchen Vernon rechts liegen, wo es über eine kleine Brücke nur wenige Kilometer entfernt nach Giverny geht. Vernon war schon damals ein wichtiger Haltepunkt der Impressionisten. Diese liebten die Seine, fuhren mit der noch jungen Eisenbahn Richtung Meer und zurück, quasi parallel zur Flusstour von nicko crusises. Der letzte Ankerplatz ist in Paris, dort wo einst Citroën seinen ersten Standort hatte. Hier in der Millionenmetropole Paris hat der Impressionisten-Freund die Qual der Wahl. Viele Museen stellen die Originalwerke der "plein-air"-Maler aus. Paris ist nun mal das Zentrum Frankreichs, nicht nur in der Politik, sondern auch in der Kunst.
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MuseenMusée d’Orsay
Dieses Museum beherbergt eine umfangreiche Sammlung impressionistischer Gemälde von Künstlern wie Claude Monet, Edgar Degas, Auguste Renoir und Camille Pissarro.
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Musée de l’Orangerie
Hier können Besucher die berühmten Wasserlilien-Gemälde von Claude Monet bewundern, sowie Werke anderer impressionistischer Künstler.
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Musée Marmottan Monet
Dieses Museum ist bekannt für seine Sammlung von ­Gemälden von Claude ­Monet.
marmottan.fr/en

Musée Rodin
Obwohl Auguste Rodin selbst kein Impressionist war, beherbergt das ­Museum eine Sammlung von Werken impressionistischer Künstler wie Edgar Degas.
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Petit Palais
Dieses Museum zeigt eine Vielzahl von Gemälden aus verschiedenen Kunstbewegungen, darunter auch einige impressionistische Werke.
petitpalais.paris.fr/en

Claude Monet Giverny
Für den Besuch des Hauses und Gartens ­Monets ist eine Online-­Buchung sehr empfohlen!
claudemonetgiverny.fr
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nicko-cruises.de
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eurostar.com

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Text: / handwerksblatt.de