Für ein Wochenende erkundeten Luisa Lüttig und Aaron Kukic, Miss und Mister Handwerk 2022, mit ihren Begleitungen die Domstadt Köln. Ein sonniger Rückblick voller Erlebnisse und Gaumenfreuden.
Domstadt, Karnevalshochburg, Kulturhotspot: Colonia Claudia Ara Agrippinensium, so wurde die römische Kolonie im Jahre 50 nach Christus von Kaiser Claudius genannt, ist heute wohl besser unter dem Namen Köln bekannt. Fast 2000 Jahre reicht die Geschichte Kölns zurück.
Jährlich lockt die Metropoleam Rhein Millionen von Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt an. Darunter nun auch Steinmetzin und Steinbildhauerin Luisa Lüttig und Karosserie- und Fahrzeugbauer Aaron Kukic, Miss und Mister Handwerk 2022, die beide zum ersten Mal Fuß auf kölschen Boden setzten und ihren Aufenthalt im Classik Hotel Antonius verbrachten. Aaron reiste mit Freundin Qendresa an, Luisa mit Ehemann Mark.
Besser als mit einer Tour durch die Altstadt kann ein Trip nach Köln kaum beginnen – Startpunkt: der Petrusbrunnen auf der Papstterrasse an der Südseite des Kölner Domes. Einmal rund um den Dom und vorbei am Kölner Hauptbahnhof ging es für die Truppe zum nahegelegenen Rhein, um von dort aus zu Groß St. Martin zu gelangen. Die romanische Kirche am Rheinufer ist mit ihrer Grundsteinlegung aus der Zeit wenige Jahre nach Christus deutlich älter als der Dom und wurde im fünften Jahrhundert dem heiligen Sankt Martin geweiht.
Kölsche Zeitreise
Nächster Stopp: das Historische Rathaus der Stadt Köln. Ehemals "Haus der Bürger" genannt, reicht die erste urkundliche Erwähnung des Rathauses in die Zeit zwischen den Jahren 1135 und 1152 zurück. Den spätgotischen Turm des Historischen Kölner Rathauses zieren 130 Steinstatuen.
Auf dem Weg zurück zum Startpunkt stattete die Reisegruppe rund um Miss und Mister Handwerk 2022 den Heinzelmännchen einen Besuch ab. Heinzelmännchen? Ja, diese sollen laut einer seit Jahrhunderten weitergegebenen Kölner Legende fleißige Helferlein gewesen sein, die nachts die angefallene Arbeit erledigten. Eines Nachts verschwanden sie jedoch für immer, denn: Die Heinzelmännchen wollten unerkannt bleiben. Trotzdem war die Neugierde der Frau eines Schneiders so groß, dass sie sich dazu entschloss, die kleinen Männchen hereinzulegen. Sie verteilte Erbsen auf der Treppe – in der Nacht stolperten die Heinzelmännchen und fielen die Treppe hinunter, woraufhin sie von der Frau des Schneiders verspottet wurden. Dies ist die kurz zusammengefasste Sage der kleinen Kölner Helferlein. Heute erinnert der Heinzelmännchenbrunnen in der Nähe des Domes an die emsigen Gestalten.
Am Tag darauf erwartete der in Sonnenlicht gehüllte Dom die Truppe. Sowohl Luisa als auf Aaron waren sehr gespannt darauf, mehr über das opulente Bauwerk zu erfahren, doch vor allem für die Steinmetz- und Steinbildhauermeisterin war die Besichtigung ein Highlight. Offiziell trägt der Kölner Dom den Namen "Hohe Domkirche Sankt Petrus", die von der Unesco im Jahre 1966 zu einem der größten europäischen Meisterwerke gotischer Architektur und zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Über Meister Gerhard, den ersten Dombaumeister Kölns, gibt es bis auf den Namen wenige Informationen.
In das Innere des Doms eingetreten, lenkt dieser mit seinen in verschiedenen Größen verlaufenden Säulen die Blicke seiner Besucher nach oben. Die von 1248 bis 1880 erbaute gotische Kathedrale birgt mit ihren 157 Metern Höhe 10.000 Quadratmeter Fenster und 300.000 Tonnen verbauter Steine. Das vielfältig farbige Licht, das durch die zahlreichen Dom-Fenster hineinströmt, galt im Mittelalter als Beweis für die Allmacht Gottes.
Doch eines zeichnet die Kölner Kathedrale neben ihrer beeindruckenden Architektur wohl am meisten aus: die Gebeine der Heiligen Drei Könige. Im Jahre 1162 nahm der römisch-deutsche Kaiser Friedrich Barbarossa Mailand ein. Die mit eingenommenen Gebeine der Heiligen Drei Könige überließ er dem Reichskanzler und damals auch Erzbischof von Köln Rainald von Dassel. Noch heute befinden sich die Reliquien im Dreikönigenschrein im Kölner Dom. Goldschmied und EmailkünstlerNikolaus von Verdun, in seiner Zeit wohl eine der bedeutendsten Persönlichkeiten seines Fachs, schuf Ende des 12. Jahrhunderts für die Aufbewahrung der Gebeine den Dreikönigenschrein, ein Reliquiar allerhöchster Handwerkskunst. Im September 2022 wurde darüber hinaus ein Werk der Silberschmiedin und KünstlerinJuliane Schölß zwischen Chorumgang und Binnenchor eingeweiht: das neue Dreikönigenreliquiar, ein aus Messing bestehender und 20 gleichseitigen Dreiecken gebildeter Glücksbringer zum Anfassen, in dem sich drei aus dem Schrein entnommene Reliquienpartikel in einer kleinen silbernen Dose befinden.
Mit reichlich neuem Wissen über den Dom im Gepäck ging es im Anschluss ab aufs Boot für eine Rhein-Rundfahrt. Köln mal aus einer ganz anderen Perspektive mit Aussicht auf die Hohenzollernbrücke, den LVR-Turm, die Krankhäuser am Rheinauhafen, Groß St. Martin und natürlich den kurz zuvor besichteten Kölner Dom.
Besser geht’s nicht? Doch! Am Abend begeisterte Andre Mazanke, Küchenchef des Augustin, in mehreren Gängen mit einem hochkarätigen Menü. Von grünem Spargelsalat über gebratenen Pulpo, gratinierten Rinderrücken bis hin zur Käsekuchencreme gab es dort eine vielseitig leckere Auswahl an Gerichten für jeden Gaumen. Dabei durfte sogar ein Blick hinter die Kulissen in der Küche geworfen werden. Rundum zufrieden war es letztlich Zeit für den Abschied.
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