Weihnachten: ein Zeichen des Lebens
Für viele gehört ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum zu Heiligabend. Die Tradition hat auch heidnischen Ursprung – und vermischte sich erst im Mittelalter mit dem Christlichen.
Alle Jahre wieder ... steht bei vielen Familien ein Weihnachtsbaum in der Wohnung – als Symbol für das Weihnachtsfest. Dabei ist ausgerechnet dieser Baum gar nicht so christlich, stammt doch zumindest eine Tradition aus dem Heidnischen. Zur Wintersonnenwende holten sich die Menschen grüne Zweige ins Haus, sogenannte Wintermaien. Die Zweige galten als Zeichen für Leben und sollten die Wintergeister vertreiben. Gleichzeitig versprachen sie Schutz und Fruchtbarkeit.
Für die Christen hatte die Tanne eine ganz andere Symbolik – und die ergab sich im Mittelalter. Im Bemühen, dem ungebildeten Volk die Religion und die Kirche nahezubringen, spielten die Kirchenvertreter gerne Bibelgeschichten nach. Und über diesen Weg gelang auch der Nadelbaum in die christliche Symbolik.
Bibelgeschichten als Ausgangspunkt für den Weihnachtsbaum
Denn eine der wichtigsten Geschichten war die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies. Für die Darstellung des Paradiesbaumes brauchten die Kirchenleute einen immergrünen Baum – und das war natürlich ein Nadelbaum, während ein roter Apfel als Frucht der Erkenntnis herhalten musste. Diese Darstellung verquickte sich allmählich mit der Weihnachtsgeschichte und der Nadelbaum mit dem roten Apfel reifte zum dekorativen Element heran und wurde damit zum Vorläufer des Weihnachtsbaums.
Das kam auch im Volk gut an – inklusive Handwerk. Tatsächlich stammt die erste Erwähnung eines geschmückten Baumes von einer Bäckerzunft. Die Freiburger Bäcker erwähnte erstmals 1419 einen geschmückten Baum. Der Südwesten blieb auch einer der Schwerpunkte, in der sich die Symbolik verbreitete. 100 Jahre später, so die Quellen, gab es bereits einen regen Handel mit kleinen Bäumen für die Wohnung. Die Menschen hingen sich Eiben, Stechpalmen oder Buchsbäume in ihre Häuser.
Darstellungen geschmückter Bäume dank des Handwerks
Um 1570 reichten Äpfel alleine nicht mehr aus. Wieder sind es Handwerker, denen wir erste Darstellungen geschmückter Bäume verdanken, diesmal waren es die Zünfte des Bremer Handwerks. Bilder zeigen geschmückte Bäume mit Äpfeln, Nüssen und Datteln. Kinder durften die Bäume nach dem Fest abhängen – und den "Schmuck" natürlich genießen.
Im 18. Jahrhundert kamen erstmals Kerzen auf die Bäume, im 19. Jahrhundert schließlich hatte der Weihnachtsbaum ganz Deutschland erobert. Der Adel mit seinen internationalen Verbindungen sorgte schließlich dafür, dass auch außerhalb Deutschlands der Weihnachtsbaum Eingang in Bräuche fand – und 1891 darin gipfelte, dass das Weiße Haus in Washington seinen ersten Weihnachtsbaum aufstellte.
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Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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