Pudelwohl fühlen sich die Hunde bei Simone Spooren. Beim Dog Dancing haben die Tiere Spaß und können ihren natürlichen Bewegungs­drang ausleben.

Pudelwohl fühlen sich die Hunde bei Simone Spooren. Beim Dog Dancing haben die Tiere Spaß und können ihren natürlichen Bewegungs­drang ausleben. (Foto: © Sven Füllers Fotografie)

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Dog Dancing: Die mit dem Hund tanzt

Taylor ist eine Discoqueen, solange die siebenjährige Pudeldame denken kann, ist sie eine Dog Dancerin. Gemeinsam mit ihrem Frauchen, Simone Spooren, legt die Hündin mit dem Wuschelfell gerne mal bei Wettbewerben und Galas eine flotte Pfote aufs Parkett.

Runter vom Sofa. Rauf auf das Tanzparkett. Mit Dog ­Dancing und JAD ­bringen Hund und Herrchen die ­müden Knochen in Schwung. Ein Spaß mit Gesundheitsfaktor.

Dog ­Dancing

Die siebenjährige Pudeldame Taylor zusammen mit Simone Spooren. Foto: © Sven Füllers FotografieDie siebenjährige Pudeldame Taylor zusammen mit Simone Spooren. Foto: © Sven Füllers Fotografie

Taylor ist eine Discoqueen. Solange die siebenjährige Pudeldame denken kann, ist sie eine Dog Dancerin. Gemeinsam mit ihrem Frauchen, Simone Spooren, legt die schwarz-weiß gescheckte Hündin mit dem Wuschelfell gerne mal bei Wettbewerben und Galas eine flotte Pfote aufs Parkett. Sogar in einer Sendung mit Moderator Luke Mockridge hat sie ihr tänzerisches Talent live vor der Kamera präsentiert.

Kaum, dass sie Musik hört, liegt hier des Pudels Kern in Sachen Konzentration sofort bei 300 Prozent. "Pudel, ach ja, Krönchen auf dem Kopf, siebziger Jahre", erzählt Simone Spooren an einem verregneten Lockdown-Tag in ihrer Trainingshalle in Rheurdt am Niederrhein von den immer noch herrschenden Vorurteilen gegenüber einer Hunderasse, die nicht nur vom Wesen her toll ist.

"Es ist ein Fehler den Pudel nur auf seine Frisur zu reduzieren." Vielmehr schlummere in dem Hund wie in den meisten Hunderassen ein bewegungsfreudiger Jagdhund. Doch wie oft geht es für die lauffreudigen Tiere nur einmal um den Pudding und gleich wieder nach Hause? "Wie schrecklich es ist, nichts machen zu dürfen, erleben wir doch gerade selbst sehr drastisch." Hunden geht es da nicht anders. Und das meist ein Leben lang." Dabei reichen schon zehn, fünfzehn Minuten täglich, aus einem tierischen Coachpotato einen agilen, lebenslustigen Vierbeiner zu machen. Das "Tanzen mit dem Hund" kommt aus den USA und entstammt dem Obedience-Bereich. Also eine Art Rallye für Hunde.

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Twist, Turn und Beinslalom

Dog Dance stellt hohe Anforderungen an Hund und Herr. Foto: © Sven Füllers FotografieDog Dance stellt hohe Anforderungen an Hund und Herr. Foto: © Sven Füllers Fotografie

Seit sechs Jahren ist die Hundetrainerin und Tierheilpraktikerin von Doggydogs die Tanzpartnerin ihrer munteren Pudelschar, und sie weiß: "Dog Dance stellt hohe Anforderungen an Hund und Herr." Denn die Sportart setzt ein eingespieltes Team und eine positive Motivation voraus. Zu Beginn ist es hilfreich, wenn der beste Freund des Menschen bereits so einfache Kommandos wie Sitz, Platz oder bei Fuß beherrscht. "Dog Dance ist nichts anderes, als aus allen möglichen Bewegungen einen Trick zu machen und in tänze­rische Elemente zu verpacken.

Typische Kunststücke wie Twist, Turn, Beinslalom, Drehungen, Sprünge, Männchen oder Polonaise erreicht Simone Spooren über leise Wort- und versteckte Körper­signale. So entsteht beim gemeinsamen Tanz der Eindruck der Hund ist mit seinem Tanzpartner eins beim gemeinsamen Hippen oder Hoppen. Damit das harmonische Bild bleibt, empfiehlt Simone Spooren: "Selbst wenn ich eine mega Tänzerin bin, achte ich darauf, den Hund nicht zu übertanzen. Das stört die Einheit." Ergänzt werden die Tanzelemente des Dog Dance mit Teilen aus dem Jad. Hier geht es vor allem um die Kombination aus "Jump and Dance" kombiniert mit Longiertraining und Geräten wie den JAD-Hocker.

Spaß für alle Hunde

Neugierig beobachten die Vierbeiner das Geschehen. Foto: © Sven Füllers FotografieNeugierig beobachten die Vierbeiner das Geschehen. Foto: © Sven Füllers Fotografie

Ob Chihuahua oder Anatolischer Hirtenhund, für die erfahrene Hundetrainerin sind die Trainingseinheiten nicht nur für jeden Hund, sondern auch für jedes Hundealter geeignet. "Dog Dance ist eine der schönsten und gesündesten Sportarten, die jeder zu Hause oder im Wald mit seinem Hund einüben kann."

Anfänger sollten zunächst mit einfachen Elementen beginnen. Wie zum Beispiel, dass der Hund lernt, der Hand zu folgen. Wenn er sich dabei auch mal nach links oder rechts dreht, sind das gleich auch gymnastische Übungen. Oder das beliebte Pfötchen geben. "Das ist nicht nur süß, es ist auch eine Bewegungsübung."

Ganz wichtig beim Dog Dance: Der Spaß darf nicht fehlen. "Ohne den geht es nicht", bevorzugt die Hundetrainerin bei ihren Übungen mehr die kurzen, knackigen Trainingseinheiten. Rennen, springen oder drehen, "Hundebesitzer sollten ausprobieren, was ihrem Hund am meisten Spaß macht. An diesem Punkt äußert die engagierte Tierschützerin einen Wunsch: "Bevor ein Hund angeschafft wird, sollten künftige Hundebesitzer überlegen, wie das gemeinsame Leben aussehen soll. Kein Hund ist für ein Leben auf dem Sofa geboren."

Übungen, die schmecken

Fängt man mit Speck Mäuse, sind es beim Hund die Leckerlis. Simone Spoorer weiß, es verhält sich ähnlich dem Menschen: Die Erfüllung einer Aufgabe muss sich lohnen. Deshalb winken während des Trainings und danach kleine Snacks wie Mini-Würstchen oder eine Hundepraline. "Der vierbeinige Freund darf sich beim Dog Dance konzentrieren, nachdenken, bewegen und verdient sich dabei seine Leckerlis. Einfach großartig!"

Das findet nach einer kleinen Tanzeinlage für das Deutsche Handwerksblatt auch Tanzmaus Taylor. Ausgepowert und entspannt schlendert sie in den angrenzenden Shop, schnappt sich zielsicher eine Tüte mit den begehrten Leckerchen. Mit einem umwerfenden Hundeblick legt sie die vor die Füße ihres Frauchens. Denn wer sich viel bewegt, darf auch zwei, drei Leckerchen mehr naschen. Das gilt für Jedermann und ebenso für Jederhund.

Text: / handwerksblatt.de

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