Bella Baumädchen: Ein starkes Mädchen räumt mit Klischees auf
Bella Baumädchen ist eine neue, taffe Kinderbuchfigur. Mit Charme und Chuzpe räumt sie mit Klischees auf. Erdacht hat die Figur Sandra Hunke. Autobiografische Züge sind dabei durchaus gewollt.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Frauen im Handwerk
Rote Haare, 1000 Sommersprossen, niedliche Zahnlücke und immer eine Rohrzange zur Hand. Das ist die neue, sympathische Kinderbuchfigur Bella Baumädchen. Ausgedacht hat sich die Figur Sandra Hunke, Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik aus dem ostwestfälischen Oesterholz-Haustenbeck. Sandra ist nicht nur mit Leib und Seele Handwerkerin. Die junge Frau ist ein gefragtes Model und auf den Catwalks großer Modemetropolen zu Hause. Dennoch bleibt sie dem Handwerk treu.
Kann ein Mädchen ein Spielhaus bauen?
Einfach klicken und im VH Buchshop vorbestellen! Foto: © Sebastian KnothMit Bella Baumädchen hat sich Sandra einen Träum erfüllt. Bella sieht ihrer Erfinderin nicht nur ähnlich. Sie teilt mit ihr auch eine Begeisterung: "Bellas Leidenschaft ist es zu werkeln", beschreibt die 29-jährige Handwerkerin ihr Baumädchen. In der ersten Folge, die im März erscheint, möchte Bella für die Kinder aus der Nachbarschaft ein Spielhaus bauen. "Aber kann ein Mädchen das?"
Eine Frage, der auch Sandra im Leben immer wieder begegnete. Damals als Schülerin, heute als Anlagenmechanikerin muss sie gegen Klischees ankämpfen. In der Schulzeit hieß es oft: Zu schlaksig, rote Haare und Sommersprossen. "Kein Schönheitsideal für die Jungs damals." Die wenigsten Topmodels von heute waren Schönheitsköniginnen auf den Schulhöfen ihrer Kindheit. Heute lacht Sandra darüber. Mit einem Leben in den Modewelten Paris, London oder Berlin weiß der selbstbewusste Tausendsassa: "Zeiten ändern sich. Menschen auch."
Familientradition: Ausbildung im Handwerk
Nach der Schulzeit entscheidet sie sich, wie alle in der Familie, eine Ausbildung im Handwerk zu machen. Irgendwann entdeckte eine Freundin den Wettbewerb "Handwerks Miss&Mister". Ehe Sandra sich versah, war sie unter den Finalisten des Wettbewerbs. Die Casting-Aktion wird seit zwölf Jahren ausgerichtet – seit August 2021 unter der Dachmarke Power People. "Und ich landete sogar auf dem Cover des Handwerkskalenders." Spätestens da begann für das Model ein Leben auf der Überholspur.
Immer mehr Anfragen von Modeagenturen landeten auf ihrem Tisch. Sie schaffte den Spagat zwischen Baustelle und Laufsteg. TV-Sender und Print-Magazine begleiteten die Anlagenmechanikerin und das Model. In den sozialen Medien, aber auch im Fernsehen setzt sie sich bei jeder Gelegenheit für die Gleichstellung der Frauen ein.
Nicht reden, machen!
Es ist ihr Engagement und ihre fröhliche, bodenständige Art, die die Menschen begeistern. Charakterzüge, die Sandra gemeinsam mit der Erfolgsautorin Britta Sabbag und dem Illustrator Igor Lange ihrem Bella Baumädchen mit auf dem Weg geben
Sandra handelt nach der Methode: Nicht reden, machen! Warum sie unbedingt ein Kinderbuch schreiben wollte, erklärt sie so: "Um Vorurteilen so früh wie möglich begegnen zu können, fängt man am besten gleich bei den Kindern an. Sie sind noch unvoreingenommen." Das Bilderbuch soll Kindern, insbesondere Mädchen, ein starkes Vorbild zeigen.
Bella zeigt in ihren Abenteuern, dass gesellschaftlich veraltete Muster und Rollenklischees out sind. Deshalb hat sie bei all ihren Abenteuern eine Mission. "Du kannst alles sein. Für große Träume gibt es kein Nein!" Für Bella wie auch Sandra gibt es längst keine Trennung in Männer- und Frauenberufe mehr. Und sie zeigen noch etwas eindrucksvoll. Frauen dürfen handwerklich begabt und trotzdem schön sein.
Bella Baumädchen: Du kannst alles sein Bella repariert, baut und schraubt viel lieber, als mit Puppen zu spielen. Die anderen Mädchen verstehen Bella nicht und die Jungs lachen sie sogar aus. Bis Bella mit einer ihrer Bau-Ideen allen zeigt, was ein Mädchen kann. Erscheint am 4.3.2022, Euro 14,99. Hier kann das Buch bestellt werden!
DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!
Text:
Brigitte Klefisch /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben