Mehr Ausbildungsanfänger im Dachdeckerhandwerk
Die Ausbildung zum Dachdecker ist wieder gefragter. Die Zahl der Berufseinsteiger legte zu. Immer mehr junge Frauen entscheiden sich für eine Lehre. Der ZVDH führt die positive Entwicklung auf verschiedene Faktoren zurück.
3.105 junge Menschen haben bis zum 1. Januar 2025 eine Ausbildung zum Dachdecker oder zur Dachdeckerin begonnen. Dies entspricht einem Plus von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Zahl der Berufseinsteigerinnen legte erneut zu. 390 junge Frauen haben sich für den Beruf entschieden. Dies sind 40 (+11,4 Prozent) mehr als im Vorjahr, berichtet der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) in einer Pressemitteilung. Damit setzt sich der Aufwärtstrend bei der Zahl der neuen weiblichen Lehrlinge seit 2015 weiter fort (siehe dazu auch die Grafik im Online-Artikel "Mehr weibliche Auszubildende im Dachdeckerhandwerk" auf handwerksblatt.de).
Rolf Fuhrmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des ZVDH Foto: © ZVDHÜber alle drei Lehrjahre hinweg befinden sich derzeit insgesamt 8.588 Auszubildende in der Berufsausbildung. Zum Stichtag 1. Januar 2024 waren es 8.490, was einen Anstieg von 1,2 Prozent bedeutet. Damit liegen die Zahlen jedoch noch unter denen der Vorjahre. Laut der Statistikseite des Zentralverbands des Deutschen Handwerks absolvierten 2023 insgesamt 8.737 junge Menschen eine Ausbildung im Dachdeckerhandwerk. 2022 waren es 8.767, 2021 nur 8.632.
Die aktuelle positive Entwicklung führt Rolf Fuhrmann auf verschiedene Gründe zurück. Dazu zählen für den stellvertretenden Hauptgeschäftsführer des ZVDH die ganzjährigen Aktivitäten der Berufsorganisation auf Azubimessen, beim Girl’s Day, in Schulen und in Kitas, die Social-Media-Kampagnen, die regelmäßige Berichterstattung in Print- und Onlinemedien sowie die hohen Ausbildungsvergütungen.
Ausbildungsvergütung der Dachdecker
Seit dem 1. Dezember 2024 erhalten die Azubis eine Ausbildungsvergütung von 950 Euro im ersten Lehrjahr, 1.100 Euro im zweiten Lehrjahr und 1.370 Euro im dritten Lehrjahr. Ab dem 1. Oktober 2025 liegt sie bei 1.000 Euro, 1.150 Euro beziehungsweise 1.400 Euro. Ein Jahr später kommen im ersten und im zweiten Lehrjahr jeweils 50 Euro sowie im dritten Lehrjahr 60 Euro hinzu, so dass die Ausbildungsvergütung 1.050 Euro, 1.200 Euro beziehungsweise 1.460 Euro beträgt. "Damit liegen wir bei der Bezahlung in der Spitzengruppe", betont Rolf Fuhrmann.
Infos zur Ausbildung Wer sich für eine Ausbildung im Dachdeckerhandwerk interessiert, kann sich auf der Internetseite der Nachwuchskampagne sowie auf dem Social-Media-Kanal Instagram sowie den Videoplattformen TikTok und YouTube schlau machen.
Sinnstiftender, moderner Ausbildungsberuf
Jan Voges, Vizepräsident des ZVDH Foto: © ZVDHDass sich junge Männer und Frauen vermehrt für eine Ausbildung im Dachdeckerhandwerk entscheiden, liegt für ZVDH-Vizepräsident Jan Voges auch daran, dass sich das Image des Berufs gewandelt hat. Er gelte inzwischen als innovativ und modern, was sich etwa am Einsatz von Drohnen, eines modernen Baustellenmanagements und von Künstlicher Intelligenz festmacht.
Beitrag zum Klimaschutz
Hinzu kommt für den Geschäftsführer eines Dachdeckerbetriebs südlich von Hildesheim, dass der Klimaschutz bei der Berufswahl bedeutender wird. "Viele junge Menschen möchten sinnstiftend arbeiten und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Im Dachdeckerhandwerk haben sie dazu die perfekte Gelegenheit. Wir sind ein zentraler Treiber für den Ausbau erneuerbarer Energien und spielen eine entscheidende Rolle beim Photovoltaik-Hochlauf."
Modernisierte Ausbildungsordnung
Dies schlägt sich schon seit längerem in der Ausbildungsordnung nieder, die im Jahr 2016 aktualisiert und um den Schwerpunkt "Energietechnik an Dach und Wand" erweitert worden ist. Zudem gibt es seit 2024 eine freiwillige Zusatzwoche in der überbetrieblichen Ausbildung, in der das Installieren von Photovoltaik-Anlagen mit unterschiedlichen Systemen intensiv geübt wird, so Jan Voges abschließend.
Quelle: Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks/eigene Recherche
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Text:
Bernd Lorenz /
handwerksblatt.de
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