PSA: Große Klasse für die große Masse
Die schaffen schon schwer was weg: der Peugeot Boxer und der Citroën Jumper bieten reichlich Nutzlast.
Leicht haben es die Hersteller von Transportern nicht: Dank der Dieseldiskussion fragt sich jeder, wie lange die Betriebsinhaber mit ihren großen Transportern überhaupt noch innerstädtisch fahren dürfen. Dabei ist die Antwort ganz einfach, wenn sie einen modernen Diesel fahren, der die Euro6-Norm erfüllt. Sie dürfen, weil sie die Grenzwerte einhalten. Was anderes wäre für den PSA-Konzern auch eine Katastrophe: Schließlich liefern die beiden Marken Peugeot und Citroën ihre Toptransporter Boxer und Jumper nur mit Dieselaggregate aus.
Nutzlastriesen von PSA, hier die Heckansicht des Citroën Jumpers Foto: © PSA/Citroën Seit Ende 2015 waren beide Modelle schon als BlueHDi mit Euro6-Diesel zu haben. Schon damals war der Hinweis unübersehbar, dass die neuen Aggregate im Vergleich zu ihren Vorgängern den Spritverbrauch um bis zu 18 Prozent reduzierten. Und das bedeutete natürlich auch, dass die neuen Selbstzünder ihre Emissionen um einen ähnlich hohen Wert senkten. Dabei sind Boxer und Jumper – wie übrigens auch der baugleiche Fiat Ducato – echte Nutzlastriesen. Denn in der sogenannten Heavy-Duty-Version können die Lastesel eine Nutzlast von fast zwei Tonnen auf die Räder nehmen, exakt 1.940 Kilogramm in der bestmöglichen Variante.
Invididueller Zuschnitt möglich
Überhaupt geben sich die Hersteller immer mehr Mühe, den Wünschen ihrer Kunden gerecht zu werden und bieten gewerkspezifische und damit individuell zugeschnittene Varianten an. Peugeot etwa bietet seit drei Jahren die sogenannten Edition-Modelle an, komplette umgebaute Modelle etwa als Kipper, Werkstattwagen oder Kühlfahrzeug direkt ab Werk mit nur einer Rechnung. Auch Citroën bietet Umbauten an.
Im Falle des Boxers/Jumpers kommen die Modelle in bis zu vier Fahrzeuglängen, drei Radständen und zwei Dachhöhen. Beim Kastenwagen ist nicht nur die Nutzlast interessant, sondern auch das Volumen, das regulär bis zu 18 Kubikmeter betrage kann. MIt Kofferbauten von externen Zulieferern lässt dieses Volumen sogar auf bis zu 22 Kubikmeter erweitern.
Bei den Antrieben können Kunden zwischen Front- und Heckantrieb wählen, einen Umbau auf 4x4-Antrieb gibt es ab Werk über den Spezialisten Dangel nur für die kleineren Baureihen wie Partner/Berlingo. Entsprechend der Anwendung können das die Käufer mit den Dieselaggregaten kombinieren, die der PSA-Konzern in drei Leistungsstufen anbietet. Wer schwere Lasten oder gar noch einen Hänger transportieren will, sollte auf jeden Fall auf den starken Diesel setzen. Die Verbräuche in den technischen Angaben liegen bei je nach Modell – Motorisierung, Radstand, Dachhöhen, Auflastung – zwischen 5,8 und 6,6 Liter. Der letzte Wert gilt für die Heavy-Duty-Ausführung mit langem Radstand, Überhang und Superhochdach. In der Praxis kommen bei flotter Fahrt rund 1,5 Liter oben drauf, bei Nutzlast noch einmal entsprechend mehr. Der AdBlue-Tank fasst 15 Liter und reicht für rund 8.000 Kilometer.
Ausgereiftes Fahrwerk
Nutzlastriesen von PSA, hier die Innenansicht des Citroën Jumpers Foto: © PSA/Citroën Der Fahrer hat einen bequemen Platz mit guter Rundumsicht, das Fahrwerk ist ausgereift und verrichtet seine Arbeit sauber und ordentlich. Auch die Assistenzsysteme wie Tempomat oder - schon unverzichtbar, um Schäden beim Einparken zu vermeiden - der Parkassistent. Im Vergleich zur Benchmark im Markt, dem Crafter, fehlen zwar einige praktische Helfer, die auch nicht auf der Optionsliste stehen. Hier wollen die Franzosen nachbessern.
Fazit: Wer ein klassisches Nutzfahrzeug mit hoher Nutzlast braucht, ist mit den Modellen Boxer und Jumper des PSA-Konzerns gut bedient. Und wem die Auswahl nicht reicht: Opel gehört seit letztem Jahr offiziell zum PSA-Konzern – und dort gibt es auch weitere Modelle. Der Opel Movano aus dem gleichen Segment wie der Citroën Jumper und Peugeot Boxer ist übrigens baugleich mit dem Renault Master.
Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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