Stellantis startet Brennstoffzellen-Serienproduktion
2021 startete Stellantis mit dem ersten Feldversuch für Transporter mit Wasserstoff-Brennstoffzellen. Jetzt steigt der Konzern in die industrielle Serienproduktion ein.
Die Ankündigungen kamen schon früh: Im Frühjahr 2021 kündigte der Stellantis-Konzern für seine vier Marken Citroën, Fiat, Opel und Peugeot den Start einer Fahrzeugflotte mit Wasserstoff-Brennstoffzelle an, Ende 2021 sollten sie bei den Kunden sein.
Basis waren die E-Modelle, statt einer Batterie kamen drei 700-Bar-Wasserstoffflaschen unter den Boden, die für 400 Kilometer Reichweite der mittleren Transporterklasse – Citroën Jumpy, Fiat Scudo, Peugeot Expert, Opel Vivaro jeweils in zwei Längen – reichten.
Produktionsstart für acht Baureihen
Seit 2021 mit Wasserstoff-Brennstoffzelle unterwegs: Die mittleren Transporter von Stellantis. Foto: © StellantisJetzt läuft die industrielle Serienproduktion an: Stellantis wird in seinen Werken acht Brennstoffzellen-Wasserstoff-Versionen von seinen mittelgroßen und großen Transportern herstellen: Citroën ë-Jumpy und ë-Jumper, Fiat Professional E-Scudo und E-Ducato, Opel Vivaro und Movano, Peugeot E-Expert und E-Boxer. Damit hat Stellantis die bisherige Modellpalette um die großen Nutzfahrzeuge erweitert. Dabei kommen die großen Transporter rund 100 Kilometer weiter als die mittelgroßen – und der Tank ist nach Stellantis-Angaben innerhalb von vier bis fünf Minuten gefüllt.
Die emissionsfreien Fahrzeuge sind eine der wichtigsten Komponenten der "Dare Forward 2030"-Strategie des Konzerns, mit der sich Stellantis für die Zukunft gut aufstellen möchte. "Dass wir zunächst mittelgroße Transporter und nun auch große Transporter mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb auf unseren Produktionslinien integrieren, ist ein Beweis für unser Engagement, die führende Position in der hochmodernen Wasserstofftechnologie zu behalten und sie für unsere Kunden verfügbar zu machen", sagte Jean-Michel Billig, Stellantis Chief Technology Officer, Hydrogen Fuel Cell Vehicle Development. Neben Verbrennern bietet die Firmengruppe Fahrzeuge auch mit allen anderen Antriebsarten an, von batterieelektrischen Modellen über Brennstoffzelle bis hin zum Range-Extender.
Stellantis auf gutem Weg
Ganz freiwillig ist das Engagement freilich nicht: Die EU hat den Herstellern individuelle CO2-Emissionsziele aufs Auge gedrückt. Bei den Pkw funktioniert das blendend – die Industrie unterbot tatsächlich die vorgegebenen Ziele –, aber bei Nutzfahrzeugen hapert es gewaltig. Gerade hier kommen emissionsfreie Transporter der mittleren Größenklasse ins Spiel, die einen Großteil der Verkäufe ausmachen.
Steigt der Anteil von klimafreundlichen Transportern, poliert das die Bilanz ordentlich auf – und Konzerne bleiben unter den Vorgaben. Vergleichsdaten von Experten wie dem Marktforschungsinstitut Dataforce haben gezeigt, dass Stellantis bereits auf einem guten Weg ist und das jetzt weiter ausbaut: Die Serienproduktion startet im französischen Werk Hordain sowie im polnische Gliwice ab sofort.
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Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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