Mazdas bestes Pferd im Stall
Fünf Jahre nach der Weltpremiere erlebt der CX-5 von Mazda seine zweite Generation. Die Japaner haben Optik, Technik und Komfort weiter verfeinert.
Das Rot sticht ins Auge. Positiv. Mehr als positiv. Magmarot Metallic nennt sich die neue Farbe auf Deutsch, Ruby Red Crystal im Englischen und sie ist ein Augenschmeichler. Doch das gilt auch für das gesamte Fahrzeug: den neuen CX-5 von Mazda. Rein optisch zählt er zu den gelungensten Interpretationen der immer beliebter werdenden SUVs. Jetzt haben die Japaner die zweite Generation vorgestellt und sanft an Optik, Technik und Komfort gefeilt.
Japanische Design-Philosphie
Der neue Mazda CX-5; Foto: Mazda Vor allem im direkten Vergleich fallen die optischen Veränderungen in der Silhouette auf. Der Wagen wirkt gestreckter, stromlinienförmiger durch neue Seitenlinien. Das hat der Optik gut getan, aber auch dem CW-Wert, der noch weiter runter ging. Kodo heißt die japanische Designphilosophie, Schönheit durch Reduktion, was eine Art japanische Version der Bauhaus-Ausrichtung (Form folgt Funktion) ist.
Überhaupt bemüht sich Mazda stets in seinen Ausführungen bei der Präsentation des neuen Modells, den Kunden einzubeziehen. Reverse Thinking, ein umgekehrtes Denken, haben sie bei der Entwicklung eingesetzt: Gefragt, was der Kunde will und dann entwickelt, statt ein Produkt zu fertigen und dann zu schauen, wem sie es verkaufen können. Also wird auch die Zentrierung des Cockpits rund um den Fahrer konsequent mit Jinba-Ittai begründet, dem japanischen Ausdruck für die Verbindung von Ross und Reiter als Einheit, nur dass es sich hier um einen Fahrer und eben ein Auto handelt.
Hohe Wohlfühlkomponente
Der neue Mazda CX-5; Foto: Mazda Tatsächlich ist die Wohlfühlkomponente im Cockpit, aber auch auf Beifahrerseite und auf der Rückbank extrem hoch. Der Wagen mutet luxuriös, elegant an, hat viel Bein- sowie Kopffreiheit und bietet noch im Kofferraum viel Platz. 506 Liter passen hinein, bei umgeklappter Rückbank sind es 1.620 Liter.
Technologisch hat sich der CX-5, bei Mazda das meistverkaufte Modell und daher "beste Pferd im Stall", wie Mazda-Deutschland-Chef Bernd Kaplan salopp formuliert, auch weiter entwickelt. Bei seiner Premiere 2012 war es das erste Modell komplett mit Skyactiv-Technologie, also Motoren, Getriebe, Fahrwerk und Karosserie als High-Tech-Niveau japanischen Ingenieurkönnens. Neu in der Generation 2 ist ein 2,5-Liter-Benziner mit Zylinderabschaltung. Das Aggregat leistet 143 kW/194 PS mit einem Drehmoment von 258 Newtonmetern. Die Zylinderabschaltung (es sind die beiden äußeren) vor allem bei niedrigen Geschwindigkeiten reduziert den Kraftstoffdurst, der im Mix offiziell bei 7,1 Liter liegt.
Mazda bleibt Diesel treu
Dazu gibt es noch einen zweiten 2,2-Liter-Benzinmotor mit 121 kW/165 PS, in der Allradversion sind es 118 kW/160 PS. Diesel gibt es auch: mit 110 kW/150 PS und 129 kW/175 PS. Daran hält Mazda trotz aller Diskussion fest. "Ohne einen Diesel", so Kaplan, "sind die künftigen europäischen Flottenziele von 95 g/km nicht zu erreichen." Der Biturbo verbraucht in der kleinen Version 5,0 Liter bzw. mit Allradantrieb 5,4 Liter.
Foto: Mazda Das Fahren selbst geht leicht von der Hand. Positiv fällt das neue Head-up-Display auf, das die wichtigsten Informationen auf die Windschutzscheibe projiziert. Das Fahrwerk arbeitet laufruhig; hier profitiert der Fahrer vom G-Vectoring, der geringfügigen Lastreduzierung in Kurvenfahrten, so dass der Fahrer weniger Lenkbewegungen benötigt und insgesamt ruhiger fährt. Sportlich ambitionierte Fahrer sollten immer auf das große Aggregat setzen, aber auch der kleine Diesel ist schon völlig ausreichend.
Jetzt auch Stauassistent
Sehr hilfreich sind die Assistenten, die dem Fahrer Arbeit abnehmen. Mazda hat seinen distanzgeregelten Tempomat weiterentwickelt, der auch im Stau selbstständig bis zum Stillstand und erneuter Anfahrt alles selbst erledigt. Den gibt es aber nur als Option, genau wie die schöne Bose-Soundanlage. Preislich startet der CX-5 als Benziner mit dem 121 kW/165 PS-Aggregat bei netto 21.000 Euro. Das Topmodell als Diesel mit 129 kW/175 PS kostet in der höchsten Ausstattungsstufe Sportsline netto 33.436,97 Euro. Der Verkaufsstart war am 19. und 20. Mai, im Vorkauf haben schon 1.500 Käufer den neuen CX-5 geordert.
Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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