Mazda – der Weg ist das Ziel
Dem Reiz des offenen Fahrens erliegt man schnell – besonders mit der Roadster-Ikone Mazda MX-5.
Eine Voraussetzung muss erfüllt sein: gutes Wetter. Dann braucht es keine fünf Sekunden, um zu erfahren, warum der MX-5 DIE Ikone unter den Roadstern ist. Reingleiten, anschnallen, starten und los geht es. Weil der Zweisitzer kaum etwas wiegt, reichen die wenigen PS mehr als aus, um sofort ein sportliches Fahrfeeling aufkommen zu lassen. Und wenn der Wind angenehm um die Nase spielt, der Mazda gemütlich auf der Straße cruist, weiß der Fahrer, dass der Weg das Ziel ist.
Segment neu belebt
Die Roadster-Ikone Mazda MX-5, Foto: © Mazda 25 Jahre ist es her, dass Mazda erstmals seinen damals noch sehr runden MX-5 präsentierte. Das Roadster-Segment war tot, mit dem schicken Zweisitzer kam die Renaissance und offen fahren war auf einmal wieder schick und in. Und der MX-5 avancierte zum Flaggschiff seines Segments, weil er vom Design her allen gefiel und ein Cabrio war, das preislich für eine breite Masse erschwinglich war.
Hinzu kamen schon damals die Fahreigenschaften. Heute spielt der japanische Konzern mit seiner Skyactive-Technologie vorne mit und hat sich mit seiner Modellpalette einen festen Platz im Markt gesichert: Toptechnologie in schicker Verpackung zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, was einen auch wieder zurück zum MX-5 bringt.
Natürlich ist der Testwagen rot, er hat ein Stoffverdeck, was der Fahrer mit einer Hand in nicht mal fünf Sekunden offen oder geschlossen hat. Und unter der Haube ist zwar auch "nur" der kleine Motor mit 96 kW/131 PS, aber der muss ja keine Massen bewegen, sondern gerade mal 1.050 Kilogramm. Das reicht für eine ganz ordentliche Beschleunigung und für Geschwindigkeiten jenseits der 200. Dann sollte es draußen aber deutlich über 25 Grad haben, wenn man das Tempo offen genießen und sich außerhalb des Normverbrauchs von 6,0 Litern bewegen möchte.
Ohnehin verhilft das flotte Fahren nur schnell von A nach B zu kommen – und genau dafür ist der schicke Roadster eben nicht gebaut. Beim Zweisitzer geht es ums Cruisen, sich die Sonne auf der Nase kitzeln zu lassen und die Haare wehen zu lassen. Geschwindigkeit ist out, zumal der Wagen wegen seines Schwerpunkts bei hohem Tempo in schnellen Kurvenpassagen schon mal leicht schwammig wirkt. Sei’s drum, Spaß macht es trotzdem, wenn man hinterher wieder gemütlich über die Landstraße oder in der Stadt fährt.
Fürs Fahren gebaut
Die Roadster-Ikone Mazda MX-5, Foto: © Mazda Natürlich hat das Fahrzeug auch genau die Macken, die Spötter gerne und durchaus auch zu Recht kritisieren. Das Ein- und Aussteigen wird in der kleinen Flunder selten zum eleganten Ereignis, wenn das Dach geschlossen ist. Und beim Einkauf wird es schon zu einem mittleren Puzzlespiel, zwei Kisten Sprudelwasser im Kofferraum zu platzieren. Sie passen rein, auch mit zusätzlichen Einkaufstüten, dürfen aber nur in einer ganz bestimmten Reihenfolge und mit geschicktem Kippen und Drehen hineingestellt werden. Das sind die Momente, in denen jeder versteht, warum das Maß aller Dinge beim Kofferraumvolumen in der Roadsterklasse statt Liter (es sind 130 Liter Volumen) Golfbags sind. Es geht um Freizeit, ums Vergnügen, nicht um schnöde praktische Haushaltstätigkeiten.
Das kommt an: Im Juli konnte Mazda gleich 550 Neuzulassungen feiern, eine Steigerung um 50 Prozent gegenüber Juli 2016. Ein Grund ist laut Mazda die Einführung des MX-5 RF, einer Fastback-Version mit dreiteiligem elektrischen Klappdach, die im Februar dieses Jahres Premiere feierte.
Fazit: Einen MX-5 legt man sich zu, wenn man Fahrspaß haben will und zu zweit eine gemütliche Tour durch die Lande fährt. Und mit der Ikone des Roadster-Segments lässt sich schon verdammt gut fahren – zu einem Toppreis. Das Basismodell fängt bei 22.990 Euro (inkl. MwSt.) an.
Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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