Bäcker fordern Bürokratieabbau nach der Bundestagswahl
Die norddeutschen Innungsbäcker haben eine Plakataktion gestartet, um für den Bürokratieabbau zu werben. "Wir wollen backen statt Akten", lautet dabei ein Slogan.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Bürokratiewahnsinn im Handwerk
Die norddeutschen Innungsbäcker aus den Bundesländern Bremen, Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern starten im spetember eine Plakataktion in den Innungsbäckereien, mit der sie sich für einen "deutlichen Bürokratieabbau" nach der Bundestagswahl einsetzen.
"Die Innungsbäcker im Norden wollen backen und ihre Kunden verwöhnen, statt Akten zu wälzen, Verordnungen studieren oder sinnlose Listen zu führen", betont die Bäcker- und Konditoren-Vereinigung Nord. Die Bäckermeister und ihre Angestellten investieren in diesem Jahr laut Verband fast ein ein Fünftel ihrer Arbeitszeit in bürokratische Aktivitäten.
Die Belastung ist groß
Foto: © BKV-Nord"Täglich haben wir viele Tausend Kunden, die unsere Backwaren kaufen. Über den Aushang von verschiedenen Motivplakaten in unseren Filialen, Social Media und Pressearbeit werden die Innungsbäcker ihre Forderung in den kommenden Wochen an die Politik platzieren", so Maren Andresen, Vorsitzende der Vereinig.
Geschäftsführer Jan Loleit ergänzt: "Die Belastungen durch Meldepflichten an die Statischen Ämter, Aufzeichnungspflichten, das Führen von Kontrolllisten bis hin zur Bonausgabepflicht sind nach wie vor immens. Konkrete Vorschläge zum Bürokratieabbau sind zum Beispiel vom Normenkontrollrat Baden-Württemberg erarbeitet worden und warten auf die Umsetzung."
Rahmenbedingungen müssen stimmen
BürokratieentlastungHier finden Sie Vorschläge des BKV-Nord zur Bürokratieentlastung.
Hier erfahren Sie mehr über die Empfehlungen des Normenkontrollrat Baden-Württemberg.
Hier finden Sie die Forderungen des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks zur Bundestagswahl.
Das 2020 in Kraft getretene Bürokratieentlastungsgesetz III bringe keine spürbaren Entlastungen. Gerade mit Blick auf die Corona-Krise, bräuchten die Bäckereien gute Rahmenbedingungen, die sie möglichst wenig belasten und eine zügige wirtschaftliche Erholung möglich machen. Spätestens bei den Koalitionsverhandlungen nach der Wahl müsse die Entbürokratisierung eine zentrale Rolle spielen.
Gerade mit Blick auf kommende Generationen des Bäckerhandwerks sei die Bürokratieentlastung zwingend notwendig. "Die Bürokratiepflichten führen mittlerweile dazu, dass Betriebe vorzeitig aufgeben oder keinen Nachfolger finden. Es kann nicht sein, dass der Mittelstand im Bäckerhandwerk mit seiner Produktvielfalt und vor allem die damit verbundenen Arbeitsplätze weiter geschwächt werden", so Andresen.
Quelle: BKV-Nord
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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