Einer Umfrage zufolge planen rund 13 Prozent der Hauseigentümer in Deutschland, ihre Heizungsanlage in den nächsten zwei Jahren zu erneuern.

Einer Umfrage zufolge planen rund 13 Prozent der Hauseigentümer in Deutschland, ihre Heizungsanlage in den nächsten zwei Jahren zu erneuern. (Foto: © Alexander Raths/123RF.com)

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ZVSHK-Umfrage: "Klimapaket wirkt"

Eine vom ZVSHK in Auftrag gegebene Umfrage belegt, dass die Förderung energetischer Gebäudesanierungen greift. Hauseigentümer wollen demnach besonders in ihre Heizungsanlage investieren.

Einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar zufolge, die der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) in Auftrag gegeben hatte, zeigt das Klimapaket der Bundesregierung und die darin enthaltene Steuerförderung von energetischen Gebäudesanierungen erste Wirkung. Demnach planen zwei Monate nach Bekanntgabe der neuen Förderbedingungen rund 13 Prozent der Hauseigentümer in Deutschland, ihre Heizungsanlage in den nächsten zwei Jahren zu erneuern.

63 Prozent der modernisierungsbereiten Anlagenbetreiber nannten die Einbindung erneuerbarer Energien und die CO2-Reduzierung als Grund für ihre Investitionsvorhaben. 18 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, mit einer neuen Heizung vor allem Kosten einsparen zu wollen. Gefragt nach den bevorzugten Informationsquellen zum Thema Heizen mit erneuerbaren Energien nannten 86 Prozent aller Befragten den Heizungsfachbetrieb vor Ausstellungen (42 Prozent), Internet (37 Prozent) und Baumarkt (13 Prozent).

Fehleinschätzungen bei der eigenen Heizung

- Regierung einigt sich auf Klimapaket
- Umfrage: Klimaschutz für das Handwerk sehr wichtig
- Bundesrat beschließt energetische Gebäudesanierung
- Klimapaket: Kompromiss von Bund und Ländern
- Klimaschutz: "Endlich konkrete Maßnahmenvorschläge"
"Auf Seiten der Kunden spüren wir ein deutlich gesteigertes Interesse am Thema Heizungsmodernisierung und Fördermittel", sagt Michael Hilpert, Präsident des ZVSHK. Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen aber auch, dass gegenüber Anlagenbetreibern und Verbrauchern im Sinne von mehr Klimaschutz bei Heizungen noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten ist.

Denn 58 Prozent der Hauseigentümer erklärten, ihre Heizung sei noch nicht alt genug, um sie modernisieren zu lassen. "Hier zeigt sich eine völlige Fehleinschätzung im Urteil über die Effizienz der eigenen Heizung", beklagt Hilpert.

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Heute arbeite in den Heizungskellern bisher nur jede fünfte Heizung effizient und unter Einbindung von erneuerbaren Energien. Hilpert hält es daher für dringend notwendig, die Öffentlichkeit weiter darüber aufzuklären, warum es sich jetzt lohnt, eine alte Heizung auszutauschen und dafür die Fördermittel des Klimapaketes in Anspruch zu nehmen.

Praxistaugliche Übergangslösungen

Die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern bei der eigenen Heizungsanlage ist für die Mehrheit der befragten Immobilienbesitzer kein ausschlaggebendes Argument für eine Heizungsmodernisierung. Nur 14 Prozent der Befragten nannten diesen Aspekt als wichtigsten Grund. 35 Prozent Heizungsbetreiber würden sich aktuell für die hybride Gas-Brennwerttechnik mit Solarthermie entscheiden – zehn Prozent für die Heizöl-Brennwerttechnik mit Solarthermie.

27 Prozent bevorzugen Wärmepumpen auf Basis von Strom und Umweltwärme, 14 Prozent Holz-Pellet-Kessel. Hilpert: "Wenn es konkret wird, schauen Anlagenbetreiber neben den positiven Umweltaspekten bei einer Heizungsmodernisierung realistischerweise auch auf die Verfügbarkeit des Energieträgers am Gebäudestandort." Dies zeige, dass für die angestrebte Energiewende im Wärmemarkt praxistaugliche Übergangslösungen gefragt sind. Die fossilen Energieträger Gas und Öl seien dabei Teil der Lösung.

Digitale Angebote immer gefragter

Gerade für Öl gelte, dass auf dem Land netzgebundene Alternativen oft nicht zur Verfügung stehen. Die Nutzung von Biomasse-Heizungen oder Wärmepumpen sei außerdem meistens mit höheren Investitionskosten verbunden oder aus technischen Gründen nicht immer realisierbar. Der ZVSHK fordert deshalb, dass Hybridlösungen mit Heizöl immer dort möglich sein müssen, wo kein Gasnetz vorhanden ist oder ein vollständiger Umstieg auf regenerative Heizungen wirtschaftlich nicht zu vertreten ist.

Bei den bevorzugten Informationsquellen über Heizungstechniken mit erneuerbaren Energien liegen die Heizungsbauer und Heizungsfachbetriebe mit 86 Prozent ganz weit vorne. "Dies ist eine schöne Bestätigung für unsere Handwerksbetriebe, macht aber auch klar, welche hohe Erwartungshaltung sich dahinter an Verfügbarkeit, Beratungs- und Servicequalität verbirgt", erklärt Hilpert. Bei der Gruppe der 18- bis 29-jährigen Befragten liegen die Fachbetriebe zwar noch mit 59 Prozent vorne, aber die digitalen Informationsquellen folgen bereits mit einem Anteil von 51 Prozent Anteil.

Betriebe müssen Trends aufgreifen

"Der zunehmende Trend zur Online-Suche im Netz bis hin zum Kundenwunsch einer digitalisierten Angebotsstellung und Auftragsabwicklung muss von unseren Betrieben aufgegriffen werden", rät der ZVSHK-Präsident. "Unsere Verbandsorganisation bietet dafür die notwendige Unterstützung." So werde noch in diesem Frühjahr ein Internet-Portal an den Start gehen, über das Mitgliedsbetriebe exklusiv Wartungs- und Serviceanfragen vermittelt bekommen.

Quelle: ZVSHK

Text: / handwerksblatt.de

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