ZDK fordert schnellere Kfz-Zulassung
Laut einer Umfrage leiden Händler, Beschäftigte, Kunden und Hersteller unter den Verzögerungen bei der Zulassung von Fahrzeugen in der Corona-Krise. Das Verfahren müsse zügig und nachhaltig beschleunigt werden.
Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und die IG Metall, fordern, dass der Zulassungsstau in den Kfz-Zulassungsstellen abgebaut wird. In einer aktuellen Umfrage unter knapp 1.400 Kfz-Betrieben vergeben mehr als die Hälfte der Betriebe die Schulnoten ausreichend oder mangelhaft für die derzeitige Situation in der Fahrzeugzulassung.
"Die Wartezeit kostet sowohl Händler als auch Kunden bares Geld. Die zuständige kommunale Politik muss dringend tätig werden und diesen Zustand beenden“, erklärt Ralf Kutzner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Die Automobilbranche dürfe nicht unnötig unter Druck geraten. Besonders Mitarbeiter im Kfz-Handel würden durch die Situation zusätzlich stark belastet.
Lange Bearbeitungszeiten
Weniger als ein Drittel der befragten Unternehmen berichtet, nach Buchung sofort einen Termin bei einer Zulassungsstelle erhalten zu haben, fast die Hälfte wartet zwischen drei Tagen und einer Woche. Auch die Bearbeitungszeit kann sich verzögern. Knapp 50 Prozent der Befragten berichten von einer Dauer von drei oder mehr Tagen.
Wegen der langen Bearbeitungszeiten müssten verkaufte Fahrzeuge durch den Händler zwischenfinanziert werden. Je nach Preis und Anzahl der Fahrzeuge sei das für den Handel eine große Belastung. Der ZDK fordert deshalb, moderne Technik zu nutzen.
Zulassung im Autohaus gefordert
"Das Kraftfahrzeuggewerbe setzt sich für die digitale Zulassung im Autohaus ein", sagte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. "Dadurch können die Kfz-Betriebe die Behörden entlasten. Das ist auch im Interesse der Kunden. Solange eine Zulassung im Autohaus aber noch nicht möglich ist, sollten die zuständigen Behörden alles tun, um die Wartezeiten für Kunden und Autohändler in den Zulassungsstellen erträglich zu gestalten.“
Für Kunden komme ein anderes Problem hinzu. Weil die Zulassungsstellen in der Regel am 23. Dezember schließen, laufen viele Kunden Gefahr, wegen der schleppenden Zulassungen nicht mehr von der bis zum Jahresende befristeten Reduzierung der Mehrwertsteuer zu profitieren.
Quelle: ZDK
Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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