Das Geschäftsklima im Ruhr-Handwerk hat im Frühjahr einen kräftigen Dämpfer erlitten.

Das Geschäftsklima im Ruhr-Handwerk hat im Frühjahr einen kräftigen Dämpfer erlitten. (Foto: © bjoernalberts/123RF.com)

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Ruhrhandwerk unter Druck

Das Geschäftsklima im Ruhrhandwerk hat sich merklich abgekühlt. Inflation, Lieferengpässe und Fachkräftemangel bereiten den Betrieben Probleme.

Der Geschäftsklimaindex ist im Ruhrhandwerk im Vergleich zum Herbst deutlich gesunken. Aktuell steht er bei 115 Punkten, neun Punkte weniger als bei der Herbstumfrage. Besonders die Gewerke des Lebensmittelhandwerks und den personenbezogenen Dienstleistungen haben immer noch mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Auch das Kfz-Gewerbe erlebt auch deswegen einen starken Einbruch des Geschäftsklimas. Stabil ist die Stimmung nur bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf.

In den Teilregionen des Ruhrgebiets verläuft die Handwerkskonjunktur allerdings unterschiedlich. Gegen den landesweiten und regionalen Trend stieg das Geschäftsklima in der Emscher-Lippe-Region um zwei Prozentpunkte auf 111 Punkte an. Im westlichen Ruhrgebiet ging das Geschäftsklima dagegen um drei Prozentpunkte auf 117 Punkte zurück. Den stärksten Rückgang gab es mit 15 Prozentpunkten im östlichen Ruhrgebiet.

Dreifache Herausforderung fürs Handwerk

Andreas Ehlert Foto: © Ingo LammertAndreas Ehlert Foto: © Ingo Lammert

Zusätzlich betreffen die Folgen des Kriegs in der Ukraine auch das Handwerk. "Wir stehen derzeit vor einer dreifachen Herausforderung. Die Preise explodieren bei Energie und Rohstoffen, bei vielen Materialien und Vorprodukten gibt es Lieferengpässe und zudem fehlen uns in wichtigen Märkten Fachkräfte und Unternehmernachwuchs“, erklärt Andreas Ehlert, der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf im Namen von Handwerk Region Ruhr, der Arbeitsgemeinschaft der drei Handwerkskammern und elf Kreishandwerkerschaften der Region.

Trotz schnell steigender Preise stagniert der Umsatz im Handwerk. Nur im Bauhauptgewerbe und im Ausbaugewerbe gibt es Umsatzsteigerungen. In allen anderen Branchen gingen die Umsätze zum Teil kräftig zurück. Ehlert: "Im Kfz-Gewerbe, im Lebensmittelgewerbe und bei den Personenbezogenen Dienstleistungen meldet etwa jeder zweite Betrieb rückläufige Umsätze." Die Beschäftigung war in den Handwerksbetrieben im vergangenen Jahr leicht rückläufig und wird sich nach Einschätzung der Betriebe im kommenden halben Jahr nur leicht erhöhen.

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Preise steigen deutlich

"Am ehesten wird das Ausbaugewerbe im Jahresverlauf Beschäftigung aufbauen können", sagt Ehlert. "Aber insgesamt bräuchten wir deutlich mehr Kapazitäten, um die steigende Nachfrage in Sachen Klimaschutz und Ressourceneffizienz zu bedienen." Ein Megathema im Handwerk sind außerdem die steigenden Verkaufspreise. "Zwei von drei Betrieben melden steigende Verkaufspreise, und damit ist nicht gesagt, dass die Betriebe die galoppierenden Kosten vollumfänglich an die Kunden weitergeben", betont Ehlert.

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Text: / handwerksblatt.de