Innovationspreis Handwerk geht an vier Unternehmen
Gleich vier Unternehmen erhielten den zum ersten Mal verliehenen Innovationspreis Handwerk NRW. Künftig wird diese Ehrung im Zweijahresrhythmus vergeben.
Vier Handwerksunternehmen wurden mit dem mit dem ersten Innovationspreis Handwerk NRW ausgezeichnet: Der Preis würdigt Handwerksbetriebe, die nicht nur technologisch innovative Neuerungen umsetzen, sondern auch für neue Verfahren und Lösungsstrategien in sämtlichen ökonomischen oder sozialen Bereichen stehen.
Enorme Qualität von Innovationen
"Weil so viele herausragende Projekte eingereicht wurden, haben wir uns entschieden, in diesem Jahr vier statt wie ursprünglich vorgesehen zwei Gewinner auszuzeichnen" erklärte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart. "Die vier Preisträger zeigen eine enorme Qualität von Innovationen, die von unserem heimischen Handwerk erzielt wird. Es stecken viel Erfinder- und Unternehmergeist und technologische Kompetenzen in den Betrieben. Das trägt ganz wesentlich zur Zukunftsfähigkeit bei."
Das Handwerk bringe viel mehr Innovationen hervor, als allgemein bekannt sei, sagte Hans Hund, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT). Eine vom nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium und dem WHKT eingesetzte Jury vergibt den Preis künftig alle zwei Jahre. Vergeben wurden die Preise in zwei Kategorien an Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern (Kategorie A) und Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern (Kategorie B). "Durch die tägliche Arbeit mit individuellen Kundenproblemen entstehen Lösungen, die der Handwerksbetrieb selbst, die ganze Branche oder die gesamte Wirtschaft nutzen können." Es sei wichtig, die Innovationskraft des Handwerks herauszustellen, damit auch junge Leute erkennen, welche beruflichen Chancen die Betriebe aus dem Handwerk böten.
Die Preisträger 2019!
FORMOTiON GmbH aus Wilnsdorf (Kategorie A)
Im Rahmen des Umzugs an einen neuen Standort wurde der komplette Workflow in Prozesse überführt, die automatisierbar sind. Durch die neuen und verbesserten Organisationsmethoden konnten die Geschäftsprozesse neu aufgestellt und verbessert werden.
Profi Metall & Technik GmbH aus Stadtlohn (Kategorie A)
Das Projekt WERSTEPLift erleichtert den Transport von schweren Lasten auf Groß- und Tagesbaustellen des Bau- und Ausbaugewerbes. Der WERSTEPLift ist von einer ungeübten Person in wenigen Minuten aufgebaut und betriebsbereit. Mit dieser technischen und innovativen Erneuerung wird dank der Kippstifte für die Montage kein Werkzeug benötigt.
Jüke Systemtechnik GmbH aus Altenberge (Kategorie B)
Mit Chronect Quantos Es wurde ein automatisiertes System zur Umweltanalytik, Lebensmittelkontrolle, Medikamentenentwicklung, Drogenanalyse sowie dem präzisen Handhaben giftiger oder teurer Substanzen im Labor entwickelt. Diese technologische Neuheit verbindet eine exakte Dosier- und Wägetechnologie mit einer automatischen Probenvorbereitung und ist über einen dreidimensional arbeitenden Roboter zu einem autonomen Gesamtsystem verknüpft. Das Produkt ist in Kooperation mit der Axel Semrau GmbH aus Sprockhövel und dem Duisburger Institut für Energie- und Umwelttechnik entstanden.
Ulrich Rotte Anlagenbau und Fördertechnik GmbH aus Salzkotten (Kategorie B)
Es wurde ein flexibler Werkstückträger entwickelt, der sich selbstständig individuellen Produkteigenschaften wie Form, Gewicht und Steifigkeit anpasst und somit Zeit und Kosten einspart. Die Basis ist eine energieeffiziente Kraft-Weg-Regelung, welche die automatische Rekonfiguration ermöglicht. Diese Innovation entwickelte die Firma gemeinsam mit dem Fraunhofer IEM, MSF-VATHAUER Antriebstechnik und der Universität Paderborn.
Text:
Rainer Fröhlich /
handwerksblatt.de
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