Energie- und Materialkrise: Hilferufe aus dem Handwerk
Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer berichtet von immer mehr Betrieben, die angesichts der aktuellen Krisen um ihre Existenz fürchten. Die Politik müsse ihnen zielgerichtet helfen, um Arbeits- und Ausbildungsplätze zu sichern.
Immer mehr Handwerksunternehmen sehen ihre Existenz durch "nie dagewesene Energie- und Materialkostensteigerungen, Inflation und Kaufzurückhaltung sowie die anhaltenden Lieferkettenstörungen" akut gefährdet. Davon berichtet der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer. "Dabei ist die Betroffenheit in vielen Bereichen des Handwerks sehr groß, ohne dass die derzeitigen Hilfspakete der Regierung das angemessen auffangen oder abfedern", betont er.
Hilferufe kämen besonders aus den energieintensiven Handwerksbranchen, wie den Lebensmittelhandwerken, Textilreinigungen, Brauereien, Galvaniseure oder Kfz-Werkstätten. Sie fürchten laut Wollseifer wegen der Mehrbelastungen ums nackte Überleben. Die Belastungen seien allein nicht zu bewältigen, deswegen gebe es immer öfter die Befürchtung der Unternehmer, dass sie ihr Lebenswerk ohne Unterstützung aufgeben müssen.
Arbeits- und Ausbildungsplätze im Handwerk sichern
Hans Peter Wollseifer Foto: © ZDH/Boris Trenkel"Das muss unter allen Umständen verhindert und alle politische Kraft darauf gelenkt werden, den Betrieben gezielt zu helfen – wohl wissend, dass auch alle gefordert sind, ihren Beitrag zur Bewältigung der Krise zu leisten. Tausende Arbeits- und Ausbildungsplätze im Handwerk stehen auf dem Spiel", erklärt der Handwerkspräsident. Er appelliert an die Politik, das ihr Mögliche zu tun, um Betrieben zielgerichtet zu helfen. "Darauf muss jetzt unser Augenmerk auch im Handwerk gelegt werden."
Das Handwerk sei beim Energiekostendämpfungsprogramm leider zum größten Teil von der Förderung ausgeschlossen worden. Das dürfe bei neuen staatlichen Entlastungsprogrammen nicht noch einmal passieren. "Bei den angekündigten Energieentlastungspaketen müssen die Belange von Privathaushalten und Betrieben in ausgewogener Weise in den Blick genommen werden. Darüber hinaus muss Politik alle Kraft darauf setzen, dass Betriebe auch mittel- und langfristig bezahlbare Energie verlässlich zur Verfügung haben."
Quelle: ZDH
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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