Staatssekretärin auf Praktikumstour
Einen Brenner aus einem Kombiheizgerät auszubauen oder eine Warmwasserleitung zu verlegen, gehören normalerweise nicht zum Berufsalltag einer Staatssekretärin. Diesmal aber schon.
Bei einem Firmenbesuch bei Haustechnik Jörg Berberich in Landsweiler-Reden anlässlich der Praktikumswoche Saarland bekam die Staatssekretärin für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie, Elena Yorgova-Ramanauskas einen ersten praktischen Einblick in die Arbeit eines Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Die Staatssekretärin besuchte bei ihrer Praktikumstour Anfang der Sommerferien insgesamt fünf Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen.
Vor Ort standen Gespräche mit Auszubildenden, Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern und Beschäftigten sowie jeweils ein praktischer Teil auf dem Programm. Yorgova-Ramanauskas zu den Zielen der Aktion: "Die Saarwirtschaft bietet eine Vielzahl spannender und zukunftsweisender Ausbildungsberufen, die auch mit Blick auf den Strukturwandel im Saarland von Bedeutung sind. Mit der Praktikumstour möchte ich ein noch stärkeres Bewusstsein für diese Karrierechancen schaffen und die Fachkräftegewinnung der Unternehmen unterstützen."
Aktuelle Lage in der Branche
Azubi Patrick Schmidt zeigte der Staatssekretärin, wie man einen Brenner bei der Wartung aus- und einbaut. Foto: © HWK SaarlandBeim Besuch in den Geschäftsräumen von Haustechnik Jörg Berberich in Landsweiler-Reden, einem Ortsteil von Schiffweiler, informierte sich die Staatssekretärin über die aktuelle Lage in der Heizungs- und Sanitärbranche. Die beiden Auszubildenden des Betriebs, André Lauenburger und Patrick Schmidt zeigten Yorgova-Ramanauskas, wie eine Wasserleitung verlegt wird und wie ein Brenner aus einem modernen Gas-Brennwert-Gerät ausgebaut und gewartet wird. Dabei konnte die Kurzzeitpraktikantin auch selbst den Umgang mit Schraubendreher, Zollstock, Schneidzange und Presswerkzeug üben. Die beiden Azubis lernen den Beruf des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und stehen kurz vor den Abschlussprüfungen.
Firmenchef Jörg Berberich weiß, wie wichtig die jungen Nachwuchsfachkräfte für ihn und seine Branche sind. "Personal, Personal, Personal" – beim Gespräch mit der Staatssekretärin tauchte der Fachkräfteengpass als Thema immer wieder auf. Haustechnik Berberich hat momentan ein Team von 13 Frauen und Männern. Gesucht wird aktuell noch ein Anlagenmechaniker SHK. "Insgesamt sind wir gut aufgestellt und wir können damit auch gut in die nahe Zukunft blicken", so Berberich. Vor kurzem feierte der Betrieb sein zwanzigjähriges Bestehen. Badsanierung, Heizungsbau, Heizungswartung, Solaranlagen, Lüftung und Klima – das Unternehmen deckt die gesamte Palette ab. Seine Kunden kommen zu 80 Prozent aus dem privaten Bereich. Berberich setzte früh schon auf Wärmepumpen. Das entwickelte sich nun zum Vorteil.
Entspannung auf Heizungsmarkt
In den vergangenen Monaten gingen auch bei ihm viele Aufträge für neue Heizungen ein, viele Kunden wollten beispielsweise noch schnell eine neue Gasheizung eingebaut bekommen. Hier rechnet er im Lauf des Jahres mit einer Entspannung. Bei manchen Materialien und Ersatzteilen spürt er die Lieferengpässe. Anfang nächsten Jahres geht er aber von einer deutlichen Verbesserung aus. Aktuell investiert der Betrieb in die Digitalisierung. Die Monteure vor Ort sind nun mit Tablets ausgestattet, das zeitaufwändige Berichteschreiben vor Ort fällt dadurch weg. Auch wenn die vergangenen Monate oft sehr stressig waren, sieht Berberich generell eine positive Entwicklung: "Die Wertschätzung im Handwerk ist wieder da", freute er sich gegenüber der Staatssekretärin.
Das bestätigte bei dem Betriebsbesuch auch Doris Clohs, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin sowie Geschäftsbereichsleiterin Hoheitliche Dienste der Handwerkskammer des Saarlandes. Der Bereich Berufsqualifikation ist ein gewichtiger Teil ihres Zuständigkeitsbereichs. Bei der Praktikumswoche Saarland kamen die Mehrzahl der teilnehmenden Betriebe aus dem Handwerk, berichtete sie. Aktionen wie die Praktikumstour der Staatssekretärin sind für Clohs "wichtige Bausteine, um das Thema duale Ausbildung immer wieder in die Öffentlichkeit zu bringen. Wir brauchen jede Auszubildende und jeden Auszubildenden", so die stellvertretende Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführerin.
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Text:
Sarah Materna /
handwerksblatt.de
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