Handwerk 4.0: Durchblick bei Smartphone-Tarifen
Das Smartphone nimmt bei der Arbeit in vielen Unternehmen eine Schlüsselrolle ein. Doch wie findet man den besten Tarif für seinen Bedarf? Wann lohnen sich Gesprächs- und Daten-Flatrates?
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Digitales Handwerk
Das Smartphone hat den Arbeitsalltag für viele Betriebe deutlich erleichtert: Wer ständig zwischen Zentrale, Werkstatt und Baustelle unterwegs ist, bleibt immer erreichbar – per Telefon, Mail oder Chat. Auch der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten und das Internet schafft klare Vorteile, weil sich Dokumente, Betriebsanleitungen, Fotos oder Verträge in Sekundenschnelle abrufen lassen.
Wer heute nach einem passenden Smartphone-Tarif sucht, steht vielen unübersichtlichen Angeboten gegenüber: Neben Vertrags- und Prepaid-Tarifen gibt es zum Beispiel Angebote mit Minuten- oder Datenpaketen – und es stehen Verträge mit oder ohne neuem Smartphone zur Wahl. Außerdem haben einige Anbieter die neue EU-Roaming-Verordnung zum Anlass genommen, Preise zu erhöhen oder Tarife weniger transparent zu machen. Deshalb ist es nicht leicht, in diesem Tarif-Dschungel empfehlenswerte Angebote mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Ein erster wichtiger Schritt: Die Smartphone-Bedürfnisse jedes Mitarbeiters analysieren, zum Beispiel anhand von Mobilfunkrechnungen der letzten Monate. So vermeiden Betriebe überdimensionierte Tarife und sparen Kosten.
Laufzeitverträge mit Smartphones
Ob ein fester Vertrag oder ein Prepaid-Tarif die bessere Wahl ist, hängt von den eigenen Wünschen und Preisvorstellungen ab. Ein Vorteil von Laufzeitverträgen: Wenn ein neues Smartphone auf der Wunschliste steht, kann man dieses bei vielen Anbietern vergünstigt als Beigabe erhalten. Hier fallen dann neben einem eventuellen Einmalpreis für das Gerät monatlich etwas höhere Kosten an. Die Verträge laufen meist über zwei Jahre. Im Gegenzug sind die Smartphone-Preise subventioniert, so dass man trotz Aufpreis meist unter der unverbindlichen Preisempfehlung der Hersteller liegt. Darüber hinaus hat man die Wahl zwischen verschiedenen Tarifoptionen. Trotzdem gilt: Wer sein altes Smartphone weiter nutzt oder sich auf anderen Wegen ein Gerät besorgt, spart bei den monatlichen Gebühren mindestens 30 Prozent. Ein weiterer Nachteil von Laufzeitverträgen: Die Grundgebühren fallen immer an – selbst, wenn man mehrere Wochen nicht telefoniert, zum Beispiel im Urlaub.
Mehr Flexibilität mit Prepaid-Karten
Eine deutlich flexiblere Alternative sind Prepaid-Karten: Hier wird nur die tatsächliche Nutzung berechnet. Einige Prepaid-Karten gibt es auch inklusive Smartphones, dies sind aber meist technisch wenig anspruchsvolle Geräte. Das Nachladen des Prepaid-Kontos funktioniert wahlweise per Überweisung oder mit Guthabenkarten, die zum Beispiel in Tankstellen, Supermärkten oder Drogeriemärkten erhältlich sind. Außerdem gibt es meist keine Kündigungsfristen: Wer den Tarif nicht weiter nutzen will, lädt sein Konto einfach nicht auf.
Wenn kein neues Smartphone benötigt wird und vor allem günstige Konditionen im Fokus stehen, lohnt sich ein Blick auf die Angebote von Mobilfunk-Discountern. Die Preise für Smartphone-Tarife liegen hier meist deutlich unter denen der großen Netzbetreiber. Bei einem Vergleich sollte man allerdings einen genauen Blick auf den Leistungsumfang werfen – denn nicht immer gibt es günstige Service-Hotlines und die Geschwindigkeiten für Datenübertragungen sind deutlich limitiert. Um keine bösen Überraschungen zu erleben, sollte man sich das Kleingedruckte vorab immer genau durchlesen.
Flatrates für Intensivnutzer
Für Vieltelefonierer empfehlen sich in jedem Fall Tarife mit Paketpreisen oder Gesprächsflatrate. So liegen die Kosten für Minutenpakete rechnerisch oft zwischen einem und zwei Cent pro Minute, während ohne Flatrate oft mindestens 9 Cent pro Minute anfallen. Bei einem regelmäßigen monatlichen Datenvolumen ab 100 MB ist eine Datenflatrate empfehlenswert. Hier sollte das Volumen nicht zu klein gewählt werden, da die Datengeschwindigkeit nach dem Verbrauch des Inklusiv-Volumens deutlich reduziert wird. Zur Kostenfalle kann bei einigen Anbietern die sogenannte "Datenautomatik" werden, die nach Verbrauch des Inklusiv-Volumens selbstständig ein bestimmtes Volumen zu vergleichsweise hohen Preisen nachbucht. Wird das Volumen nicht überschritten, bieten diese Tarife allerdings meist sehr günstige Konditionen. Wer sein Smartphone auch im Ausland einsetzt, sollte sich vorher erkundigen, wie die konkreten Roaming-Konditionen aussehen.
Geschwindigkeit:
Aktuelle Smartphones sind bestens für die Internetnutzung ausgestattet. Zur schnellen Datenübertragung braucht es aber Technologien wie UMTS oder LTE.
Mobilfunk-Tarif:
Daten-Flatrates sind mit verschiedenen Inklusiv-Volumen erhältlich – von 10 MB bis zu 75 GB pro Monat. Danach ist die Übertragung weiterhin möglich, wird aber in der Geschwindigkeit deutlich gedrosselt. Damit der Tarif zu den eigenen Bedürfnissen passt, sollte die monatlich benötigte Datenübertragungsmenge realistisch eingeschätzt werden. Ansonsten zahlt man zu viel oder surft am Monatsende in Schneckengeschwindigkeit.
Netzverfügbarkeit:
Gerade für mobile Datendienste spielt die Netzverfügbarkeit eine entscheidende Rolle. So sind ländliche Regionen immer noch deutlich schlechter ausgebaut als Ballungsgebiete, so dass Highspeedsurfen per UMTS oder LTE nicht immer möglich ist. Eine Abfrage ist auf den Internetseiten der Mobilfunkanbieter möglich.
Ausgewählte Vertragstarife mit Smartphone. Stand 03.01.2018. Alle Angaben ohne Gewähr. Grafik: © DHB
Ausgewählte Vertragstarife ohne Smartphone. Stand 03.01.2018. Alle Angaben ohne Gewähr. Grafik: © DHB
Ausgewählte Prepaid Tarife. Stand 03.01.2018. Alle Angaben ohne Gewähr. Grafik: © DHB
Text:
Thomas Busch /
handwerksblatt.de
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