Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten. Schröder und Harder betonten, dass Integration am besten über Beschäftigung und Ausbildung gelinge. Besonders Handwerksbetriebe mit ihrer kleinteiligen, familiären Struktur böten ein gutes Umfeld, um voneinander zu lernen. "Genau aus diesem Grund haben wir in den vergangenen Jahren verschiedene Projekte zur Integration Geflüchteter durchgeführt", so Schröder. Dabei habe man eng kooperiert mit engagierten Unternehmen wie der Bäckerei Wilhelm Kanne GmbH & Co.KG, die jungen Geflüchteten Arbeits- und Ausbildungsplätze geboten hätten.
"Es geht um Offenheit und Individualität"
"Es ist ein neues Kapitel. Sicher nicht nur bei uns in Lünen, sondern für das Handwerk insgesamt", so Wilhelm Kanne jun. "Ein Kapitel mit einer großen Chance für alle, motivierte Fachkräfte zu finden." Dass man das Integrationsmanagement erfolgreich umsetze, zeige sich auch am wirtschaftlichen Erfolg. "Es geht um Offenheit und Individualität – und darum, dass wir Vielfalt als Mehrwert erleben. Beim Thema Integration ausländischer Fachkräfte am Arbeits- und Ausbildungsmarkt kommen wir nur gemeinsam weiter."
Besondere Berücksichtigung fanden Bewerbungen um den Integrationspreis, die das Kriterium "Integration von Frauen mit Fluchterfahrung in Arbeit und Ausbildung" erfüllten. Die Betriebe könnten hier einiges auffangen und unterstützen, so der Unternehmenschef. "Etwa mit flexiblen Arbeitszeitmodellen und einer guten regionalen Netzwerkarbeit, wie beispielsweise mit Migrantenorganisationen, mit Sprachkursträgern, anderen Unternehmen sowie kommunalen Einrichtungen." Durch enge Anleitung würden Geflüchtete während der gesamten Ausbildung bei der Bäckerei Kanne gefördert. Außerdem habe man ein Konzept entwickelt, das die Teilnahme an einem Sprachkurs vor der Ausbildung ermöglicht. Einen weiteren Schritt, ausländische Fachkräfte für eine Bäckerausbildung in Lünen zu gewinnen, bereitet die Firma Kanne aktuell vor. Grundlage hierfür: Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz. So stehen die Personalverantwortlichen von Kanne im engen Austausch mit zwei jungen Männern aus Marokko, die eine Bäckerausbildung anstreben.
Hintergrund zum IntegrationspreisAlle zwei Jahre würdigt der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) besonders engagierte Unternehmen mit dem "Integrationspreis Handwerk NRW". Dabei wird in jedem Kammerbezirk (insgesamt gibt es sieben in Nordrhein-Westfalen) ein Handwerksbetrieb geehrt, der bei der Integration von geflüchteten Menschen besondere Leistungen erbracht hat. Jedes ausgezeichnete Unternehmen erhält eine Prämie von 500 Euro.
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Text:
Sarah Hanke /
handwerksblatt.de
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