Neuer Hauptgeschäftsführer gewählt
Vollversammlung der Handwerkskammer der Pfalz wählt Till Mischler als Nachfolger von Ralf Hellrich zum neuen Hauptgeschäftsführer.
Dr. Till Mischler wird ab 1. Oktober neuer Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer der Pfalz. Er wird Nachfolger von Ralf Hellrich, der zehn Jahre lang in dieser Funktion tätig war und zur Handwerkskammer Koblenz wechselt, um dort die Stelle des Hauptgeschäftsführers zu übernehmen. Mit großer Mehrheit wählte die Vollversammlung Mischler, der vom Vorstand der Handwerkskammer der Pfalz für dieses Amt vorgeschlagen worden war. Der in der Westpfalz aufgewachsene Wirtschaftswissenschaftler und Soziologe war von 2013 an bereits zwei Jahre bei der Handwerkskammer der Pfalz als Referent des Hauptgeschäftsführers tätig. Während dieser Zeit entstand in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung seine Dissertation zum Thema "Die Attraktivität von Ausbildungsberufen im Handwerk – Eine empirische Studie zur beruflichen Orientierung von Jugendlichen". Im Anschluss daran war er seit Sommer 2015 als Referent für Berufliche Bildung und Fachkräfte und als Handwerksreferent im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium tätig. Vorstand und Vollversammlung der Handwerkskammer zeigten sich davon überzeugt, mit Till Mischler eine Persönlichkeit gewonnen zu haben, die eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Handwerkskammer gewährleiste.
Der neu gewählte Hauptgeschäftsführer Till Mischler bedankte sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und freut sich auf seine neue Aufgabe. "Seit Jahren beschäftige ich mich beruflich mit dem Thema Handwerk und freue mich nun sehr, als Hauptgeschäftsführer die Zukunft des pfälzischen Handwerks aktiv gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Präsidium, Vorstand und der Vollversammlung zu gestalten." Große Herausforderungen sieht Mischler unter anderem vor allem im Bereich der Fachkräftesicherung der Handwerksbetriebe, die er zu einem Schwerpunktthema seiner künftigen Arbeit machen möchte. Zuvor hatte die Präsidentin in ihrem Sachstandsbericht die Ergebnisse der Frühjahrskonjunkturumfrage der Handwerkskammer der Pfalz vorgestellt und festgestellt, dass das pfälzische Handwerk "ein weiteres goldenes Jahr erlebe". Die aktuelle Geschäfts- und Umsatzsituation wurde von den meisten Unternehmen überaus positiv bewertet. Auch die wirtschaftlichen Perspektiven seien glänzend und die Auftragsbücher nach wie vor gut gefüllt, was mitunter zu langen Auftragsvorlaufzeiten führe. "Allerdings wirkt fehlendes Fachpersonal in vielen Betrieben nach wie vor als Wachstumsdämpfer", stellte die Präsidentin fest.
Bemühungen der Handwerkskammer bringen Früchte
Um diesem Problem entgegen zu treten, berichtete Mannert von "zahlreichen Berufsorientierungsmaßnahmen und -projekten der Handwerkskammer, die jungen Menschen die Vielfältigkeit und die Karrierechancen des Handwerks aufzeigen". Dazu gehören die seit letztem Jahr mit Erfolg durchgeführten Ferienwerkstätten, Ausbildungsmessen und Jugendforen, die dazu dienten, jungen Menschen den Weg ins Handwerk zu ebnen. Die vielfältigen Bemühungen der Handwerkskammer scheinen erste Früchte hervorzubringen: Für die Berufsausbildung im pfälzischen Handwerk konnte Mannert eine leicht positive Bilanz ziehen. Im Jahr 2017 seien bei der Kammer 149 Ausbildungsverträge mehr eingegangen als im Vorjahr, was einem Zuwachs von 6,4 Prozent entspreche.
Der scheidende Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich stellte den neu erschienenen Geschäftsbericht 2017 vor. In seinen Ausführungen ging er auf die handwerkspolitische Arbeit der Handwerkskammer ein und betonte dabei, die Kammer habe "immer die Stimme erhoben, um von der Politik gehört zu werden". Exemplarisch verwies er auf die Mitwirkung bei der Ablehnung der geplanten europäischen Dienstleistungskarte und der Wiedereingliederung von Handwerksberufen in die Meisterpflicht. Zudem verwies er auf Projekte wie "Perspektive Selbstverwaltung", Integrationsprojekte in den Berufsbildungs- und Technologiezentren der Handwerkskammer sowie das aktuell anstehende Ausbildungsmodell LehrePlusHochschule, das eine Ausbildung mit einem Schnupperstudium verbinde.
Handwerk ist "Rückgrat der Region"
Dr. Martin Hummrich vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium ging in seiner Ansprache auf die handwerkspolitischen Ziele der Landesregierung ein. Er erläuterte einige der in der aktuellen Legislaturperiode erreichten Erfolge wie den Aufstiegsbonus oder Berufsorientierungscamps in den Ferien. Dr. Hummrich sprach sich für weitere gemeinsame Aktivitäten zwischen Land und Handwerkskammern aus, um Jugendliche und deren Eltern über die Chancen und Perspektiven einer handwerklichen Berufsausbildung aufzuklären. Als aktueller Vorgesetzter von Mischler, beglückwünscht er diesen zu seiner neuen Position und bedauert gleichzeitig den Wechsel vom Ministerium zur Handwerkskammer, freut sich aber, mit Mischler einen sehr guten Ansprechpartner für die künftige Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer zu haben.
Der Europaabgeordnete Michael Detjen bekannte sich in seinem Grußwort zum Handwerk als Rückgrat der Region, das sichere Arbeitsplätze und Wertschöpfung garantiere. Er sprach sich für den Erhalt und die Stärkung des Meisterbriefs als Garant für handwerkliche Qualität aus und lobte den Beitrag der Handwerksunternehmen und der Berufsbildenden Schulen am dualen Ausbildungssystem.
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Text:
Tim Adrian /
handwerksblatt.de
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