Mit Shopfloor-Management den Betrieb effektiver organisieren
Eine bewährte Methode, um Betriebe effektiver zu organisieren, ist das Shopfloor-Management. Was das ist und warum dazu eine tägliche Besprechung gehört, die nach festen Regeln abläuft.
Es gibt verschiedenste Instrumente, mit denen sich ein Betrieb effektiver organisieren lässt. Das sogenannte Shopfloor-Management setzt auf die Einbeziehung der Mitarbeiter und eine klare Kommunikation. "Sie brauchen nur 15 Minuten am Tag, an denen sich alle besprechen", erklärt Fabienne Gehrig, Beraterin zum Thema Personal bei der Handwerkskammer Konstanz.
Das Shopfloor-Management wurde entwickelt, um die Informationsweitergabe zu verbessern und Probleme schneller, effizienter und nachhaltiger zu lösen, berichtet Gehrig. Die Methode würden Industrieunternehmen nutzen. "Aber auch Handwerksbetriebe können von dieser Methode profitieren."
Die Beraterin hat schon einige Betriebe bei der Einführung des Systems erfolgreich unterstützt. "Allerdings muss der Ablauf auf das Unternehmen abgestimmt sein."
Eine Viertelstunde für die Besprechung im Team
Der Kern der Methode ist eine tägliche Besprechung, die eine Viertelstunde dauert. Fabienne Gehrig erklärt, dass diese direkt auf der Baustelle oder in der Werkstatt stattfinden könne und nach strikten Regeln ablaufe. "Die Ergebnisse werden auf dem sogenannten Shopfloor-Board festgehalten."
Das könne zum Beispiel ein Whiteboard sein, auf dem Termine, Fristen, Zwischenstände und Zuständigkeiten eingetragen werden. "So ist das gesamte Team informiert und aktiv eingebunden.
Die einzelnen Mitarbeiter können entsprechend eigenständig arbeiten und sind motiviert, weil sie ihren Teil am Gesamtergebnis direkt sehen." Außerdem wird der Chef entlastet, da die Aufgaben transparent zugeteilt sind.
Definition In schlanken Produktionssystemen werden Managementaufgaben an den Shopfloor verlagert, wo sie von (teilautonomen) Arbeitsgruppen übernommen werden. Quelle: ifaa-Lexikon
"Probleme werden schnell sichtbar"
Fabienne Gehrig von der Handwerkskammer Konstanz hilft Betrieben bei der Einführung des Shop-Floormanagements Foto: © HWK Konstanz"Durch die tägliche Besprechung werden Probleme schnell sichtbar und im Team findet sich dann leichter eine Lösung als alleine", so Gehrig. Durch die Besprechungen sei der Betrieb in der Lage, schnell auf Veränderungen im Markt reagieren zu können und Strategien entsprechend anzupassen.
Gehrig rät unbedingt, die Zeitvorgaben einzuhalten. "Wenn die Besprechungen länger dauert, ist sie ineffizient und es entsteht Frust."
Auch sollte man nicht gleich aufgeben, wenn die Einführung etwas hakt. "Eine neue Gewohnheit einzuführen, kann zäh sein. Lassen Sie sich dadurch nicht entmutigen." Wichtig dafür sei, die Mitarbeitenden von Anfang an gut einzubeziehen. "Denn Ihr Team soll langfristig mehr Verantwortung übernehmen und mitdenken. Das klappt, wenn sie gleich mitgestalten können und die Boardinhalte gemeinsam erstellt werden."
Gehrig sieht Shopfloor-Management als eines der effektivsten Werkzeuge der Unternehmensführung, da es Prozessoptimierung, verbesserte Informationsweitergabe, Einbindung der Mitarbeitenden und Erleichterung der Führung zusammenbringt.
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Text:
Julia Kipping / HWK Konstanz /
handwerksblatt.de
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