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Keine Einigung bei den Tarifverhandlungen im Baugewerbe

Auch die dritte Runde der Tarifverhandlungen für die 900.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe ist gescheitert. Jetzt wird die Schlichtung angerufen. Sollte die Schlichtung scheitern, droht die IG BAU mit Streik.

Bei den Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe gab es auch in der dritten Verhandlungsrunde am 9. April keine Einigung. Die Arbeitgeber hatten der Gewerkschaft nach eigenen Angaben in der Verhandlung ein zweites Angebot vorgelegt. Dieses habe eine Lohnerhöhung von 3,3 Prozent für 2024 und 3,2 Prozent für 2025 vorgesehen. "Die Gewerkschaft ging auch in der dritten Runde nicht auf die Arbeitgeberseite zu und beharrte weiter auf ihrer Forderung von 500 Euro monatlicher Entgelterhöhung, was einer Steigerung von bis zu 22,5 Prozent entspricht", kritisieren der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

"Deutschland steckt in einer heftigen Baukrise. Viele Bauunternehmen im Wohnungsbau, dem größten Bausektor, haben mit massiven Auftragsrückgängen zu kämpfen. Die Gewerkschaft ignoriert diese baukonjunkturelle Realität komplett und hält weiter an ihrer Hauptforderung fest", erklärte Uwe Nostitz, Verhandlungsführer der Arbeitgeber und Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB)  .

Jutta Beeke, Vizepräsidentin des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, ergänzte: "Der Verlauf der Verhandlungen war enttäuschend. Ausgehend von zwei gut begründeten Angeboten setzen wir nun in der Schlichtung auf eine branchengerechte Lösung für unsere Unternehmen."

IG BAU fordert 500 Euro mehr

"Die Arbeitgeber waren nicht bereit, uns ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen. Zweimal etwas über drei Prozent mehr Einkommen auf 24 Monate gleichen die immens gestiegenen Lebenshaltungskosten in den vergangenen Jahren und Monaten einfach nicht aus. Da muss noch deutlich etwas draufgelegt werden", sagte der Verhandlungsführer und IG BAU Vorstandsmitglied Carsten Burckhardt.  Die IG BAU fordert weiterhin 500 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung pro Monat mit einer Laufzeit von einem Jahr.

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Zudem ärgern sich die Arbeitnehmervertreter darüber, dass die Bauunternehmer vorgeschlagen hätten, die Leiharbeit im Baugewerbe und baunahen Branchen einzuführen. Burckhardt: "Das bedeutet niedrigere Löhne, unsichere Arbeitsverhältnisse, letztendlich Hire and Fire. Da spielen wir auf keinen Fall mit, das ist mit der IG BAU nicht zu machen."

Nun wird die Schlichtung angerufen. Ein Streik sei nach einer Vereinbarung im Bauhauptgewerbe erst nach einer gescheiterten Schlichtung möglich, so die IG BAU.

Unsere Quellen: ZDB; Bauindustrie; IG BAU

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Text: / handwerksblatt.de

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