In diesen Berufen lohnt sich der Meistertitel
Wie lukrativ ist das Handwerk und in welchem Beruf lohnt sich der Meistertitel? Das Vergleichsportal Gehalt.de hat die Einkommen von zwölf ausgewählten Handwerksberufen ermittelt.
Laut Gehaltsvergleich belegen Elektroniker mit Meistertitel den ersten Platz. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung beträgt ihr jährliches Einkommen im Median 36.000 Euro. Durch einen Meistertitel steigt es auf 44.800 Euro. Auch Zimmerer, Maurer und Dachdecker können als Meister mit ihrem Einkommen die 40.000-Euro-Grenze überschreiten. "Für Handwerker, die beruflich aufsteigen oder Führungsaufgaben übernehmen möchten, ist der Meistertitel auf jeden Fall zu empfehlen", erklärt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH).
Goldschmiede machen den größten Sprung
Den prozentual größten Sprung durch die Fortbildung ermittelte Gehalt.de bei Goldschmieden (siehe Grafik unten). Nach der Ausbildung erhalten sie 26.800 Euro. Ein Meister verdient mit 33.700 Euro 25,4 Prozent mehr als die Kolleginnen und Kollegen ohne den Großen Befähigungsnachweis. Werte über 20 Prozent erreichen auch die Elektroniker und Fleischer.
Handwerksausbildung ist eine Jobversicherung
"Der erworbene Meistertitel macht sich nicht immer im Gehalt signifikant bemerkbar. Er ermöglicht aber die Gründung eines eigenen Unternehmens, was sich in der aktuellen Situation des starken Fachkräftemangels besonders auszahlt", sagt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de. Der ZDH gehe aktuell von 250.000 offenen Stellen in der Branche aus. Davon seien unter anderem die Bereiche Sanitär, Heizung, Elektronik und das Lebensmittelhandwerk betroffen. "Handwerksberufe können jungen Menschen heute hervorragende Karriereperspektiven bieten. Eine Handwerksausbildung ist im Grunde eine Jobversicherung", sagt ZDH-Präsident Wollseifer.
Beruf | Gehalt mit Ausbildung | Gehalt mit Meistertitel | Differenz | Differenz in % |
Elektroniker/-in | 36.043 Euro | 44.799 Euro | 8.756 Euro | 24,3 |
Fleischer/-in | 27.016 Euro | 33.859 Euro | 6.843 Euro | 25,3 |
Goldschmied/-in | 26.839 Euro | 33.651 Euro | 6.812 Euro | 25,4 |
Dachdecker/-in | 33.695 Euro | 40.324 Euro | 6.629 Euro | 19,7 |
Zimmerer/-in | 33.565 Euro | 40.102 Euro | 6.537 Euro | 19,5 |
Lackierer/-in | 30.169 Euro | 35.665 Euro | 5.496 Euro | 18,2 |
Maurer/-in | 34.844 Euro | 40.256 Euro | 5.412 Euro | 15,5 |
Kfz-Mechatroniker/-in | 29.836 Euro | 34.998 Euro | 5.162 Euro | 17,3 |
Bäcker/-in | 24.629 Euro | 28.929 Euro | 4.300 Euro | 17,5 |
Tischler/-in | 30.270 Euro | 34.285 Euro | 4.015 Euro | 13,3 |
Kosmetiker/-in | 22.045 Euro | 24.509 Euro | 2.464 Euro | 11,2 |
Friseur/-in | 21.813 Euro | 24.191 Euro | 2.378 Euro | 10,9 |
Quelle: Gehalt.de; Gehälter im Handwerk nach Ausbildungshintergrund (Angaben in Merianwerten)
Zur Methodik: Gehalt.de analysierte nach eigenen Angaben 11.474 Vergütungsangaben der vergangenen zwölf Monate von Beschäftigten in Deutschland aus zwölf ausgewählten Handwerksberufen.
Text:
Bernd Lorenz /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben