Augen auf: Denn wer Falschgeld erhält, muss den Schaden selbst tragen.

Viele gefälschte Scheine erkennt man nicht so leicht wie diesen. (Foto: © Yulia Saponova/123RF.com)

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Immer mehr Falschgeld im Umlauf

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Hatten Sie auch schon mal einen "falschen Fuffziger" in der Kasse? Das kam in der letzten Zeit immer häufiger vor, meldet die Bundesbank. Wie man sie erkennt, lesen Sie hier.

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Bundesbank einen Anstieg von gefälschten Banknoten um fast 30 Prozent. Auch wenn es hauptsächlich größere Betrugsfälle mit hochpreisigen Scheinen betrifft, kann dennoch niemand sicher sein, nicht selbst einmal das Opfer zu werden. Aus diesem Grund haben ARAG-Experten wichtige Informationen zusammengestellt.

Was ist Falschgeld?

Falschgeld ist allgemein bekannt: Es handelt sich dabei um Banknoten oder Münzen, die nicht von einer Zentralbank stammen. Denn ausschließlich diese Institutionen sind befugt, neues Geld zu drucken oder zu prägen. In Deutschland ist dies die Aufgabe der Bundesbank. Spielgeld – wie man es aus Casinos oder Gesellschaftsspielen kennt – ist übrigens kein  Falschgeld, obwohl es oft echten Banknoten ähnelt. Doch wer versucht, solches Spielgeld als echtes Zahlungsmittel zu verwenden, macht sich strafbar. Der bewusste Einsatz von Falschgeld ist nämlich genauso strafbar wie seine Herstellung.

Häufig gefälschte Banknoten

Interessanterweise werden Banknoten deutlich häufiger gefälscht als Münzen. Besonders beliebt bei Fälschern ist der 50-Euro-Schein, was dem Begriff "falscher Fuffziger" zusätzliche Bedeutung verleiht. Wer unwissentlich Falschgeld erhält, muss laut den Experten den Schaden selbst tragen, es wird nicht ersetzt. Wird Falschgeld in einen Bankautomaten eingezahlt, erfolgt keine Gutschrift auf dem Konto. Daher ist es ratsam, Scheine sorgfältig zu prüfen, was auch der Grund dafür ist, dass an Supermarktkassen oft mit einem speziellen Prüfstift gearbeitet wird.

So erkennt man falsches Geld

Mit etwas Aufmerksamkeit lässt sich Falschgeld in der Regel gut erkennen. Die Experten raten dazu, auf das eigene Fingerspitzengefühl zu vertrauen: Echte Banknoten bestehen zu einem Großteil aus Baumwolle und fühlen sich daher weicher und reißfester an als die härteren Fälschungen aus Papier. Zudem gibt es einige optische Sicherheitsmerkmale, wie den silbernen Hologrammstreifen, der den Wert der Banknote, das Eurozeichen und weitere Symbole zeigt. Auch die Smaragd-Zahl am unteren Rand und der Sicherheitsfaden, der nur im Gegenlicht sichtbar ist, sind typische Merkmale, die schwer zu fälschen sind.

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Unterstützung durch die Bank

Um sicherzugehen, kann man einen verdächtigen Schein mit einem anderen vergleichen oder bei seiner Hausbank nachfragen. Zusätzlich bietet die Europäische Zentralbank Videos an, die Verbrauchern beim Erkennen von Falschgeld weiterhelfen. Auch bei gefälschten Münzen lohnt sich ein genauer Blick, zum Beispiel auf der Website der Deutschen Bundesbank. Hier wird besonders auf die haptischen Erhebungen des Münzbildes und die klare Prägung der Randschrift hingewiesen.

Richtiges Verhalten beim Falschgeldfund

Stellt man fest, dass man Falschgeld in den Händen hält, muss dieses umgehend der Polizei übergeben werden – auch wenn dies einen finanziellen Verlust bedeutet. Um mögliche Fingerabdrücke nicht zu zerstören, sollte das Falschgeld nach Empfehlung der Experten in einem Umschlag oder einer Tüte aufbewahrt werden. Wer bewusst Falschgeld weiterverwendet, macht sich laut § 147 des Strafgesetzbuchs (StGB) des "Inverkehrbringens von Falschgeld" schuldig, was im schlimmsten Fall mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden kann. Anders verhält es sich jedoch, wenn die unechte Banknote unwissentlich weitergegeben wird und die Fälschung auf den ersten Blick nicht erkennbar war.

Quelle: ARAG

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Text: / handwerksblatt.de

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