Manfred Wenzel, Projektleiter bei Elektro Heikes in Münster; Lutz Pollmann, Hauptgeschäftsführer Baugewerbliche Verbände; Günther Jansen, Vorsitzender der Bauschlichtungsstelle HWK Münster; Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf; Dr. Andreas Christians, Ministerialdirigent im Justizministerium NRW; Gerd Peters, Vizepräsident Arbeitgeberseite der HWK Düsseldorf.

Manfred Wenzel, Projektleiter bei Elektro Heikes in Münster; Lutz Pollmann, Hauptgeschäftsführer Baugewerbliche Verbände; Günther Jansen, Vorsitzender der Bauschlichtungsstelle HWK Münster; Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf; Dr. Andreas Christians, Ministerialdirigent im Justizministerium NRW; Gerd Peters, Vizepräsident Arbeitgeberseite der HWK Düsseldorf. (Foto: © Wilfried Meyer)

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Wir sprechen die Sprache der Handwerker

Betriebsführung

"Gerichte sind zu langsam, zu teuer und zu blöd", fand ein Handwerker, der anstelle eines Gerichtsprozesses lieber eine Bauschlichtung bei seiner Handwerkskammer durchführen ließ.

Handwerker fühlen sich von den Gerichten oft nicht richtig behandelt. Das berichtete der Vorsitzende der Bauschlichtungsstelle der HWK Dortmund, Prof. Jürgen Ulrich, auf einer Veranstaltung über die Bauschlichtungsstellen NRW in der Kammer Düsseldorf.

"Die Bauwirtschaft betrachtet Gerichtsverfahren zunehmend mit Skepsis", ist auch die Erfahrung von Günther Jansen, Vorsitzender Richter eines Bausenats am OLG Hamm a. D. und heute Vorsitzender der Bauschlichtungsstelle der HWK Münster. Er bemängelt, dass den heutigen Richtern oft das technische und bauliche Verständnis für komplexe Bauverfahren fehlt. Außerdem werde vor Gericht eine Sprache gesprochen, die Handwerker als seltsam empfänden. Anders bei den Bauschlichtungsstellen: Hier sind Bau-Juristen mit langjähriger Erfahrung am Werk. Sie werden unterstützt von Fachbeisitzern, die öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige sind. Hier gibt es eine schnelle und wirtschaftliche Lösung, die Kosten sind moderat. Bei Jansen dauern die Verfahren zwischen drei und sechs Wochen, berichtete er in seinem Impulsvortrag, gezahlt haben die Beteiligten dafür höchstens 1.100 Euro.

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Gemeinsame Lösung ohne langes Gerede

Und: Die allermeisten Schlichtungen enden erfolgreich. "Wir gehen auf die Baustelle und sehen uns die Sache zusammen an. Da wird nicht lange rumgeredet. Dann sitzen wir bei Kaffee und Keksen und suchen gemeinsam eine Lösung", betont Jansen. Vor allem ist nach einer Schlichtung die Kundenbeziehung noch intakt, ganz anders als bei einem Gerichtsprozess. Bei Prof. Ulrich wurde sogar einmal während einer Schlichtung ein neuer Auftrag an den Handwerker erteilt. Vor Gericht wäre so etwas völlig undenkbar.

Aus diesem Grund waren sich alle Beteiligten einig, dass die Bauschlichtungsstellen der Handwerkskammern noch sehr viel mehr genutzt werden sollten. Andreas Ehlert, Präsident der HWK Düsseldorf, hatte bei seiner Begrüßung der rund 200 Gäste auf die 20-jährige Tradition der Bauschlichtung hingewiesen.

Dr. Andreas Christians, Ministerialdirigent aus dem nordrhein-westfälischen Justizministerium zollte der Arbeit der Stellen großen Respekt. Lutz Pollmann, Hauptgeschäftsführer der Baugewerblichen Verbände, appellierte an die Handwerker, das Verfahren öfter zu nutzen und in ihrem eigenen Interesse die Infoblätter der Handwerkskammer mit zu ihren Kunden zu nehmen und es so bekannter zu machen. Gerd Peters, Vizepräsident der Arbeitgeberseite der Kammer Düsseldorf, riet Unternehmen in seinem Schlusswort dazu, eine Schiedsklausel in die Verträge mit aufzunehmen, um die Bauschlichtung schon von vorneherein zu vereinbaren.

Text: / handwerksblatt.de

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