Telefonbetrug: Wie das Ja-Wort zum Anzeigenvertrag wird
Betrüger versuchen am Telefon ihren Opfern ein "Ja" zu entlocken. Dann wird der Anruf falsch zusammengeschnitten, so dass man angeblich seine Zustimmung zu einem Anzeigenvertrag erteilt hat.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Vorsicht, Adressbuch-Abzocke!
Der Deutsche Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität warnt aktuell vor einer neuen Welle von Betrugsanrufen, die unter dem Namen "Kölner Masche" nun aus den USA betrieben werden.
Das Geschäftsmodell: Die Angerufenen werden nach der Bestätigung ihrer bereits veröffentlichten Firmendaten gefragt. Wer mit "Ja" antwortet , hat schon verloren: Der Anruf wird später missbräuchlich so zusammengeschnitten, dass das "Ja" wie die Zustimmung zu einem neuen Anzeigenvertrag klingt. Eine Variante dieser Methode: Das Gespräch auf zwei aufeinanderfolgende Anrufe aufgeteilt. Zeitdruck und sprachliche Barrieren des Angerufenen erhöhen dabei die "Erfolgsquote" des Anrufers.
Diese Masche ist natürlich ein strafbarer Betrug! In der Vergangenheit wurden in Köln und Umgebung zahlreiche Betrüger verurteilt, die diese Telefonfalle betrieben, das brachte der Methode den Namen "Kölner Masche" ein.
Anrufe aus den USA
Um einer strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen, haben viele Betreiberfirmen inzwischen ihren Sitz und das Callcenter ins Ausland verlegt. In den letzten Jahren hatte sich ein Schwerpunkt in der Türkei gebildet. Inzwischen kommen die meisten Anrufe aus Wilmington, Delaware, USA.
Sofort zur Polizei!
Betroffene sollten umgehend rechtliche Schritte prüfen. Der Schutzverband bittet zudem um Hinweise zu den Aktivitäten der Firmen, insbesondere zu Klageverfahren, um andere Betroffene frühzeitig zu warnen und Schadensbegrenzung zu ermöglichen.
Die Berater in den Handwerkskammern helfen Ihnen bei Rechtsfragen gerne weiter!
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Text:
Anne Kieserling /
handwerksblatt.de
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