Alles sicher verstaut
Viele Anbieter haben sich auf die gewerkspezifischen Bedürfnisse der Handwerker eingestellt. Die Übersicht zeigt die wichtigsten bundesweiten Player im Markt.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Flottenmanagement: So organisieren Sie Ihren Fuhrpark!
Der Gesetzgeber lässt keinen Spielraum zu: Wer gewerblich unterwegs ist, muss seine Ladung sichern – selbst wenn er in einem Pkw als Vertreter nur Kataloge und Aktenordner dabeihat: "Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können."
Passgenaue Umbauten
"Dabei sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten", schreibt die Straßenverkehrsordnung vor. Damit ist klar, dass auch kein Handwerker einfach sein Material in seinen Wagen werfen darf, wenn er beim Kunden arbeiten muss. Auch wenn vor allem Tischler gerne zu selbst gebauten Lösungen greifen: Der Markt hat Zulieferbetriebe, die jedes Fahrzeug passgenau und individuell nach den jeweiligen Bedürfnissen aus- und umbauen können. Sie nutzen dafür die vorgegebenen Haltepunkte der Autoindustrie, um ihre Lösungen etwa aus Regalmodulen, Wannen und Schubladen einen Kastenwagen einzubauen.
Dabei haben diese Lösungen der großen Anbieter den Vorteil, dass sie crashtest erprobt sind. Mit Sollbruchstellen schützen die den Fahrer vor umherfliegenden Teilen, die sonst böse Verletzungen nach sich ziehen können. Fündig werden Handwerker bei den Herstellern selbst, die in Kooperation mit Partner ein komplett umgebautes Fahrzeug liefern oder sich in Eigenregie um den Umbau kümmern.
So erfüllen diese Auf- und Umbauten der Profis die gesetzlichen Vorgaben. Ein Beispiel: Wer als Klempner beispielsweise für Schweißarbeiten Gasflaschen im Auto transportiert, für den ist eine Be- und Entlüftung zwingend vorgeschrieben. Nur so lässt sich garantieren, dass eventuell austretendes Gas entweichen kann. Diese Ladungssicherung macht daher doppelt Sinn. Sie schützt Insassen wie Passanten im Falle eines Unfalls. Und sie verhindert auch, dass im Falle einer Kontrolle die Polizei weder den Wagen kurzfristig stilllegen noch einen Strafzettel verteilen kann.
Werkzeug auf Anhieb finden
Die schlimmste Variante ist, wenn die Polizei den Wagen so lange stilllegt, bis die Ladung gesichert ist. Wer keine Ladungssicherungselemente an Bord hat, muss warten, bis Hilfe aus dem Betrieb kommt. Das dauert und wertvolle Zeit verrinnt, wenn bei Aufträgen Zeitdruck herrscht. Hinzu kommen dann aber auch noch die Strafen für mangelnde Ladungssicherung. Wer in einem Lkw die Ladung nicht gesichert hat, ist mit einem Bußgeld von 60 Euro dabei – und bekommt noch obendrein einen Punkt. Gefährdet diese Ladung außerdem andere, erhöht sich das Bußgeld schon auf 75 Euro, im Falle eines Unfalls auf 100 Euro. Auch im Pkw sind Bußgelder fällig; dann sind es 35, 60 und 75 Euro, Punkte gibt es nur bei Gefährdung oder im Falle eines Unfalls.
Gleichzeitig haben diese Module auch noch einen ganz anderen Charme. Sie machen auf den Kunden einen ganz anderen Eindruck als ein wildes Sammelsurium an Material und Werkzeug. Und sie sparen dem Handwerker viel Zeit: Er muss weder Material noch sein Werkzeug suchen und hat so viel mehr Zeit für seine eigentliche Arbeit beim Kunden. Und solche Zeiten summieren sich, wie ältere Studien von Werkzeugspezialisten wie Bosch oder Fahrzeugeinrichtern wie Sortimo belegen. Servicetechniker verschwenden demnach bis zu einer Stunde Arbeitszeit pro Tag nurdamit, das richtige Modul oder das passende Werkzeug im Wagen zu suchen.
Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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