Druckroboter überträgt Grundrisse auf den Baustellenboden
Mit einem neuen Druckroboter können Informationen aller Art auf den Baustellenboden übertragen werden. Vermessungsspezialist Hendrik Derksen (3DM) hat den HP Siteprint im Einsatz.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Roboter für jedermann
Tischlermeister Henrik Derksen und sein Team der 3DM GmbH haben sich auf die Vermessung von Baustellen spezialisiert. Mit Hilfe eines 3D-Laserscanners erfassen sie für ihre Kunden Objekte und Gebäude dreidimensional. Vor zehn Jahren gehörten Hendrik Derksen und sein damaliger Geschäftspartner zu den ersten, die auf das 3D-Laserscanning setzten.
Hendrik Derksen (r.) bietet Vermessungen in 3D als Dienstleister an. Sein Unternehmen 3DM gehört zur Baumeister Group von Jörg Baumeister (l.). Foto: © 3DMJetzt geht der Vermessungsspezialist und Technikfan aus Dorsten (Nordrhein-Westfalen) noch einen Schritt weiter. Sein Team hat seit wenigen Wochen zusätzlich einen Druckroboter für Baustellen im Einsatz. Der neue "HP-Siteprint" vom Druckerhersteller HP druckt Grundrisse und andere Informationen auf nahezu jeden Baustellenboden.
"Alles, was normalerweise von Hand und mit Hilfe von Lotstab, Maßband, Edding und Tesaband auf den Boden aufgebracht wird, kann der Roboter drucken. Auch Punkte, Kreise und Textinformationen", erzählt Derksen. "Und zwar mit hoher Präzision, was teure Fehlerquellen ausschließt." Zeit und Personaleinsatz spart der Drucker auch, und Nacharbeiten werden vermieden.
Die Informationen, was gedruckt werden soll, bekommt der Dienstleister von seinen Auftraggebern – zum Beispiel Innenausbauer, Elektriker, Trockenbauer, Maurer oder Messebauer. Derksen und sein Team passen die Pläne und Maße an die Gegebenheiten auf der Baustelle vor Ort an, messen bei Bedarf im Vorfeld nach und "füttern" den Drucker dann mit einer zweidimensionalen CAD-Datei.
Unebenheiten kann der Druckroboter ausgleichen
Egal, wo Informationen auf der Baustelle gebraucht werden, könne der Druckroboter zum Einsatz kommen. Auch für Messehallen, Logistikzentren, Industrieanlagen oder auf Sportplätzen sei der HP-Siteprint ideal. Der Boden sollte nur einigermaßen eben sein. Hindernissen auf der Baustelle weicht der Drucker anhand von Sensoren aus wie ein Staubsaugerroboter.
Foto: © 3DM"Unebenheiten, etwa auf rauem Beton, kann er bis zu zwei Zentimeter ausgleichen und trotzdem das Maß genau übertragen." Für die unterschiedlichen Oberflächen gebe es verschiedene Spezialtinten, sagt Derksen, dessen Vermessungsbüro heute zur Baumeister Group von Jörg Baumeister (Tischlermeister & Visionär) gehört. Anhand der Art der Tinte kann er steuern, wie lange ein Druck zu sehen ist und wann die Farbe verblasst.
"Auf dem gedruckten Grundriss kann man dann sehen, wo Rohbauwände gesetzt werden sollen, wo Lüftungskanäle oder Elektroanschlüsse hinkommen, in welche Richtung Türen drehen oder wo später einmal Lampen hängen werden."
Innerhalb kürzester Zeit sind die Informationen auf dem Boden. Man komme also von der Realität der Baustelle in die virtuelle Welt der Planung und dann mittels des Roboterdruckers zurück in die Realität vor Ort.
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Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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