Arbeiten im Exoskelett?
Die Nutzung von Exoskeletten könnte in Betrieben und auf Baustellen bald Wirklichkeit werden. Die gesetzliche Unfallversicherung klärt über Risiken und Chancen auf.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Roboter für jedermann
Ein Roboter zum "Überziehen", der dem Träger übermenschliche Fähigkeiten verleiht? Was nach Science-Fiction klingt, wird in Forschungszentren in aller Welt bereits entwickelt und erprobt. In Zukunft könnten diese körpergetragenen Hebehilfen, die Beine, Becken oder Schulter und Arme entlasten, in der Arbeitswelt ankommen.
"Exoskelette sind eine spannende Innovation, die aber noch Entwicklungsarbeit braucht", erklärt Ralf Schick von der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik. "Nach unserer Einschätzung kommen sie dort infrage, wo andere technische Hilfsmittel wie Stapler oder Kran nicht verwendet werden können. Profitieren könnten zum Beispiel Beschäftigte in der Automobildemontage, der Möbelauslieferung oder bei Arbeiten auf der Baustelle."
Der Rücken wird geschont
Da sie das Muskel-Skelett-System ihrer Träger unterstützen, können Exoskelette sehr hilfreich bei der Arbeit sein. Vor allem, da Muskel-Skelett-Erkrankungen immer noch zu den häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit gehören. Doch die externen Helfer bringen nicht nur Chancen. Stolpert oder stürzt der Beschäftigte im Exoskelett, kann das zusätzliche Gewicht die Gefahr einer gravierenden Verletzung erhöhen. Und gerade Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle zählen zu den häufigsten Unfällen am Arbeitsplatz.
Unter welchen Umständen die Nutzung eines Exoskeletts dennoch sinnvoll sein kann und was man beim Tragen beachten sollte, dazu hat die gesetzliche Unfallversicherung einen Fragenkatalog erarbeitet. Außerdem untersucht das Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) die Kraftunterstützung und die ergonomischen Eigenschaften von Exoskeletten und bietet dazu auch Beratungen an.
Foto: © palau83/123rf.com
Text:
Melanie Dorda /
handwerksblatt.de
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