NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (4.v.l.) und LGH-Chef Matthias Heidmeier tauschten sich in Düsseldorf mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Projekt "Kurs auf Ausbildung" aus.

NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (4.v.l.) und LGH-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier (2.v.l.) tauschten sich in Düsseldorf mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Projekt "Kurs auf Ausbildung" aus. (Foto: © Kirsten Freund)

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NRW: Individuelle Hilfe für Jugendliche ohne Ausbildung

Für Jugendliche, die im Corona-Jahr noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, gibt es in NRW das neue Projekt "Kurs auf Ausbildung". Arbeitsminister Karl-Josef Laumann überreichte den Bewilligungsbescheid über 10,5 Millionen Euro an die LGH, die das Projekt koordiniert.

Seit April unterstützt das Projekt "Kurs auf Ausbildung" in Nordrhein-Westfalen Jugendliche bei der Ausbildungssuche. Viele von ihnen haben im Corona-Jahr ihren Abschluss gemacht und haben es schwer bei der Lehrstellensuche.

Das Projekt bietet den Jugendlichen, die 2020 wegen der erschwerten Rahmenbedingungen ohne Ausbildungsstelle geblieben sind, individuelle Coachings und hilft ihnen bei der Bewerbung und Vermittlung in eine Ausbildung.

In zwölf Regionen mit besonders schwierigen Ausbildungsmärkten werden die Jugendlichen von den beteiligten Trägern begleitet, damit sie möglichst noch in diesem, aber spätestens im Sommer 2022 ihre Ausbildung beginnen können.

Rund 1.000 unversorgte Jugendliche sollen über das Projekt betreut werden. 450 sind momentan in der Coachingphase und 33 von ihnen konnten bereits ihren Ausbildungsvertrag unterschreiben. Alle nehmen freiwillig an dem Projekt teil. Jeder Teilnehmer bekommt eine Eins-zu-eins-​Betreuung und wird auch in den ersten Wochen nach Ausbildungsstart begleitet. So will man Abbrüche vermeiden.

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Im Rahmen der Aktionswoche der Berufsausbildung besuchte Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) die Landesgewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks (LGH) in Düsseldorf und sprach mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Projekts. 

Arbeitsminister Laumann erklärte: "Die Jugendlichen und jungen Menschen, die ich heute getroffen habe, eint der Wunsch nach einem Ausbildungsplatz, der ihnen eine gute berufliche Perspektive ermöglicht. Sie sind motiviert und lernwillig, das sind wichtige Voraussetzungen."

Nicht immer gelinge es aber, aus eigenen Kräften einen Ausbildungsplatz zu finden. "Das ist aber kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken, denn genau dafür gibt es unterstützende Angebote, wie  'Kurs auf Ausbildung', mit dem junge Menschen gezielt eine verbindliche Anschlussperspektive erhalten."

"Ein Mensch muss eine Berufsausbildung haben"

Der Minister machte deutlich, dass die Ausbildungssituation aus Sicht der junge Leute momentan vergleichsweise gut ist. Stand Juni gibt es noch 46.400 freie Ausbildungsstellen in Nordrhein-Westfalen.  

Minister Karl-Josef Laumann (r.) überreicht den Bewilligungsbescheid für das Projekt an Matthias Heidmeier (LGH). Foto: © Kirsten FreundMinister Karl-Josef Laumann (r.) überreicht den Bewilligungsbescheid für das Projekt an Matthias Heidmeier (LGH). Foto: © Kirsten Freund

Laumann betonte, wie enorm wichtig eine normale betriebliche Ausbildung ist. Auch, um später den Übergang in das normale Berufsleben zu schaffen. "Eine überbetriebliche Ausbildung sollte nur der letzte Notnagel sein."

Diese könne den betrieblichen Alltag einfach nicht zu hundert Prozent widerspiegeln. Aber in den Fällen, in denen keine betriebliche Ausbildung gefunden werden kann, bietet das Land auch diese Alternative.

Der Arbeitsminister zeigte sich zuversichtlich, dass bis September oder Oktober noch vieles zum Positiven hin passieren kann und viele Leute, denen bislang der Übergang in eine Ausbildung noch nicht gelungen ist, noch etwas finden werden. "Ein Mensch muss eine Berufsausbildung haben und eigentlich haben wir auch für jeden etwas", versicherte der Minister. 

Dabei hilft ihnen das Projekt "Kurs auf Ausbildung", für das Laumann einen Bewilligungsbescheid über 10,5 Millionen Euro vom Land NRW an Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer der LGH überreichte. 

Bewerber für Berufe im Handwerk begeistern

Im Gespräch mit den Jugendlichen wurde deutlich, dass ein Großteil von ihnen eine kaufmännische Ausbildung anstrebt. Und wenn dies nicht gelingt, besuchen sie häufig weiter die Schule oder besuchen vollzeitschulische Bildungsgänge an den Berufskollegs, die zu keinem Berufsabschluss führen. 

Eine zentrale Aufgabe der Projektmitarbeiter ist es deshalb, den Bewerberinnen und Bewerbern Alternativen aufzuzeigen, etwa technische oder handwerkliche Berufe, die auch zu ihnen passen könnten. "Ich wundere mich, es immer noch so wenige Frauen gibt, die in die technischen Berufe gehen", sagte Laumann und verwies in dem Zusammenhang auch auf die guten Verdienstmöglichkeiten, die das Handwerk vielfach bietet.

Matthias Heidmeier von der LGH wies darauf hin, dass der Ausbildungsbeginn in diesem Jahr sehr flexibel gestaltet werden kann. "Ein Ausbildungsbeginn ist auch noch im September oder Oktober möglich."  

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Text: / handwerksblatt.de

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