Die Handwerkskammer Lübeck unterstützt Schulabgänger und Studienzweifler bei der Berufswahl. Im Rahmen des "Freiwilligen Handwerksjahres" arbeiten Jugendliche für drei Monate in einem Betrieb und lernen vier Berufe kennen.
"Viele Jugendliche wünschen sich mehr Praxiserfahrung bei der Berufsorientierung", ist Andreas Katschke überzeugt. Deshalb freut es den Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Lübeck umso mehr, dass man mit dem Freiwilligen Handwerksjahr (FHJ) als erste Kammer in ganz Deutschland ein Angebot geschaffen habe, mit dem junge Menschen für sich herausfinden könnten, welche Berufe ihnen liegen.
So funktioniert das FHJ
Die Handwerkskammer Lübeck unterstützt die jungen Menschen im Rahmen einer individuellen Berufsberatung bei der Suche nach potenziellen Ausbildungsberufen und kontaktiert infrage kommende Ausbildungsbetriebe. Innerhalb von einem Jahr lernen die Jugendlichen vier Ausbildungsbetriebe kennen, bei denen sie jeweils rund drei Monate verbringen und praktische Erfahrungen sammeln. Für ihre Teilnahme am FHJ erhalten sie von den Betrieben eine monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 450 Euro brutto, so die Handwerkskammer Lübeck in einer Pressemitteilung.
Start des Projekts war am 1. Juli 2024. Bis Mitte August haben sich bereits 65 Jugendliche bei der Handwerkskammer Lübeck gemeldet. "Die Ersten starten mit ihrem FHJ im September", erklärt eine Sprecherin der Kammer auf Anfrage von handwerksblatt.de. Bislang haben mehr als 100 Handwerksbetriebe ihr Interesse bekundet, einen Platz für das Freiwillige Handwerksjahr bereitzustellen. "Wenn die Jugendlichen einen besonderen Berufswunsch haben, der noch nicht vertreten ist, setzen wir uns mit entsprechenden Ausbildungsbetrieben in Verbindung", so die Sprecherin weiter.
"Großartige Möglichkeit"
Das Schleswig-Holsteinische Institut für Berufliche Bildung (SHIBB) fördert das Projekt der Handwerkskammer Lübeck. SHIBB-Direktor Jörn Krüger sieht das Freiwillige Handwerksjahr als eine "großartige Möglichkeit", bei der sich Absolventinnen und Absolventen aller Schularten nach dem Schulabschluss erst einmal unverbindlich ausprobieren können. "Wir empfehlen diesen Weg ausdrücklich auch allen Abiturientinnen und Abiturienten, die sich noch nicht festlegen möchten, ob sie ihren beruflichen Lebensweg mit einer Ausbildung oder einem Studium beginnen möchten."
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