Datenschutz: Ihre Meinung ist gefragt
Laut einer Umfrage schränken fast drei Viertel der mittelständischen Unternehmen ihre digitalen Aktivitäten wegen der DSGVO ein. Sagen Sie uns Ihre Meinung. Wie sehr belastet Sie die neue Verordnung?
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Das aktuelle Datenschutzrecht
Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) lähmt die kleinen und mittleren Betriebe. Knapp drei Viertel (73 Prozent) der Unternehmen haben einer Umfrage des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft zufolge ihre digitalen Aktivitäten wegen der DSGVO eingeschränkt. "Was viele vorab geahnt haben, scheint sich zu bewahrheiten", sagt dazu der Handwerksunternehmer und Bundestagsabgeordneter Manfred Todtenhausen (FDP). "Datenschutz ist richtig und wichtig, aber kleine und mittlere Betriebe etwa aus Handel und Handwerk können nicht wie große Internetkonzerne mit digitalen Geschäftsmodellen behandelt werden." Es müsse eine verhältnismäßige Umsetzung der Verordnung her, auch um der Abmahnindustrie einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Carsten Linnemann ist ähnlicher Meinung. Im Gespräch mit dem Handwerksblatt bezeichnete der CDU-Bundestagsabgeordnete und Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU/CSU die DSGVO als in Teilen nicht machbar und realitätsfremd. Die MIT hat gemeinsam mit den Wirtschaftsvereinigungen von SPD und FDP eine Initiative gestartet, um das neue Datenschutzrecht zu ändern. Sie wünschen sich ein stärker auf die Bedürfnisse des Mittelstands ausgerichtetes Datenschutzrecht. Außerdem sollen Abmahnungen wegen Datenschutzverstößen für unzulässig erklärt werden. Die große Koalition hat die Bundesregierung aufgefordert, die neuen Datenschutzregeln nachzubessern. Abmahnungen dürften nicht zu einem lukrativen Geschäftsmodell werden.
Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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