Jeder fünfte Handwerksbetrieb war bereits Opfer einer Cyberattacke. Besonders gefährlich sind Ransomware und Spyware.

Jeder fünfte Handwerksbetrieb war bereits Opfer einer Cyberattacke. Besonders gefährlich sind Ransomware und Spyware. (Foto: © watchara rojjanasain/123RF.com)

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Cyberattacken treffen immer öfter Handwerksbetriebe

Cyberkriminalität nimmt stetig zu. Jeder fünfte Handwerksbetrieb war bereits Opfer einer Attacke. Besonders gefährlich für die Betriebe ist Ransomware und Spyware. Das zeigt eine Studie der Signal Iduna.

Internetkriminalität wächst rasant, auch das deutsche Handwerk wird angegriffen. Doch wie hoch stufen Handwerksbetriebe die Gefahren von Cyberattacken ein und welchen Risiken sehen sie sich ausgesetzt? Diese Fragen haben insgesamt 500 digital angeschlossene Betriebe in der aktuellen Studie der Signal Iduna Gruppe beantwortet.

In der Auswertung ergab sich:

  • Während bereits jeder fünfte Betrieb (18 Prozent) betroffen war, schätzen drei Viertel (74 Prozent) ihr eigenes Risiko immer noch als gering ein. 

  • Besonders kleinere Betriebe sehen sich keiner Gefahr ausgesetzt. Die häufigste genannte Begründung (75Prozent): das Unternehmen sei zu klein, um in den Fokus von Internetkriminellen zu geraten. 68% der Handwerker schätzen ihre Daten als uninteressant ein. Ein Trugschluss, denn beispielsweise Online-Terminkalender geben Aufschluss über zahlreiche personenbezogene Daten.

  • 15 Prozent der Betriebe vermuten außerdem keinerlei Auswirkungen eines Cyberangriffes und sind gerade wegen dieser Annahme und häufig fehlender Schulungen in IT-Sicherheit angreifbar.

  • 81 Prozent der befragten Betriebe identifizieren als größte Gefahrenquelle schwache Passwörter sowie geschäftliche E-Mails, in denen versehentlich schadhafte Anhänge heruntergeladen werden.

Ransomware und Spyware besonders gefährlich

Besonders gefährlich für Handwerksbetriebe sind Ransomware und Spyware. Bei Ransomware handelt es sich um Schadcodes, die Dateien auf dem Rechner verschlüsseln, um den Handwerker zu erpressen. Hierbei ist häufig der Online-Terminkalender das Ziel des Angriffs. Die Folge sind meist hohe Betriebsausfallkosten.

Im Fall eines Spyware-Angriffs spähen Spionage-Programme beispielsweise Passwörter aus und verschicken diese an Hacker, die dadurch die Möglichkeit erhalten, sich in den Betriebs-Computer einzuloggen und herauszufinden, wann welcher Handwerker nicht zu Hause ist, um einen Einbruch zu planen. Der Handwerker erleidet einen hohen persönlichen und finanziellen Schaden.

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Vorkehrungen reichen oft nicht aus

Die Vorkehrungen der Betriebe beschränken sich in der Regel auf Anti-Viren Software, Firewalls und regelmäßige Updates, die wichtig sind aber Angriffe nicht immer ausreichend verhindern können.

Dr. Andreas Reinhold, Bereichsleiter Sach-/Haftpflichtversicherung bei der Signal Iduna, liegt es deshalb am Herzen, Handwerker umfassend über die digitalen Risiken aufzuklären: "Wie unsere Studie deutlich zeigt, ist Cyberkriminalität im Handwerk lange keine Seltenheit mehr. Die Bandbreite der Gefahren ist groß, die Folgen können besonders für kleine Unternehmen existenzbedrohend sein. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Kleinbetriebe dieses Thema proaktiv angehen. Um mit den Tricks der Täter mitzuhalten, sind besonders regelmäßige Schulungen für IT-Sicherheit wichtig, um die richtigen Vorkehrungen für den Betrieb zu treffen. Denn es geht vor allem darum, den Betrieben zu ermöglichen, die Chancen der Digitalisierung weiterhin gewinnbringend für sich zu nutzen."

 

Hintergrund: Datenklau, Identitätsdiebstahl, Ausspionieren des Terminkalenders: Cyberkriminalität wird auch für Handwerksbetriebe immer stärker zur Bedrohung. Sie sind meist Opfer von Breiten-Angriffen. Das bedeutet, dass Trojaner, Viren und Co. Nach dem Gießkannenprinzip gestreut werden und den Computer über eine Sicherheitslücke oder über eine versehentlich heruntergeladene Datei erreichen.

Wie die aktuelle Studie von Signal Iduna und dem Marktforschungsinstitut Forsa zeigt, sind sich 370 von 500 digital angeschlossenen befragten Betrieben der Gefahren jedoch nicht bewusst.

Text: / handwerksblatt.de