Katrin Schray, Inhaberin von Schray's Distillery, will mit ihrer Initiative Pommes FritZ die Streuobstwiesen für künftige Generationen erhalten.

Katrin Schray, Inhaberin von Schray's Distillery, will mit ihrer Initiative Pommes FritZ die Streuobstwiesen für künftige Generationen erhalten. (Foto: © Schray's Distillery)

Vorlesen:

Pommes FritZ – es lebe die Streuobstwiese!

Panorama

Streuobstwiesen sind Kulturgut und tragen entscheidend zur Biodiversität bei. Die Initiative Pommes FritZ will sie für die Generation Z bewahren.

Sie sind ein Idyll mit Mehrwert: Streuobstwiesen. Doch die Obstbäume auf Wiesen und Weiden sind in einer von der Wirtschaft getakteten Zeit nicht rentabel – und gefährdet. Bebauung, Nutzungsaufgabe oder englischer Rasen statt Wiese gehen an die Substanz, weil sie nicht überall, sondern nur in einigen Bundesländern ein gesetzlich geschützter Landschaftstyp sind. Denn sie sind Lebensraum für mehr als 5.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten, aber auch für über 6.000 Obstsorten, wie der Nabu dokumentiert.  

Frischer geht es nicht: Obst direkt von der Streuobstwiese. Foto: © Schray's DistilleryFrischer geht es nicht: Obst direkt von der Streuobstwiese. Foto: © Schray's Distillery

Genau hier setzt die frisch zum 1. August 2024 ins Leben gerufene Initiative "Pommes FritZ" ein, um den Lebensraum von Steinkauz, Wendehals und Grünspecht zu erhalten: "Die einzigartigen Ökosysteme sind schützenswerter Raum, die eine moderne Landwirtschaft gewinnbringend nutzen kann – auch in Kooperation mit traditionellen Handwerken", sagt Katrin Schray, Inhaberin von Schray's Distillery in Baiersbronn und Gründerin der Initiative.

Ihr erklärtes Ziel ist die Vision 2030, der Erhalt der Streuobstwiesen als interessante und vor allem rentable Alternative in der Landwirtschaft.

Raus aus der wirtschaftlichen Sackgasse

Streuobstwiesen haben den Makel, dass sie im Vergleich zu Obstplantagen wenig rentabel sind. Gerade mal zehn Euro gibt es für 100 Kilogramm Apfel, wirtschaftlich wären aber 25 Euro. Richtig ist, dass die Rechnung schon ganz anders aussieht, wandern die Erzeugnisse in Saftpressen oder enden als hochwertige Spirituosen im Glas. Aber das sind nach wie vor eher Ausnahmen, aktuell sind Streuobstwiesen leider eher eine wirtschaftliche Sackgasse.

Aber: "Mit den neuen technologischen Möglichkeiten wie Drohnen, GPS-gesteuerten Maschinen und Apps für das Pflanzenmanagement lassen sich Streuobstwiesen viel effizienter und damit rentabler bewirtschaften", erklärt die geprüfte Brennerin und Edelbrandsommelière. Damit appelliert sie an die Technikaffinität der Generation Z, aber auch an deren ökologisches Gewissen, um diese Räume zu erhalten, landwirtschaftlich zu nutzen und biologisch einwandfreie Ernten einzufahren. Denn der stetig wachsende Trend zu biologisch erzeugten Produkten kommt auch den – oft sogar seltenenObstsorten zugute und sie lassen sich entsprechend gut vermarkten.

Spannende Wettbewerbe bei Pommes FritZ

Setzt auf lokale Erzeugnisse von Streuobstwiesen und Demeter zertifizierte Trauben: Katrin Schray. Foto: © Schray's DistillerySetzt auf lokale Erzeugnisse von Streuobstwiesen und Demeter zertifizierte Trauben: Katrin Schray. Foto: © Schray's Distillery

Das alles hat Schray in ihre Initiative Pommes FritZ einfließen lassen, auch namentlich: Pommes steht im Französischen für Apfel, Frit ist das oberste Korn einer Ähre und Z steht für die junge Generation. Zugleich hat sie auch drei konkrete Wettbewerbe ins Leben gerufen, die zum einen den Erhalt der Streuobstwiesen, aber auch Produkte aus den Erzeugnissen prämieren. Wettbewerb 1 sucht die besten Streuobstwiesen, die mit einem Preisgeld von insgesamt 2.000 Euro belohnt werden, Wettbewerb 2 sucht den besten Apfel-Cocktail (Preisgeld 250 Euro) und Wettbewerb 3 die besten Streuobstwiesenerzeugnisse wie Saft, Filler, Brand, Essig oder Cider (Preisgeld 500 Euro).

Das Engagement von Katrin Schray hat übrigens einen handfesten Hintergrund. Ihre – vielfach ausgezeichnetenDestillate entstehen ausschließlich aus regionalem Obst von Streuobstwiesen sowie aus regionalen Trauben aus Demeter zertifiziertem Anbau. Dabei setzt sie ganz bewusst auf Obst, was in der Regel durch das Raster fällt und somit nicht auf den Tellern der Verbraucher landet.

Ausgezeichnetes Engagement

Für ihr jahrelanges Engagement für Nachhaltigkeit, aber auch für die Gründung der Initiative Pommes FritZ gab es für Schray's Distillery jetzt eine weitere Auszeichnung – als "Nachhaltiges Reiseziel". Diese Zertifizierung betrachtet eine Region als Ganzes und verleiht diese Auszeichnung, wenn der Tourismus im Sinne der Nachhaltigkeit gefördert wird.

Den Preis verleihen das Ministerium der Justiz und für Europa Baden-Württemberg gemeinsam mit TourCert seit zehn Jahren – und das grüne "N" auf der Urkunde ist einmal mehr ein Beleg für den umfassenden Einsatz von Schray für mehr Nachhaltigkeit.

Hintergrund: Pommes FritZ Hier gibt es weitere Infos zu Pommes FritZ

DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: