Das Neongrün symbolisiert erst einmal Gefahr, doch das Gift der afrikanischen Buschviper ist für Menschen eher harmlos.

Das Neongrün symbolisiert erst einmal Gefahr, doch das Gift der afrikanischen Buschviper ist für Menschen eher harmlos. (Foto: © Nico Smit/123RF.com)

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Schlangen: mystische Kreaturen

Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Fest steht, dass jeder eine Meinung zu den Schuppenkriechtieren hat, die am 16. Juli übrigens ihren Weltschlangentag haben.

Wirf das Wort "Schlange" in den Raum – und du bekommst Reaktionen. Sofort. Die Meinungen gehen weit auseinander, von denen, die sie lieben, bis zu denen, die sie hassen und sich davor ekeln. Es scheint ein tief verwurzeltes Gen zu sein, das die Menschen auf die Schuppenkriechtiere reagieren lässt.

Rein sachlich betrachtet, streiten sich die Gelehrten immer noch um eine Einordnung. Als Schuppenkriechtiere zählt ein Teil der Wissenschaft sie gerne als Unterart zu den Echsen, ein anderer möchte sie zusammen mit den Waranen als eigenständige Gruppe einordnen. Wie auch immer, weltweit gibt es rund 3.000 Schlangenarten, von denen tatsächlich nur sieben in Deutschland zu finden sind. Ihr Lebensraum ist hierzulande bedroht und wie wenige es gibt, kann jeder selbst sagen, indem er seine persönlichen Begegnungen mit echten Schlangen zusammenzählt (Zoo zählt nicht!).

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Nur sieben heimische Schlangenarten

Fünf Natter-Arten gibt es hier, dazu zwei Vipern. Der Unterschied: Die Vipern, hierzulande von der Kreuzotter und der Aspisviper vertreten, sind die Giftschlangen. Zu den heimischen Nattern zählen die Äskulap-, Barrenringel-, Ringel-, Schling- und Würfelnatter, die je nach Art bis zu zwei Meter lang werden können. Bisse der Giftschlangen sind äußerst selten, da die Tiere scheu sind, und sie sind für Menschen nicht wirklich gefährlich, sondern rufen in der Regel nur allergische Reaktionen hervor. Die wirklich tödlichen Giftschlangen finden sich in Afrika, Amerika und vor allem Australien. Gefürchtet ist dort der Inlandtaipan, der mit einem Biss bis zu 110 Milligramm Gift injizieren kann. Eine Menge, die ausreicht, um 100 Menschen zu töten.

Warum Schlangen für viele als das personifizierte Böse gelten, ist – wie so häufig – Religionen zu verdanken, die den Gläubigen ein ganz bestimmtes Bild einpflanzen. Die Bibel verwandelte das Kriechtier durch den Sündenfall in ein Symbol der Falschheit und des Bösen. Anders in Rom: Äskulap rettete in Gestalt einer Schlange 293 vor Christus die Menschen vor der Pest und wurde fortan angebetet. In Indien gilt sie als Schutzpatronin der Wolken und in der buddhistischen Lehre als Helferin Buddhas.

Das antike Griechenland sah sie als Beschützerin der Unterwelt und interpretierte die Häutung einer Schlange als Wiedergeburt und Zeichen ewiger Jugend und Unsterblichkeit. Dem griechischen Gott der Heilkunst, Asklepios, soll eine Schlange die medizinische Wirkung von Pflanzen verraten haben – weshalb die Schlange auch heute bei jeder Apotheke und jedem Arzt zu sehen ist, wie sie sich um den Äskulapstab windet. Auch ein Grund, sich vielleicht am 16. Juli, dem Erscheinungstag dieser Zeitung und internationalen Welttag der Schlange, ein paar Gedanken darüber zu machen, wie man zum Erhalt der mystischen Kreaturen beitragen kann.

Text: / handwerksblatt.de