King Juliens lebende Artgenossen
Lemuren: Der letzte Freitag im Oktober ist aus gutem Grund der Welttag der Feuchtnasenaffen – ihre Bestände sind bedroht.
Ja, sie haben es schon zu Filmruhm gebracht, die Feuchtnasenaffen, auch als Lemuren bekannt. Diese Primaten mit rund 100 Arten kommen ausschließlich auf Madagaskar und kleineren Inseln in dessen Nähe vor und bei dem Begriff Madagaskar sollte der Groschen fallen. Kinder machen – falls sie nicht im Kinderwagen während eines Zoobesuchs auf sie treffen – ihre erste Bekanntschaft mit diesen Halbaffen im Dreamworks-Animations-Film Madagaskar. King Julien und seine Berater gehören zu den Lemuren in dieser wunderbaren Kinokomödie, seine realen Artgenossen hingegen sind stark gefährdet.
Info90 Prozent ihrer Arten gelten als stark gefährdet, weshalb viele Naturschutzgruppen sich um den Erhalt der Lebensräume und damit der Lemuren bemühen.
Schließlich nimmt ihnen der Mensch den Lebensraum weg. Vor 200 Jahren begann die Besiedlung Madagaskars, heute stehen nur noch 20 Prozent des ursprünglichen Waldes – und genau dort, in den Waldkronen, leben die Lemuren, die allgemein als sehr sozial gelten und je nach Art sogar monogam leben. Gerade mal 30 Gramm wiegt ihr kleinster Vertreter, der Zwerg-Mausmaki, während die größten Vertreter, die Indris und Diademsifakas, es auf neun Kilogramm bringen. 90 Prozent ihrer Arten gelten als stark gefährdet, weshalb viele Naturschutzgruppen sich um den Erhalt der Lebensräume und damit der Lemuren bemühen. Zu deren wichtigsten Vertretern gehören Gruppen auf der Insel Madagaskar selbst, allen voran die Groupe d’Etude et de Recherche sur les Primates de Madagascar (GERP), an deren Spitze der Primatenforscher und Lemurenkenner Jonah Ratsimbazafy stand. 2014 rief er mit seiner Organisation zum World Lemur Festival auf, das damals eine Woche lang, vom 25. bis 31. Oktober, auf die Lage der Lemuren aufmerksam machen sollte.
Ein Ergebnis dieses Festivals ist die Etablierung des Welttags der Lemuren, der jedes Jahr am letzten Freitag des Monats Oktober stattfindet. Das soll dabei helfen, Madagaskar mit seiner einzigartigen Flora und Fauna zu schützen und das zu retten, was noch zu retten ist – King Juliens lebenden Artgenossen.
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Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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