„Duotable“ aus den Müller Möbelwerkstätten ist der richtige Tisch für ein kleines Appartement. Zusammengeklappt kann er als Esstisch dienen, aufgeklappt als praktischer Schreibtisch mit Arbeitsfläche, (Foto: © Müller Möbelwerkstätten)

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Handwerk preisgekrönt

Gutes Design wächst oft auf solidem handwerklichen Boden. Deutlich sichtbar wurde das bei den prämierten Produkten auf der Internationalen Möbelmesse.

Unter den Gewinnern und Nominierten des Pure Talents Contest für Nachwuchsdesigner der Internationalen Möbelmesse in Köln ist das Handwerk stark vertreten. Den dritten Preis etwa bekam Julian Marticke, Jahrgang 1992, geboren in Gummersbach. Nach abgeschlossener Berufsausbildung zum Tischler und Erfahrungen als Geselle in einer Möbeltischlerei im westfälischen Münster studiert Julian seit 2017 Integrated Design an der Köln International School of Design. Er entwarf „A day at zoo“ für Dekoration und zum Spiel. Geometrische, bunte Holzbausteine werden zum Leben erweckt. Mithilfe von eingebauten Magneten können die Steine zu Tieren oder Fantasielebewesen kombiniert werden. Ob als Anschauungsobjekt auf dem Esstisch, zur Ablenkung im Büro oder zerpflückt auf dem Spielteppich. Die sechs Tiere erfreuen Jung und Alt im Alltag.

Unter den Nominierten war Kevin Gerstmeier, auch er ein Schreiner. Seine Ausbildung empfindet er als Grundstein für seine heutigen Entwürfe. Während seiner gegenwärtigen Studien an den Schulen für Holz und Gestaltung in Garmisch-Partenkirchen setzt er sich intensiv mit Proportion, Funktion und Materialität auseinander. Er schuf „mahu“, einen Stuhl, der die fließenden Formen der 60er Jahre neu interpretiert. Wie Äste aus einem Baumstamm wachsen die Beine aus der Rückenlehne. Der Stuhl ist ein Zusammenspiel aus moderner organischer Formensprache, Massivholz und moderner CNC-Fertigungstechnik.

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Designer mit Schreinerlehre

Julian Ribler, ebenfalls unter den Nominierten des Wettbewerbs, studierte nach einer Schreinerlehre Materialwissenschaften, bevor er an der Universität der Künste (UdK) Berlin einen Bachelor in Industriedesign ablegte. Praktika bei Barber Osgerby und Industrial Facility in London unterstrichen seine Ausrichtung auf Möbel- und Produktdesign. Seit seinem Abschluss 2018 ist er als freischaffender Designer im Auftrag verschiedener Unternehmen tätig und lehrt daneben noch an der UdK Berlin. Julian Ribler untersucht die Beziehungen, die sich im Laufe der Zeit zwischen uns und den physischen Objekten, denen wir täglich begegnen, entwickeln. Mit einem Fokus auf die starke Wirkung, die diese Interaktionen auf uns haben, integrieren seine Entwürfe konzeptionelles Denken und die Möglichkeit, sensorische Erfahrungen zu machen, die das Verständnis für unsere Umwelt vertiefen und unsere Beziehung zu ihr verbessern.

Mit Cléo wendet Julian Ribler diesen Ansatz auf den Bildungsbereich an, indem er mit einer fantasievollen, spielerisch-dynamischen Formgebung eine Alternative zu den traditionellen Typologien der Schulmöbel bietet, die Kinder in eine statische, permanent aufrechte Position zwingen. Cléo setzt ein breites Spektrum an Möglichkeiten dagegen, Möbel, deren Umgebung und die jeweilige Lernsituation flexibel aneinander anzupassen.

Aus den Müller Möbelwerkstätten, einem mittelständischen Familienunternehmen, das aus einer Schreinerei hervorgegangen ist, stammt der kleine „Duotable“ ein ebenso guter Schreib- wie Esstisch. Er ist ganz neu auf dem Markt und wurde von Stylepark, einer weltweit renommierten Online-Plattform für Architektur- und Designprodukte mit der Auszeichnung „Stylepark Selected“ bedacht. Mit diesem Preis prämiert die Plattform Produktneuheiten, die auf der Internationalen Möbelmesse in Köln präsentiert werden und denen sie einen Einfluss auf die Design-Entwicklung der kommenden Jahre zuspricht. Klare Formen, sinnvolle Funktionen und der Verzicht auf jede modische Kurzlebigkeit sehen die Müller Möbelwerkstätten denn auch als wesentliche Kennzeichen ihrer Produkte.

Text: / handwerksblatt.de

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