Der Scenic wird elektrisch

Renault hat den Scenic elektrifiziert. Das Modell kommt als E-Tech Electric Anfang 2024 neu auf den Markt und bietet über 600 Kilometer Reichweite.

Kennt noch jemand Jean-Michel Jarre? Vermutlich nur meine Generation, aber mit seinem Musikalbum "Oxygene" schrieb er 1976 (Synthesizer-)Musik-Geschichte und landete einen Welthit. Heute ist er 75 Jahre alt, hat 22 Alben veröffentlicht und spektakuläre Konzerte gegeben, aber ohne "Oxygene IV", seine Erfolgssingle zu toppen. Doch seine neueste Kreation wird sich vermutlich auch millionenfach verkaufen: Es sind Soundsequenzen, die im neuesten Modell von Renault, dem Scenic E-Tech Electric, zum Beispiel beim Einsteigen oder für Fußgänger bei langsamer, elektrischer Fahrt als Warnung vor einem fahrenden Auto zu hören sind.

Weltpremiere auf der IAA

Der neue Renault Scenic E-Tech Electric Foto: © Renault

Denn der Scenic ist für Renault ein Brot-und-Butter-Auto. 1996 erstmals vorgestellt, verkauften sich die bislang vier Generationen fünf Millionen Mal, teilweise mussten die Franzosen wegen der großen Nachfrage die Produktionskapazitäten hochschrauben. Jetzt steht mit dem Scenic E-Tech Electric die neueste Generation in den Startlöchern, die die Marke mit der Raute auf der IAA in München erstmals öffentlich präsentierte. Es für die Macher die "Neuerfindung des Familienfahrzeugs", ist doch neue Franzose rein elektrisch.

Fürs Vorankommen sorgen Elektromotoren mit 125 kW/170 PS oder 160 kW/220 PS, die mit einer bis zu 87 kWh starken Batterie gekoppelt sind. Das reicht nach Angaben des Herstellers für eine Reichweite nach WLTP von bis zu 620 Kilometern und ist damit auch eine Antwort für diejenigen, die mit einem Familienfahrzeug in den Urlaub fahren wollen. Den Stromverbrauch gibt Renault mit 15,7 bis 15,3 kWh je 100 Kilometer an, die Batterie lässt sich an einer Schnellladestation für zwei Stunden Fahrzeit auf der Autobahn innerhalb 30 Minuten vollladen.

Solardach von Saint-Gobain

Der Scenic in der Seitenansicht Foto: © Renault

Rein optisch fällt der neue Scenic sofort auf. Eine Besonderheit ist das Solarbay Panorama-Glasdach, das Saint-Gobain für das Fahrzeug entwickelt hat. Das Glas reagiert auf Sonneneinstrahlung und dunkelt Bereiche automatisch ab. Vier Stufen gibt es: Voll transparent, komplett eingetrübt oder vorne bzw. der hintere Bereich eingetrübt. Dadurch konnten die Ingenieure auf den Einbau eines Rollos verzichten und den Insassen drei Zentimeter mehr Kopffreiheit bieten.

Mit seinen Maßen von 4,47 Metern Länge, 1,57 Metern Höhe und 1,86 Metern Breite bleibt der neue Scenic in seinem Umfang dem Vorgänger gleich, bietet aber viel Platz. Allein im Passagierraum gibt es 38,7 Liter an Ablagefläche für Getränke, Handy & Co. Im Kofferraum ist Platz für 545 Liter Ladevolumen, wer die hinteren Sitzreihen ebenfalls beladen will, kann den Stauraum auf 1.607 Liter ausdehnen.

Erhältlich ab Anfang 2024

Die Innenansicht des neuen Scenic Foto: © Renault

Fürs Fahren kann sich der Fahrer auf bewährte Modi verlassen, aus denen er wählen kann. Eco, Comfort und Sport heißen die drei vorprogrammierten Modi, Perso ist eine individuell belegbare Kombi fürs Fahren. Um das auszuprobieren, müssen sich potenzielle Käufer noch etwas gedulden: Der Marktstart ist für Anfang 2024 geplant, Preise stehen auch noch nicht fest.

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