Citroën ë-Jumpy: Mit Strom ausliefern
Der Citroën ë-Jumpy liefert seine Waren elektrisch aus. Der Stromer soll über eine Reichweite von bis zu 330 Kilometern verfügen und noch in diesem Jahr starten.
Citroën geht in die Elektro-Offensive und baut mit einer Reihe von drei neuen Stromern sein Nutzfahrzeugprogramm aus. Zum Jahresende kommt eine elektrifizierte Variante des Jumper auf den Markt und Anfang 2021 folgt der E-Berlingo als Kastenwagen. Doch schon zur zweiten Jahreshälfte 2020 gibt der ë-Jumpy seinen Einstand. Optisch unterscheidet sich der vollelektrische Kastenwagen von seinen Jumpy-Brüdern mit Verbrennungsmotor lediglich durch den geschlossenen Kühlergrill an seiner Frontpartie sowie dem Ladeanschluss am vorderen linken Kotflügel.
Die Lithium-Ionen-Akkus sind platzsparend im Fahrzeugboden verbaut, wodurch ein gleich gutes Ladevolumen wie auch bei den herkömmlichen Jumpy-Modellen erhalten bleibt. Was der ë-Jumpy letztendlich kosten wird, lässt Citroën noch offen. Lobenswert jedoch: Die Franzosen gewähren auf die elektrische Antriebseinheit und die Batterie eine Garantie von 8 Jahren oder 160.000 Kilometer.
In zwei Batteriegrößen lieferbar
Der elektrische Kastenwagen stromert bis zu 330 Kilometer weit. Foto: © CitroenAngetrieben wird der ë-Jumpy von einem 100 kW (136 PS) starken Elektromotor. Die E-Maschine entwickelt ein maximales Drehmoment von 260 Newtonmeter und beschleunigt den Lieferwagen auf eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Dann setzt die Elektronik zugunsten der Reichweite einen schützenden Riegel vor. Auch der Fahrer kann Einfluss auf den Aktionsradius nehmen.
Hierzu stehen ihm drei Fahrprogramme (Eco, Normal und Power) zur Verfügung. Die Käufer können den vollelektrischen Transporter in zwei verschiedenen Batterievarianten wählen. In Verbindung mit seinem 50 kWh starken Lithium-Ionen-Zellen beträgt die Reichweite nach der WLTP-Norm bis zu 230 Kilometer. Die kräftigere Variante verfügt dagegen über ein 75 kWh-Speicherdepot und soll es mit einer Akkufüllung maximal 330 Kilometer weit schaffen. Sind die Batterien erschöpft, ist das kleinere Akku an einer Schnellladestation mit 100 kW in nur 30 Minuten zu 80 Prozent wieder gefüllt. In Verbindung mit den 75 kWh-Speicherzellen dauert der gleiche Vorgang rund 15 Minuten länger.
Smartphone-Apps helfen beim Laden
Das Laden lässt sich auch aus der Ferne steuern. Foto: © CitroënFür das Aufladen im Handwerksbetrieb oder zuhause empfiehlt sich jedoch eine Wallbox mit 7,4 kW. Hierbei bieten die Franzosen in Verbindung mit einem Partnerunternehmen die Installation einer individuellen Ladestation an. Mit der dreiphasigen Wallbox lässt sich die leere Batterie in weniger als 8 Stunden wieder vollständig aufladen, somit ist der ë-Jumpy beispielsweise über Nacht wieder einsatzbereit. Alternativ kann der E-Transporter auch an jeder konventionellen Haushaltssteckdose befüllt werden. Dies ist jedoch eher eine Notlösung, da das Aufladen mit 230 Volt ewig lange dauert.
Über die sogenannte MyCitroën App lässt sich der Ladezustand der Batterie und die Reichweite abfragen sowie die Innenraumtemperatur vor Fahrtantritt programmieren. Zusätzlich kann der Kunde über die weitere App Free2Move Services das größte Netzwerk an öffentlichen Ladestationen in Europa mit insgesamt 160.000 Ladestationen nutzen. Dabei listet die App alle freien Ladestationen auf, berechnet die optimale Route dorthin und ermöglicht eine komfortable Abrechnung des Ladevorgangs.
Neue Karosserielänge, eine Tonne Anhängelast
Der ë-Jumpy bietet den gleichen Stauraum wie der Jumpy mit Verbrennungsmotor.. Foto: © CitroënAngeboten wird der ë-Jumpy in drei Karosserievarianten, darunter befindet sich auch eine neue XS-Variante mit 4,60 Metern Länge. Je nach Ausführung liegt das Ladevolumen zwischen 4,6 m Kubikmetern und 6,6 m³. Mit einer Ladebreite von 1,25 Metern lassen sich im ë-Jumpy zudem Europaletten problemlos einladen.
Die Nutzlast beträgt bis zu 1.275 Kilogramm und wird der ë-Jumpy mit einer Anhängerkupplung bestellt, nimmt er bis zu einer Tonne an seinen Haken. Außerdem lässt sich der ë-Jumpy auch problemlos in einer Tiefgarage parken, da die Abmessungen kompakt und die Höhe mit nur 1,90 Metern niedrig ist.
Viele Fahrerassistenzsysteme, doch die E-Konkurrenz ist hausgemacht
Das leichte Nutzfahrzeug stammt aus der Kooperation zwischen PSA und Toyota. Foto: © CitroenDie Franzosen bieten ihren E-Transporter in vier Ausstattungslinien an. Ab der zweiten Variante Control sind unter anderem nützliche Dinge wie ein Bluetooth Radio oder elektrisch einstellbare Außenspiegel enthalten. Außerdem kann der ë-Jumpy mit insgesamt 15 Fahrerassistenten ausgerüstet werden. Dazu zählen unter anderem ein Frontkollisionswarner mit Notbremsassistent, ein Spurhalter, der Fernlichtassistent, ein Müdigkeitswarner oder die Verkehrszeichenerkennung. Selbst eine Head-Up-Display oder eine 180-Grad-Heckkamera sind für den elektrischen Lieferwagen lieferbar.
Mit dem ë-Jumpy stehen die Franzosen jedoch nicht alleine da. Letztendlich stammt das leichte Nutzfahrzeug aus der Kooperation zwischen der PSA-Gruppe und Toyota. Die beiden PSA-Konzerntöchter Opel und Peugeot haben bereits schon angekündigt, das sie ihre batterieelektrischen Varianten des Vivaro sowie dem Expert nahezu zeitgleich anbieten werden. Dass die Japaner mit dem Elektro-Proace nachziehen werden, überrascht daher nicht. Schließlich stehen alle Modelle auf einer gemeinsamen Plattform, sind daher technisch identisch und rollen zusammen im französischen Valenciennes vom Band.
Text:
Guido Borck /
handwerksblatt.de
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