"Wir haben immer stärker einen Arbeitnehmermarkt. Das heißt, die Anforderungen der Beschäftigten werden größer, gerade auch, was Vereinbarkeit von Familie und Beruf anbelangt", sagt Christina Ramb.

"Wir haben immer stärker einen Arbeitnehmermarkt. Das heißt, die Anforderungen der Beschäftigten werden größer, gerade auch, was Vereinbarkeit von Familie und Beruf anbelangt", sagt Christina Ramb. (Foto: © Partha Dalal/123RF.com)

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"Wir haben immer stärker einen Arbeitnehmermarkt"

Handwerkspolitik

Christina Ramb, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der BDA, rät Betrieben, ihre Unternehmenskultur so auszurichten, dass sie Menschen für sich begeistern können.

Christina Ramb, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), sprach bei der siebzehnten Folge von "#handwerkumzwoelf" von Handwerk.NRW über die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Derzeit seien die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt gut. Arbeitslosigkeit sei trotz Corona nicht mehr das große Thema. Allerdings sei es für die Wirtschaft immer schwieriger, ihre Arbeitsplätze zu besetzen. Allein im Handwerk fehlten im vergangenen Jahr über 87.000 Fachkräfte, in Nordrhein-Westfalen rund 12.000. "Wir haben immer stärker einen Arbeitnehmermarkt", betonte Ramb. "Das heißt, die Anforderungen der Beschäftigten werden größer, gerade auch, was Vereinbarkeit von Familie und Beruf anbelangt."

Die Politik könne die bevorstehenden Herausforderungen wie den Fachkräftemangel nicht allein bewältigen. Gefragt seien auch die Sozialpartner und die Unternehmen. Gerade letztere spielten bei der Fachkräftesicherung eine "extrem wichtige Rolle". Die Betriebe müssten sich fragen, wie sie ihre Unternehmenskultur in der Zukunft gestalten sollten und wie sie Menschen für sich begeistern können, die andere Anforderungen an einen Arbeitgeber stellen, als es noch vor einiger Zeit üblich war. Aber auch die Beschäftigten müssen sich laut Ramb anpassen und Eigenverantwortung zeigen.

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Richtige Rahmenbedingungen setzen

Aufgabe der Politik sei es, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen, besonders bei der Förderung von Zukunftsinvestitionen. Dazu gehörten zum Beispiel die Förderungen von erneuerbaren Energien oder die Weiterbildungsförderung. Wünschenswert seien auch weniger Bürokratie und schlankere Verwaltungsverfahren, wie etwa beim Zuwanderungsgesetz. "Das inländische Fachkräftepotenzial ist weitgehend ausgeschöpft." Menschen mit Migrationshintergrund müssten schneller in den Arbeitsmarkt integriert werden und Deutschland müsse bei der Fachkräftezuwanderung besser und schneller werden.

Wichtig sei zudem eine Steigerung der Attraktivität der beruflichen Ausbildung. Damit niemand auf dem Arbeitsmarkt verloren geht, müssten junge Menschen durch "kluge Berufsorientierung" in Ausbildung gebracht werden. "Da ist noch viel zu tun, das sehe ich als einen der absoluten Schwerpunkte in der Arbeitsmarktpolitik", erklärte Ramb. Nordrhein-Westfalen sei im Bereich Berufsorientierung mit dem Programm "Kein Abschluss ohne Anschluss" aber gut aufgestellt.

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Text: / handwerksblatt.de

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