Die Energie- und Wärmestrategie deckt sämtliche Bereiche des Energie- und Wärmesystems in Nordrhein-Westfalen ab.

Die Energie- und Wärmestrategie deckt sämtliche Bereiche des Energie- und Wärmesystems in Nordrhein-Westfalen ab. (Foto: © Ratchanida Thippayos/123RF.com)

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NRW legt Energie- und Wärmestrategie vor

Handwerkspolitik

Mit etwa 100 Maßnahmen will die Landesregierung NRW zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas machen. Die neue Energie- und Wärmestrategie soll dazu beitragen, dieses Ziel bis 2045 zu erreichen.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat ihre neue Energie- und Wärmestrategie vorgelegt. Ziel ist, NRW bis spätestens 2045 klimaneutral aufzustellen und die Energieversorgung unabhängig von fossilen Energieträgern aufzustellen. Damit soll das Land die erste klimaneutrale Industrieregion Europas werden. Die Strategie deckt laut Regierung alle Bereiche des Energie- und Wärmesystems in Nordrhein-Westfalen ab und enthält rund 100 Maßnahmen, um sie klimaneutral aufzustellen.

Konkret soll sich in NRW als Zwischenziel die installierte Leistung von Wind und Photovoltaik von zuletzt zusammen 17 Gigawatt bereits bis zum Jahr 2030 auf insgesamt mindestens 34 Gigawatt verdoppeln. Zur heimischen Produktion von Wasserstoff sollen bis 2030 Elektrolyseure mit einer Leistung von mindestens einem Gigawatt bereitstehen sowie entsprechende Importinfrastrukturen entstehen. Im Bereich Wärme sollen bis 2030 30 Prozent der Wärmeversorgung mit erneuerbaren Wärmequellen gedeckt werden.

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Zentrale Maßnahmen der Energie- und Wärmestrategie

  • Einsatz für effektive Strompreisentlastungen auf Bundesebene, insbesondere für energieintensive Unternehmen, aber auch für den Mittelstand und Privatpersonen.
  • Erleichterter Ausbau von E-Ladeinfrastruktur für Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen durch schnellere Genehmigungsprozesse in Gewerbegebieten und entlang von Fernverkehrsstraßen. Hinzu kommen Förderangebote für Vermieterinnen und Vermieter sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber.
  • Erschließungs- und Hochlaufstrategien für erneuerbare Wärmequellen, etwa im Bereich Geothermie oder Abwasserwärme.
  • Unterstützung der aktuellen Ausbaudynamik Erneuerbarer Energien, unter anderem durch Ausweitung der verfügbaren Flächenkulisse für Windenergie und Freiflächen-PV im Landesentwicklungsplan und den Regionalplänen.
  • Versorgungssichere Umsetzung des Braunkohleausstiegs 2030. Dazu werden die landesseitigen Voraussetzungen für eine schnelle Umsetzung der Kraftwerksstrategie geschaffen und ein Handlungskonzept Lastflexibilität erarbeitet, um Flexibilisierungspotenziale zu heben.
  • Bessere Rahmenbedingungen und Unterstützung von Vorhaben zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft (zum Einsatz von Wasserstoff in der Industrie und Aufbau von Elektrolyseuren).
  • Prüfung von Beschleunigungsoptionen bei Genehmigungsverfahren für Energieinfrastrukturen, zum Beispiel durch mögliche Bündelung von Zuständigkeiten.

"Die notwendigen Weichen für eine sichere, bezahlbare und verlässliche Energie- und Wärmewende müssen jetzt gestellt werden", sagt Klimaschutz und Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne). "Wir packen an und legen mit der Energie- und Wärmestrategie NRW einen konkreten und ambitionierten Fahrplan vor. Deutlich wird auch, dass wir in vielen Bereichen eine Schippe drauflegen müssen – etwa beim Ausbau erneuerbarer Energien, der Wasserstoffinfrastruktur und bei der Nutzung klimaneutraler Wärmequellen. Nur dann ist die Energiewende wirklich bis zum Ende gedacht."

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Text: / handwerksblatt.de

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