Hans Jörg Hennecke, Rüdiger Otto, Andreas Ehlert und Berthold Schröder (v. l.) wünschen allen Lesern ein einerfolgreiches Jahr 2023.

Hans Jörg Hennecke, Rüdiger Otto, Andreas Ehlert und Berthold Schröder (v. l.) wünschen allen Lesern ein einerfolgreiches Jahr 2023. (Foto: © Wilfried Meyer / Handwerk.NRW)

Vorlesen:

"Im Jahr 2023 geht es um viel"

Handwerkspolitik

Das nordrhein-westfälische Handwerk blickt auf ein Jahr voller Herausforderungen. Ohne ein starkes Handwerk seien viele Ziele nicht zu erreichen.

Mit der ersten Ausgabe des Jahres 2023 präsentiert sich das traditionsreiche Handwerksblatt in einem neuen, zukunftsweisenden Format. Der Zeitpunkt für ein solches Signal des Aufbruchs und des Zukunftsmuts hätte nicht besser gewählt sein können. Denn das Jahr 2022, das nun hinter uns liegt, verlief unerwartet schwierig. Die Hoffnung, die Corona-Pandemie hinter uns zu lassen, hat sich leider nicht erfüllt. Noch immer infizieren sich viele Menschen. Das belastet bis heute die Familien und Betriebe.

Alles wurde im vergangenen Jahr jedoch überschattet durch den russischen Angriff auf die Ukraine, der unfassbares Leid zurück nach Europa gebracht hat. Dieser Krieg hat inzwischen Hunderttausende Tote und Verletzte gefordert und Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht. Für Deutschland brachte dieser unsinnige Krieg zwei bittere Lehren mit sich: Erstens sind Freiheit, Frieden und Sicherheit in Europa nicht selbstverständlich. Wir müssen uns selbstkritisch fragen, ob wir genug getan haben und genug tun, um diese Werte in Europa zu verteidigen.

Abhängigkeit von Russland beenden

Zweitens mussten wir einsehen, dass wir uns aus der ökonomischen Abhängigkeit von Russland lösen müssen. So stehen wir heute inmitten der Herausforderung, eine verlässliche Versorgung mit Energie und Rohstoffen zu gewährleisten. Die Sicherung unseres Wirtschaftsstandorts wird uns in den kommenden Jahren viel abverlangen. Diese großen Themen spiegeln sich im Alltag der Handwerksbetriebe: drastisch gestiegene Energiekosten, anhaltende Probleme mit Lieferketten und Materialengpässen, deutliche Kaufzurückhaltung vieler Kunden oder der aktuelle Einbruch der Baukonjunktur.

Viele Betriebe sind deshalb in das neue Jahr mit großen Sorgen und Unsicherheiten gestartet. Und viele Betriebe stellen sich derzeit die Frage, wie sie sich richtig für die Zukunft aufstellen – mit neuen Geschäftsmodellen, mit innovativen Produkten und effizienteren Betriebsstrukturen. Im noch jungen Jahr 2023 geht es also um viel – auch aus Sicht der Handwerksbetriebe und ihrer Beschäftigten. Für viele Betriebe und Verbraucher wird es darauf ankommen, dass die Preise für Energie und Gas nicht immer weiter steigen. Am Ende wird dies nur durch eine verlässliche Energieversorgung gelingen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Weitsichtige Entscheidungen gefordert

Dafür brauchen wir pragmatische und weitsichtige Entscheidungen der Politik. Gleiches gilt für die Bekämpfung der Inflation, die nicht allein auf den Ukraine-Krieg und die Energiekosten zurückzuführen ist. Unser Land braucht Reformen, die Investitionsbereitschaft, Innovationsgeist und Gründermut belohnen. Unser Land braucht viele kreative und verantwortungsbereite Köpfe, die Zukunft gestalten wollen. Gerade deshalb liegt uns im Handwerk die Sicherung des Fachkräftebedarfs besonders am Herzen.

Vor uns liegen große Aufgaben, für die wir viele zupackende Hände und kluge Köpfe brauchen. Junge Menschen von Beginn an bestmöglich zu qualifizieren und ihnen den Weg in erfüllende Berufe aufzuzeigen, ist daher eine zukunftsweisende Aufgabe. Mehr denn je bietet das Handwerk große Chancen für ganz unterschiedliche Talente. Denn viele große Ziele wie Klimaschutz, Energieeffizienz, Ressourcenschonung, Mobilitätswende oder Integration von Zugewanderten lassen sich am Ende nur mit einem starken Handwerk erreichen.

Weichen richtig stellen

Und eines stimmt uns dabei optimistisch: In der Krise wird dem Handwerk wieder mehr Wertschätzung entgegengebracht. Die Politik versteht allmählich, dass das Handwerk ein unverzichtbarer Partner für die Zukunft ist. Wir werden im Dialog mit der Politik darauf drängen, dass die Weichen jetzt richtig gestellt werden.

Wir wünschen den Leserinnen und Lesern ein erfolgreiches und glückliches Jahr 2023!

Handwerk.NRW
Andreas Ehlert
, Präsident
Rüdiger Otto, Vizepräsident
Berthold Schröder, Vizepräsident
Prof. Dr. Hans Jörg Hennecke, Hauptgeschäftsführer

HB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale HB registrieren!

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: