Das Handwerk will arbeiten und braucht dafür (neue) Aufträge. (Foto: © auremar/123RF.com)

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Handwerk: "Aufträge sind das A und O für Neustarts"

Das Handwerk ruft Privatleute und die öffentliche Hand dringend dazu auf, an erteilten Aufträgen festzuhalten und – wo immer möglich – neue Aufträge zu erteilen. Auch im Sinne der Beschäftigten und Azubis.

Noch vor kurzem konnte sich das Handwerk vor Aufträgen nicht retten. Doch seit dem Shutdown ist die Situation mehr als angespannt.

Selbst bei den Bau- und Ausbaugewerken, die zuletzt über Wochen im Voraus ausgelastet waren, droht eine erhebliche Delle im Sommer, wenn wegen der Corona-Krise keine neuen Aufträge reinkommen. Oder wenn Kunden trotz strenger Hygienemaßnahmen Sorgen haben, den Handwerker ins Haus zu lassen und Aufträge stornieren.

Die Handwerksverbände vor Ort und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) rufen Privatleute und die öffentliche Hand deshalb dringend dazu auf, an erteilten Aufträgen festzuhalten und – wo immer möglich – neue Aufträge zu erteilen.

"Unsere Betriebe wollen arbeiten", betont ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer. Aufträge seien "das A und O für Neustarts". Jeder noch so kleine Auftrag sichere Existenzen.

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Eine Vorbildfunktion dabei habe die öffentliche Hand, so Wollseifer, indem sie Aufträge keinesfalls verschiebt oder storniert, "sondern im Gegenteil durch Auftragserteilung substanzielle Nachfrageimpulse gibt".

"Aufträge sind keine Subventionen"

Ähnlich formuliert es auch Hans Hund in einem gemeinsamen Appell der Bau- und Planungsbranche Nordrhein-Westfalen an die Landesregierung: "Aufträge sind keine Subventionen, aber Aufträge erhalten Arbeitsplätze", so der Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags. 

"Die gesamte Wertschöpfungskette Bau ist ein wesentliches Fundament unserer Wirtschaft und ein zentraler Konjunkturmotor für tausende Handwerksbetriebe." Damit dies so bleibe, brauchen die Betriebe vor allem Aufträge. "Dabei hat die öffentliche Hand nun eine wichtige Vorbildfunktion."

Umso kritischer beobachtet das Handwerk, dass Kommunen ihre Investitionen in die Infrastruktur runterfahren und die Auftragsvergabe zurückhalten. Bund und Länder müssten die Städte und Gemeinden daher in ihrer Rolle als Auftraggeber stärken. Genau wie nach der Finanzkrise 2008/2009 geschehen.

Text: / handwerksblatt.de

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