Das Saar-Handwerk hat seine Forderungen und Erwartungen an die künftige Bundesregierung für die nächste Legislaturperiode formuliert.

Das Saar-Handwerk hat seine Forderungen und Erwartungen an die künftige Bundesregierung für die nächste Legislaturperiode formuliert. (Foto: © bihlmayerfotografie/123RF.com)

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Klare Signale für Entlastung und Zukunftssicherung gefordert

Mit Blick auf die Bundestagswahl 2025 macht das saarländische Handwerk seine Erwartungen an die Politik deutlich.

"Die Handwerksbetriebe im Saarland brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, um wirtschaften, ausbilden und investieren zu können", betont Helmut Zimmer, Präsident der Handwerkskammer des Saarlandes. "Dazu gehören weniger Bürokratie, eine Senkung der Steuer- und Abgabenlast, eine berechenbare Energiepolitik und gezielte Maßnahmen zur Fachkräftesicherung." Er verweist auf den Wahlcheck "25 für 25", in dem das deutsche Handwerk zentrale wirtschaftspolitische Forderungen formuliert hat, die für Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und eine stabile Zukunft des Mittelstands entscheidend sind.

Im Mittelpunkt des Wahlchecks des Handwerks stehen folgende Handlungsfelder:

  • Wettbewerbsfähigkeit stärken durch Entlastung bei Steuern und Sozialabgaben
  • Bürokratie abbauen und mittelstandsfreundliche Gesetzgebung vorantreiben
  • Fachkräftebasis sichern durch bessere Berufsorientierung und Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung
  • Standortbedingungen verbessern, etwa durch eine leistungsfähige Infrastruktur
  • Energiewende und Klimaschutz ermöglichen, ohne Betriebe übermäßig zu belasten

"Das saarländische Handwerk ist standorttreu, bietet stabile Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Region und leistet einen zentralen Beitrag für die regionale Wirtschaft", so Zimmer. Von der künftigen Bundesregierung wünscht er sich klare und verlässliche Maßnahmen, die das Handwerk nachhaltig stärken. "Unser Wahlcheck ‚25 für 25‘ zeigt, wo konkreter Handlungsbedarf besteht."

Belastung durch hohe Lohnzusatzkosten

Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Jens Schmitt betont: "Der Standort Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit. Hohe Energiekosten, Bürokratie und steigende Steuern und Abgaben setzen unsere Betriebe massiv unter Druck. Gerade für das Handwerk als lohnintensive Branche sind die Lohnzusatzkosten eine enorme Belastung – weit mehr als für die Industrie." Der Gesamtsozialversicherungsbeitrag ist mittlerweile auf rund 42 Prozent gestiegen. Das sei nicht nur eine existenzielle Herausforderung für viele Handwerksbetriebe, sondern habe auch direkte Auswirkungen auf das Verhalten der Kunden: "Wenn die Kosten weiter steigen, werden Handwerkerleistungen immer teurer. Das kann nicht im Interesse der Gesellschaft sein. Wir müssen dringend gegensteuern, sonst droht eine Zunahme der Schwarzarbeit", so der Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer.

In manchen Handwerksbetrieben machen die Personalkosten bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten aus. "Deshalb fordern wir insbesondere eine Reform der gesetzlichen Krankenversicherung, das derzeitige Umlageverfahren ist an seine Grenzen gestoßen. Ohne eine spürbare Entlastung bei den Sozialversicherungsbeiträgen droht eine Abwärtsspirale, die Fachkräftegewinnung, Investitionen und den Erhalt unserer Betriebe im Saarland gefährdet", so Schmitt.

 

Hintergrund: Wahlcheck 25 für 25 Hintergrund Der "Wahlcheck 25 für 25" des Handwerks zur Bundestagswahl 2025 ist auf der Website der Handwerkskammer des Saarlandes abrufbar

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Text: / handwerksblatt.de

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