Baubranche spiele eine besondere Rolle
Ob diese Botschaften bei der anwesenden rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt angekommen sind? Die Ministerin empfahl sich jedenfalls als Ansprechpartnerin. Angesichts der krisenhaften Situation sei "Dialog wichtiger denn je". Darüber hinaus betonte sie ihre Bereitschaft, mit der Baubranche zusammenzuarbeiten. "Ein Staat ist immer so stark, wie seine Wirtschaft", stellte sie fest. Das zeige sich beispielsweise im Ahrtal, wo ein Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe nur mit der Baubranche möglich sei. "Die Bauwirtschaft Rheinland-Pfalz spielt für unser Bundesland eine ganz besonders wichtige, innovative und werthaltige Rolle. Das Handwerk und der Mittelstand sind ein wesentliches Fundament unserer Wertschöpfung und Wirtschaftsleistung", so die Ministerin.
Auf der Haben-Seite der Politik sieht sie die Stoffpreisgleitklausel, mit der auf explodierende Preise reagiert werden soll. Wie Rohletter vor ihr plädierte Schmitt für eine stärkere gesellschaftliche Wertschätzung handwerklicher Berufe, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Ein Meister sei so viel wert wie ein Master, stellte sie klar. Nicht zuletzt sollen auch Hürden bei der Anerkennung ausländischer Qualifikationen fallen, um so die Integration von Migranten zu erleichtern. Außerdem dürfe das Sozialsystem nicht zu stark ausgebaut werden, da sonst die Annahme einer Arbeit nicht mehr attraktiv sei, ergänzte Rohletter in einer Replik.
Was könnte sonst noch gegen die multiple Krise helfen?
Der Unternehmenscoach und Gastredner Jörg Hawlitzeck rät zu Offenheit für neue Ideen. Zudem sollten Unternehmer nicht über Dinge klagen, die sich nicht ändern ließen, sondern da anpacken, wo es sich lohne. Ganz ähnlich klingt das bei Lars Reichow. "Wir ham’s doch selber in der Hand", so der Entertainer bei seinem kurzen Auftritt.
Neue Ideen zeichneten schließlich Präsidiumsmitglied Peter Karrié zusammen mit Hauptgeschäftsführer Thomas Weiler aus: Kevin Kramp von der Hochschule Trier erhielt für eine Arbeit über 4D-Planungen den Hochschulpreis 2022 der Bauwirtschaft Rheinland-Pfalz. Weitere Preisträger sind Franziska Brenner-Kotschik (Hochschule Koblenz) und Nico Schneider, der seine Masterarbeit ebenfalls an der Hochschule Koblenz verfasste.
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Text:
Heiko Beckert /
handwerksblatt.de
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