Maximilian Lang

Maximilian Lang (Foto: © Maler Lang)

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Vom Lehrerzimmer in die Lehrwerkstatt

Maximilian Lang ist ausgebildeter Realschullehrer und angehender Geselle im Maler- und Lackiererhandwerk. Ein Interview.

Maximilian Lang ist ausgebildeter Realschullehrer und angehender Geselle im Maler- und Lackiererhandwerk. Im Interview spricht der Niederwürzbacher darüber, wie es dazu kam, dass er sich mit über 30 Jahren für einen Neustart im elterlichen Unternehmen entschied und wie es sich anfühlt, in einem handwerklichen Traditionsbetrieb die sechste Generation zu repräsentieren.

DHB: Herr Lang, Sie waren als Realschullehrer schon seit einiger Zeit im Beruf angekommen, als Sie sich entschlossen, beruflich eine völlig neue Richtung einzuschlagen und in die Fußstapfen Ihres Vaters zu treten. Wie kam es zu Ihrer Entscheidung, noch einmal selbst die Schulbank zu drücken und den Beruf des Malers und Lackierers zu erlernen?
Lang:
In erster Linie geht es um die Weiterführung unseres Familienunternehmens in der sechsten Generation. Deshalb habe ich meine Stelle als Realschullehrer aufgegeben und eine Lehre zum Maler und Lackierer begonnen. Zugute kommt mir, dass ich schon seit dem zwölften Lebensjahr meinem Vater im Betrieb geholfen habe, was mir immer viel Spaß gemacht hat.

DHB: Was gefällt Ihnen an diesem Handwerk besonders?
Lang:
"Handwerk hat goldenen Boden." Diese Weisheit gilt heute mehr denn je. Gute Handwerker sind gesucht und haben hervorragende Zukunftsperspektiven. Der Beruf des Malers und Lackierers umfasst vielfältige und abwechslungsreiche Tätigkeiten: Streichen, Tapezieren, Verputzen, Trockenbau, Gebäudedämmung, Fußbodenverlegearbeiten und vieles mehr. Nicht zuletzt gefällt mir auch das sichtbare Ergebnis meiner Arbeit.

DHB: Gibt es Momente, in denen Ihnen Ihr früherer Beruf fehlt und gibt es aus Ihrer Sicht Möglichkeiten, die Erfahrung aus Ihrer Tätigkeit als Lehrer mit Ihrem Handwerk zu verbinden? Zum Beispiel als Ausbilder oder Dozent im Handwerk?
Lang:
An meine frühere Tätigkeit als Lehrer denke ich gerne zurück und profitiere von ihr im Umgang mit Menschen, seien es Kunden oder Mitarbeiter. Da ich den Schwerpunkt meiner künftigen Arbeit in der Fortführung unseres Familienunternehmens sehe, wird mir mein Lehramtsstudium später als Ausbilder ebenso zugutekommen wie die sehr anschaulichen überbetrieblichen Unterweisungen vom Ausbildungsmeister der Maler und Lackiererinnung des Saarlandes Thomas Färber.

DHB: Im Jahr 1992 übernahm Ihr Vater Gerd Lang den Niederwürzbacher Betrieb in fünfter Generation. Macht es aus Ihrer Sicht einen Unterschied, in einem Betrieb zu lernen, der auf eine so lange Geschichte zurückblickt?
Lang:
Man profitiert einerseits von Erfahrungen aus 168 Jahren Firmengeschichte, andererseits verpflichten Tradition und der eigene Ehrgeiz auch den Betrieb erfolgreich in die Zukunft zu führen.

DHB: Über welches Alleinstellungsmerkmal verfügt der Betrieb heute?
Lang:
Unser Malerbetrieb hat wie nur noch sehr wenige Unternehmen der Branche ein eigenes Verkaufsgeschäft, in dem Farben, Tapeten und Bodenbeläge angeboten werden. Mithilfe von Originalmustern, Musterbüchern und digitaler Technik wird den Kunden in unserem Ausstellungsraum gezeigt, wie beispielsweise eine bestimmte Tapete ihrer Wahl in der eigenen Wohnung aussehen. Handwerkliche Tätigkeiten, die neben den eigentlichen Maler- und Lackiererarbeiten anfallen, werden in einer all-in-one Lösung auf Wunsch ausgeführt.

DHB: Planen Sie, den Betrieb eines Tages zu übernehmen? Was würden Sie in diesem Fall verändern oder neugestalten?
Lang:
Geplant ist eine stufenweise Übernahme des Betriebes, die bereits angelaufen ist. Zusammen mit meinem Vater, der über viele Jahrzehnte Erfahrung als Malermeister und Geschäftsführer hat, bearbeite ich die täglichen Geschäfte und wachse in meine zukünftigen Aufgaben hinein. Das größte Wachstumspotential sehe ich angesichts der stetig steigenden Energiekosten auf dem Sektor der energetischen Wärmedämmung. Hier möchte ich den von meinem Vater begonnenen Weg fortsetzen und das Unternehmen entsprechend ausrichten.

 

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Text: / handwerksblatt.de

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