"Klimawandel beginnt in den eigenen vier Wänden"
Der SHK-Meister Philipp Mägel bildet sich im Moment zum Gebäudeenergieberater weiter. Das ist bei der Handwerkskammer des Saarlandes möglich.
Seit Beginn seiner Ausbildung arbeitet der 25-jährige SHK-Meister Philipp Mägel für das Handwerksunternehmen Heizungsbau Wolf in Ramstein. Aktuell bildet er sich bei der Handwerkskammer des Saarlandes zum Gebäudeenergieberater weiter. Im Interview spricht der Junghandwerker darüber, weshalb er sich für die Weiterbildung entschieden hat und was er aus den Kursen mitnimmt.
DHB: Herr Mägel, was hat Sie dazu bewogen, sich zum Gebäudeenergieberater weiterzubilden?
Mägel: Ich habe mich für die Weiterbildung entschieden, um mein Beratungsportfolio zu erweitern. Zudem wurde in den vergangenen Jahren in meinem Gewerk (Heizungsbau) eines immer deutlicher: Regenerative Heizsysteme für Neu- und Altbauten beziehungsweise energetisch sinnvolle Umbaumaßnahmen an Heizungsanlagen in Altbauten gewinnen zunehmend an Bedeutung. Auf Grundlage der Inhalte, die im Rahmen der Weiterbildung zum Gebäudeenergieberater vermittelt werden, werden wir später als Berater auch für die Problematik des „Klimawandels“ sensibilisieren, die bereits jetzt akut ist, aber in Zukunft weiter an Brisanz gewinnen wird. Dabei geht es auch darum, darauf hinzuweisen, an welchen Stellen im Gebäudebereich mit Blick auf künftige Energieeinsparpotenziale sinnvoll investiert werden kann.
DHB: Wie sind Sie auf das Weiterbildungsangebot aufmerksam geworden?
Mägel: Während unserer Zeit an der Saarländischen Meister- und Technikerschule (SMTS) wurde immer wieder nebenbei nachgefragt, ob sich nicht der ein oder andere auch vorstellen könnte, nach der Meisterausbildung noch die Weiterbildung zum GEB (Gebäudeenergieberater) im Hause der Handwerkskammer zu machen. Zudem ist das Thema in der Firma, in der ich arbeite, auch immer präsent, da mein Chef selbst GEB ist.
DHB: Fällt es Ihnen schwer, sich nebenberuflich zum Lernen zu motivieren?
Mägel: Anfangs zugegeben sehr. Wenn man aus einer Vollzeitweiterbildung kommt und dann den direkten Vergleich hat, wünscht man sich manchmal die „Mehrzeit“, die man dort zum Lernen hatte, zurück. Allerdings fiel es mir von Unterrichtseinheit zu Unterrichtseinheit immer leichter, da ich immer stärker in die Materie eintauchen konnte. Hinzu kommt auch die Motivation zum Lernen, wenn man das Ergebnis am Ende der Weiterbildung vor Augen hat und damit auch den Sinn darin erkennt, sich nach der regulären Arbeitszeit hinzusetzen und zu lernen.
DHB: Welchen Rat geben Sie Menschen, die sich noch unsicher sind, ob sie eine Weiterbildungsmaßnahme beginnen möchten?
Mägel: Wenn man sich unsicher ist, ob man eine Weiterbildung angehen möchte oder nicht, würde ich mir immer die Frage stellen, ob diese Weiterbildung mich in meinem Beruf weiterbringt und ob das mit seinem eigenen privaten Umfeld in Einklang zu bringen ist. Ist dies der Fall, bin ich der Überzeugung, dass man sich diese Zeit nehmen sollte und Weiterbildung angehen sollte, da jegliche Weiterbildung einen dann beruflich auch weiterbringt. Je mehr man seinem Arbeitgeber an Weiterbildung vorweisen kann, desto höher ist auch die Vergütung, die man verlangen kann und auch bekommt, da der Fachkräftemangel enorm ist.
Hintergrund Hintergrund Die Weiterbildung zum Gebäudeenergieberater wird in der Handwerkskammer des Saarlandes durchgeführt und dauert zirka ein Dreivierteljahr in Teilzeit. Gebäudeenergieberater sind in der Lage, Kunden mit Blick auf sinnvolle Maßnahmen der energetischen Gebäudesanierung oder Neubaumaßnahmen zu beraten. Dabei steht das Thema Nachhaltigkeit im Fokus.
DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!
Weitere Meldungen aus dem Bezirk der Handwerkskammer des Saarlandes
Text:
Sarah Materna /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben