Im Forschungsprojekt "ViSAAR" testet die Saarbrücker Debusmann GmbH den Einsatz virtueller Technik im Außendienst. Servicemitarbeiter Marcel Eckert kann über die spezielle AR-Brille ortsunabhängig mit der Firmenzentrale kommunizieren.

Im Forschungsprojekt "ViSAAR" testet die Saarbrücker Debusmann GmbH den Einsatz virtueller Technik im Außendienst. Servicemitarbeiter Marcel Eckert kann über die spezielle AR-Brille ortsunabhängig mit der Firmenzentrale kommunizieren. (Foto: © Debusmann GmbH)

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Impulse: virtuelles Arbeiten im Betriebsalltag

Digitalisierung, virtuelles Arbeiten und künstliche Intelligenz werden in vielen Bereichen des saarländischen Handwerks immer wichtiger.

Forschungsprojekte wie "ViSAAR" oder der Saarländische European Digital Innovation Hub ermitteln gemeinsam mit Unternehmen die Potentiale digitaler Innovationen und helfen bei der Umsetzung. In naher Zukunft arbeitet ein Mitarbeiter der Debusmann GmbH an der defekten Kälteanlage eines großen Lebensmittelproduzenten in Schleswig-Holstein, als ihm auffällt, dass die Störung mit der Standardfehleranalyse nicht behoben werden kann. Kein Problem: Mit Hilfe eines sogenannten "Field Management Systems" und einer Augmented-Reality (AR)-Brille erhält der Mitarbeiter virtuellen Experten-Support aus dem Sitz seines Betriebes in Saarbrücken und kann die Arbeiten ohne Verzögerung erledigen. Ermöglicht wird diese Art der Auftragsabwicklung durch das Forschungsprojekt "ViSAAR", an dem die Debusmann GmbH als eines von sechs Partnerunternehmen aus Handwerk und Industrie teilnimmt.

"Unser Ziel ist es, kleine und mittelständische Unternehmen durch die Gestaltung virtueller Arbeit zukunftsfähig aufzustellen. Hiervon sollen sowohl die saarländischen Unternehmen als auch unser Wirtschaftsstandort in Zeiten des Strukturwandels profitieren", erklärt Tobias Albert, Head of Digital NewWork Lab beim August-Wilhelm-Scheer Institut für digitale Produkte und Prozesse gGmbH in Saarbrücken. Er betreut mit weiteren Kollegen das Forschungs- und Entwicklungsprojekt "Virtuelle Arbeitsgestaltung und Technologien für Innovationen im Strukturwandel", kurz "ViSAAR". Gefördert wird es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Enge Zusammenarbeit mit sechs Betrieben

"Mit konkreten, praxisnahen Projekten wollen wir Impulse für virtuelles Arbeiten geben", sagt Albert. Mit sechs saarländischen Betrieben aus Handwerk und Industrie arbeitet das Forscherteam eng zusammen, um zu zeigen, wie virtuelles Zusammenarbeiten funktionieren kann. "Wir wollen demonstrieren, welchen Nutzen ortsunabhängiges Arbeiten in Produktion, Handwerk und Dienstleistung entfalten kann", so der Forscher. In dem Projekt stehen als Handlungsfelder der digitalen Transformation die Bereiche Führung, Kollaboration, Mobilität, Produktion und Coaching für produktionsnahe Unternehmen im Vordergrund. Neben dem Klima- und Kälteanlagenspezialisten Debusmann ist beispielsweise auch die Firma Woll Maschinenbau aus Saarbrücken beteiligt. Seit zwei Jahren läuft "ViSAAR", momentan wird Zwischenbilanz gezogen, im nächsten Jahr sollen die beteiligten Unternehmen dann das virtuelle Arbeiten vollumfänglich in ihren Alltag integrieren.

Neben Anwendungen wie dem virtuellen Support des Außendienstes bei Debusmann sieht Projektleiter Tobias Albert in dem Projekt der Saarbrücker Walor Stahlbau und Montage GmbH ein großes Potenzial bei Handwerksbetrieben, deren Mitarbeiter oft im Außendienst und in größerer Entfernung zum Büro tätig sind. Erprobt wird bei Walor die Synchronisation von Arbeits- und Projektständen sowie die digitale Zeiterfassung. Der Monteur kann damit vor Ort seine Arbeitszeit eintragen und die Zeit wird beispielsweise automatisch an die Rechnungssoftware übermittelt.  Albert hofft auf viele Nachahmer: "Betriebe aus dem Handwerk, die Interesse an unseren Projekten haben, können sich jederzeit bei uns melden." 

 

Hintergrund "ViSAAR" Hintergrund Hier gibt es weitere Informationen zum Projekt "ViSAAR". 

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Weitere Meldungen aus dem Bezirk der Handwerkskammer des Saarlandes

Text: / handwerksblatt.de

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