Neues Allzeithoch im Handwerk
Nie war die Stimmung im Handwerk im Bereich der Handwerkskammer Dortmund besser als jetzt.
94 Prozent der Betriebe bewerten ihre aktuelle Geschäftslage gut bis zufriedenstellend (Herbst 2017: 92 Prozent). 95 Prozent rechnen für die kommenden Monate mit einer guten Entwicklung (Herbst 2017: 94 Prozent). Besonders erfreulich: Bei den Konjunkturindikatoren, z.B. Umsatz, Nachfrage oder Beschäftigtenzahl, gab es grundsätzlich für mehr Betriebe Verbesserungen als Verschlechterungen. Die Auftragsreichweite liegt – über alle Gewerke hinweg – bei durchschnittlich neun Wochen.
Bauhauptgewerbe: Betriebe arbeiten an der Auslastungsgrenze
97 Prozent der hier befragten Unternehmen sind mit ihrer aktuellen Lage zufrieden, ebenso viele rechnen mit einer weiterhin guten Entwicklung.
Ausbaugewerbe: Weiterhin herausragende Lageeinschätzung
96 Prozent der Betriebe geben ein positives Urteil ab, 97 Prozent erwarten auch für die kommenden sechs Monate Gutes.
Der Bauboom setzt sich also weiter fort, das niedrige Zinsniveau bringt gerade auch Privatverbraucher dazu, in die eigenen vier Wände zu investieren. Immer mehr Unternehmen müssen angesichts der hohen Nachfrage nach Bauleistungen an oder über der Auslastungsgrenze arbeiten, weil sie Probleme beim Finden guter neuer Mitarbeiter haben.
Kammer-Präsident Berthold Schröder: "Es sieht richtig gut aus fürs Handwerk. Deutlich mehr Betriebe als bisher konnten dank der anhaltenden Konsumlaune der Verbraucher Aufträge dazu gewinnen und somit ihren Gesamtumsatz verbessern und mehr Investitionen tätigen. Natürlich profitiert auch die Beschäftigtenlage daraus: Insgesamt 23 Prozent haben mehr Mitarbeiter eingestellt. Würde uns der Fachkräftemangel nicht so zusetzen, wären es deutlich mehr."
Bei den Personenbezogenen Dienstleistungen ist die Stimmung so gut wie nie. Mit einer positiven Lageeinschätzung von 85 Prozent sieht es dort besser als jemals zuvor aus. Ungewöhnlich zuversichtlich blickt man hier auch mit 92 Prozent auf die kommenden Monate.
Die Geschäftslage bei den Handwerken für den Gewerblichen Bedarf ist dagegen rückläufig: sie liegt bei derzeit 93 Prozent (Herbst 2017: 97 Prozent). Auffällig ist, dass hier nur 16 Prozent der befragten Betriebe ihre Preise erhöhen konnten (Gesamthandwerk: 33 Prozent). Und das, obwohl die Auftragsbücher just in dieser Branche mit einer durchschnittlichen Reichweite von 12,7 Wochen besonders voll sind.
Etwas besser sieht es endlich mal wieder im KFZ-Handwerk aus.
93 Prozent sind zufrieden mit ihrer derzeitigen Geschäftssituation – das ist ein Allzeithoch. Aber: Nahezu alle Konjunkturindikatoren werden vom KFZ-Handwerk negativer beurteilt als von anderen. Auffällig sind die Differenzen beim Auftragsbestand (+25 Prozent gegenüber +40 Prozent) und der Gesamtumsatz (+26 Prozent gegenüber +35 Prozent). Einzig bei Verkaufspreisen und Investitionen sieht es besser aus. Dabei resultieren die Preissteigerungen im Wesentlichen aus den gestiegenen Investitionen, zu denen die Betriebe durch Anforderungen der Vertragspartner aus der Automobilindustrie aufgefordert sind.
Der Positivtrend bei den Nahrungsmittelhandwerken setzt sich fort.
94 Prozent sind aktuell zufrieden (Herbst 2017: 83 Prozent), 97 Prozent der befragten Betriebe rechnen sogar damit, dass es für sie bis zum nächsten Frühjahr geschäftlich gut weitergeht. Damit blicken die Betriebe der Nahrungsmittelhandwerke zusammen mit denen des Bauhaupt- und Ausbaugewerbes am positivsten von allen nach vorn.
Vergleicht man innerhalb des Kammerbezirks die fünf Bezirke der Kreishandwerkerschaften miteinander, ergibt sich ein recht homogenes Bild. Besonders gut ist die aktuelle Stimmung bei den Betrieben aus den KH-Regionen Hagen und Hellweg-Lippe, gefolgt von den Unternehmen aus den KH-Bezirken Herne, Dortmund und Lünen sowie Ruhr. Bei den Erwartungen für die nächsten sechs Monate sind die Betriebe aus Herne zurückhaltender als alle anderen.
Den Konjunkturbericht für Herbst 2018 gibt es hier.
Text:
Rainer Fröhlich /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben